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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen
Autoren: Perry Rhodan
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sammelten, um meine Ausrüstung
herstellen zu können, versuchten andere Spione, meist als Vögel
getarnt, den Weg des Fremden zu beobachten. Ich mußte noch
warten, bis sämtliche Informationen richtig koordiniert und
ausgewertet waren. Ricos monotone Stimme unterbrach den Wohlklang
einer Händelschen Kadenz.
    »Es ist diesmal ein besonderes Risiko bei deinem Einsatz,
Gebieter!«
    Es hat mit den Eigenheiten dieser ungewöhnlichen Kultur zu
tun! flüsterte mein Extrasinn.
    Also hatte auch das Extrahirn seine Tätigkeit wieder
aufgenommen.
    Ich fragte kurz:
    »Welches Risiko, Rico?«
    Die Maschinenstimme sagte:
    »Diese Kultur ähnelt derjenigen, die du aus den Ländern
rund um das Binnenmeer kennst, überhaupt nicht. Das Land ist
nicht reich. Ganz winzige Dinge erhalten dort eine besonders große
Bedeutung. Deine Überlegenheit, die auf technischen Hilfsmitteln
beruht, kann dir zum Verderben werden.«
    »Das verstehe ich nicht!« mußte ich verwundert
zugeben. In mir regte sich
    eine leichte Unruhe.
    »Du wirst es verstehen, wenn du die aufgenommenen
Informationen gesichtet haben wirst«, meinte der Robot.
    Trotz allem verstand ich Ricos Einwand nicht. Mit Hilfe
versteckter Geräte und Maschinen konnte ich erstens den Barbaren
helfen, zweitens mich selbst in eine bessere Position bringen und
drittens besser kämpfen, wenn es darauf ankam. Doch gerade der
letzte Punkt meiner Überlegungen sollte sich als falsch
erweisen. Nach einiger Zeit, als ich voll über meinen Verstand
und meinen Körper verfügen konnte, sah ich mir stundenlang
die Bilder an, die auf der Insel aufgenommen worden waren. Mitten in
den Überlegungen während der langen Sendung sagte der
Extrasinn:
    Rico hat recht. Du mußt diesmal mit einem Minimum auskommen.
Mit einem Minimum an technischer Hilfe.
    Nur langsam und sehr widerstrebend begriff ich, daß beide,
Robot und Extrasinn, auf ihre Weise recht hatten.
    Ich mußte, um den Fremden zu suchen, eine vollendete Maske
überstreifen. Ich konnte mir jeden aller möglichen Fehler
leisten, nur einen einzigen nicht: es war derselbe, den auch der
Fremde nicht machen durfte.
    Wir durften nicht auffallen.
    Verließen wir das Schema unserer Maske, waren wir verloren.
    Zuerst aber mußte ich die Sprache und die Schrift lernen,
und beides erwies sich selbst mit Hilfe der Hypnoschulung als
langwierige und schwere Aufgabe.
    Dann begann die Routine der Anpassung.
    Atlan, der Kristallprinz von ARKON, verwandelte sich Stück um
Stück in einen Eingeborenen der Insel. Alles konnte ich ändern,
nur eines nicht: meine Größe. Und schließlich, kurz
vor meinem beabsichtigten Start an die Erdoberfläche,
überraschte mich Rico mit einer Feststellung, die endgültig
klang:
    »Gebieter, ich muß dir etwas mitteilen, das dich
erschüttern wird.«
    Ich hielt die Robotarme an, die mein Haar schnitten und es dem
Haarschnitt der kleinen Insulaner anpaßten.
    »Ja?« Die Eröffnung des Roboters ließ mich
erneut unruhig und mißtrauisch werden.
    Rico sagte langsam:
    »Die Robotspione haben den Fremden aus den Optiken verloren.
Er muß eines Nachts die Maske gewechselt haben und verschwunden
sein. Sollen wir weitersuchen?«
    Ich fuhr auf. Ich sah sofort ein, daß den Maschinen kein
Vorwurf zu machen war. Sie konnten solche Fehler nur deshalb machen,
weil sie ohne Intuition, ohne Phantasie arbeiteten. Ich zwang mich
zur Ruhe und sagte:
    »Sucht weiter! Schließlich kennen wir eine große
Strecke des Weges, den der Fremde vom Raumschiff her zurückgelegt
hat.«
    »Verstanden, Gebieter.«

4.
    Schimmernder Mond über dem Sand!
    Ich ging auf dich zu und ging und ging
    und kam dir doch nicht näher.
    Kaga No Chiyo
    »Wenn du verworren, unruhig und unglücklich bist«,
sagte ein Sprichwort dieser Insel, das die Robotspione oft gehört
hatten, »so gehe in die Einsamkeit, sieh den Mond an, denke
nach und spreche mit dem alten, weisen Mann.«
    Nicht viel anderes blieb mir.
    Ich stand neben dem gerundeten Stein, in dessen Höhlung der
letzte Rest von salzigem Wasser verdunstete. Auf diesem Stein hatte
Nectrion gesessen, als das Raumschiff sich geschlossen hatte. Jetzt
lag mein Gleiter hier, und auslaufende Wellen leckten an seinem Kiel.
Ich drehte mich um und sah hinauf zu der Möwe, die ihre Flugbahn
zog: dieser Vogel beobachtete mich und die Umgebung, und außerdem
waren dreißig Robotspione unterwegs, um den Fremden zu finden.
Sein Name, wir hatten ihn erfahren, weil er Selbstgespräche
geführt hatte, dieser Name Nectrion - er sagte
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