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PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

PR TB 104 Samurai Von Den Sternen

Titel: PR TB 104 Samurai Von Den Sternen
Autoren: Perry Rhodan
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Der Fortgang der Kultur dieses Planeten
    wurde mir vermittelt - eine auch nur andeutungsweise
fortschrittliche Technik, an deren Ende der Bau eines Raumschiffes
stehen konnte, war nicht entwickelt worden.
    Endlich, nach einigen Tagen, war ich in der Lage, selbst zu
handeln.
    Rico fragte:
    »Was wirst du tun, Gebieter?«
    Ich erwiderte nachdenklich:
    »Immerhin werde ich versuchen, meine Abneigung gegen ein
weiteres Abenteuer zu unterdrücken, gegen ein Abenteuer, dessen
Ende wieder hier liegt, im stählernen Gefängnis unter dem
Wasserspiegel.«
    »Du hast freiwillig eine deutliche Verantwortung für
diesen Barbarenplaneten übernommen«, antwortete zu meinem
Erstaunen der Robot. »Du solltest deine Enttäuschung
niederringen und deine Aufgaben wahrnehmen. Das Ziel ist
vielversprechend.«
    Ich sah ihn an, aber ich vermochte nicht zu erkennen, wie sehr
dieser Kommentar das Resultat einfacher Rechenoperationen seines
positronischen Gehirns war.
    »Vielversprechend?« fragte ich und dehnte meinen
Brustkorb. Die Maschinen hatten die Raumtemperatur gesenkt, und so
hatte ich die Illusion, frische Luft einzuatmen.
    »Ja. Ein Mann, der den Eingeborenen der Insel täuschend
ähnlich sieht, hat das Schiff verlassen. Er scheint, ähnlich
wie du, eine Wanderung durch diese Kultur unternehmen zu wollen.«
    »Wer sagt dir«, fragte ich schnell zurück und
überdachte meine Chancen, dieses Schiff zu kapern, »daß
ich eine Wanderung über die Insel antreten werde?«
    »Würdest du es nicht wollen, hättest du Befehl
gegeben, dich wieder einzuschläfern«, sagte Rico mit der
ausweglosen Logik der Maschine.
    Ich brummte ärgerlich:
    »Schon gut. Bereite die Filme vor!«
    »Selbstverständlich, Gebieter!«
    Während ich die Farborgel einschaltete und mich zur
Entspannung in dem Sessel zurücklehnte, während
ultraviolette Strahlung meinen Körper badete, dachte ich nach.
Die Wände des Raumes bedeckten sich mit Farbmustern, die meinen
unruhigen Nerven schmeichelten. Alte arkonidische Kompositionen waren
zu hören, und sie wurden abgelöst von den Melodien der
Komponisten, die ich selbst kannte oder von denen ich gehört
hatte. Bach und Händel, Monteverdi und viele andere. Langsam,
ganz langsam, überkam mich Ruhe. Alles, was ich in solchen
Momenten tiefster Verzweiflung brauchte, waren viel Selbstdisziplin
und etwas Hoffnung. Und Ruhe, die ich irgendwo an einem
sonnendurchglühten Strand finden würde, ehe ich mich in ein
neues Abenteuer stürzen würde.
    War es das letzte Abenteuer? Gelang es mir, in das Schiff zu
kommen? Und was suchte der Fremde zwischen den barbarischen
Eingeborenen, die eben erst Kontakt mit den Handelsschiffen der
Portugiesen bekommen hatten? Ich
    wußte es nicht.
    Rico war hereingekommen und trug ein Tablett mit vielen farbigen
Bechern. Es befanden sich flüssige Nahrungsmittelkonzentrate
darin. Ich griff nach einem Becher und trank. Dann fragte ich
halblaut:
    »Was gibt es?«
    »Ich habe eine Hochrechnung vornehmen lassen. Die
Wahrscheinlichkeit besagt, daß der Fremde auf eine
bemerkenswert undurchsichtige Art die Kultur studieren will. Er hat
sich bei einem Bauern als Knecht anstellen lassen und setzt
Reispflanzen.«
    Ich nickte. Das kulturelle und zivilisatorische Bild des Planeten
hatte sich abermals verändert. Fünfzig Jahre genügten,
um meine kulturellen Anstöße, die ich über die Reise
durch die Wasserwüsten angeregt hatte, wirksam werden zu lassen.
Viele Kontakte zwischen grundverschiedenen Völkern des Planeten
hatten stattgefunden, noch viele andere warteten darauf, entdeckt zu
werden und miteinander Handel treiben zu können.
    »Was sagen die Maschinen noch?« erkundigte ich mich
besorgt.
    Die flutenden, sich abwechselnden Farbmuster und Schlieren
bewegten sich zu den Klängen der lebendigen Musik dieses
Planeten. Ich fühlte, wie die Beeinträchtigungen nach einem
langen Biotiefschlaf wichen. Mein Verstand würde in Kürze
wieder mit präziser Klarheit funktionieren. Also stand mir
diesmal eine Reise in den »Fernen Osten« bevor, zu einer
Inselkultur, die sich gebildet hatte, weil von vielen östlichen
Küsten Menschen auf die leere Insel eingewandert waren.
    »Sie sagen«, bemerkte Rico mit seiner Maschinenstimme,
»daß die Chance, einen Flug nach ARKON zu gewinnen, noch
niemals so hoch war.«
    »Ich verstehe«, meinte ich düster.
    Die Logik der Maschinen war sicher exakt, aber sie unterschied
sich erheblich von der Wirklichkeit. Während die Antennen die
Informationen der Robotspione
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