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PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit

PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit

Titel: PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit
Autoren: Perry Rhodan
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holte tief Luft und schlug mit der Faust auf den
Tisch, daß die Tassen klirrten.
    »Nicht mit mir!« rief er. »Nicht mit dem
Nachkommen des berühmten Raumadmirals Horatio Nelson, der in den
grauenhaften Schlachten von Abukir und Trafalgar Sieger blieb!«
    »Natürlich nicht«, meinte Mabel trocken. »Wovon
redest du überhaupt?«
    Guy Nelson stand auf und zog seine Jacke aus.
    »Ich spreche davon«, erklärte er, »daß
ein Nelson sich nicht wie ein getretener Hund fortschleicht, wenn es
gefährlich wird. Ich besitze die Koordinaten von T'ien, folglich
werde ich nicht eher ruhen, als bis ich auf T'ien gelandet bin.«
    »Aber, Sir«, warf George ein, »seien Sie doch
froh, daß Sie nicht mehr im Stasisfeld gefangen sind. T'ien
wird offenbar von Wesen bewacht, die niemanden zu dieser legendären
Welt lassen wollen. Wenn Sie abermals einen Versuch unternehmen,
bringt man Sie und Ihre Schwester vielleicht um, Sir.«
    »Ich werde in einer Haltung zu sterben wissen, die eines
Nelson würdig ist, George«, entgegnete Guy stolz. Aber
dann stutzte er; seine Augen richteten sich auf Mabel. »Entschuldige,
Schwesterherz«, sagte er weich. »Selbstverständlich
kann ich nicht über dein Leben verfügen. Wir fliegen also
zum Mars zurück.«
    Er wollte seine Jacke wieder anziehen, da sagte Mabel zornig:
    »Was bildest du dir eigentlich ein, du mißglückte
Imitation eines Viscount Horatio Nelson! Hast du etwa gedacht, eine
Nelson wäre weniger wert als ein Nelson! Wir kehren um und
suchen weiter nach T'ien, und wenn es das letzte wäre, was wir
in unserem Leben tun.«
    Guys Unterkiefer sank herab, aber im nächsten Moment packte
er seine Schwester um die Hüften, hob sie hoch und schwenkte sie
durch die Kombüse. Dann setzte er sie auf den Tisch.
    »Du bist ein Prachtmädchen!« rief er, griff nach
seiner Jacke und ging zur Tür. »Ich gehe in meine Kabine
und ziehe den Raumanzug an. Du solltest es ebenfalls tun; wir wissen
nicht, was uns die nächsten Stunden bringen.«
    Er verließ die Kombüse, und wenig später folgte
ihm seine Schwester.
    »Lauter Verrückte«, sagte George und stellte das
Kaffeegeschirr ins Spülbecken, um es abzuwaschen.
    Eine Viertelstunde später saßen Guy und Mabel vor den
Kontrollpulten in der Hauptzentrale. Sie trugen ihre hellblauen
Raumanzüge und hatten die Waffengürtel umgeschnallt. Unter
ihren Füßen zitterte das Deck. Die Maschinen der HER
BRITANNIC MAJESTY liefen auf Hochtouren, wenn auch nicht ganz
regelmäßig.
    Guy wandte den Kopf, als er das Zischen des Panzerschotts hörte.
Die Schotthälften glitten einige Zentimeter weit auseinander;
dahinter wurde
    George sichtbar.
    »Warum kommst du nicht herein?« fragte Guy.
    »Vielleicht gehe ich durch den Spalt, wenn Sie herauskommen
und mich schieben, Sir. Was ist nur mit dem verflixten Schott los?
Sonst öffnete es sich doch gleich mehrmals hintereinander.«
    »O!« entfuhr es Guy. »Du warst ja lange nicht
auf der H.B.M.« Er grinste. »Hundertsiebenundzwanzig
Jahre lang. Inzwischen hat sich ein neuer Defekt eingestellt,
allerdings kein schlimmer. Man braucht nur einmal kräftig mit
dem Fuß aufzustampfen, dann wackelt sich der Kontakt wieder
ein.«
    »Danke, Sir«, erwiderte George.
    Er stampfte mit dem Fuß auf. Das Ergebnis fiel ein wenig
anders aus, als er und Guy es sich vorgestellt hatten. Anstatt sich
ganz zu öffnen, schloß sich das Schott, und der Kalupsche
Kompensationskonverter schaltete sich ein.
    Die HER BRITANNIC MAJESTY wechselte in den Zwischenraum über.
Beim Schott knirschte und knisterte es, dann flogen die Hälften
auseinander. Die rechte Hälfte rastete vorschriftsmäßig
ein; die linke allerdings schnellte zurück, zischte haarscharf
an Georges Rücken vorbei und fiel klappernd aus dem Rahmen.
    »Jetzt weiß ich, warum Sie die über T'ien
wachenden Fremden nicht fürchten, Sir«, bemerkte George.
    »Warum?« erkundigte sich Guy.
    »Weil es nirgendwo im Universum so gefährlich sein kann
wie auf diesem stolzen Wrack, Sir.«
    »Stolzes Wrack.?« fragte Guy gedehnt. »Wieso
verbindest du zwei gegensätzliche Aussagen? Ist deine Positronik
etwa wurmstichig?«
    »Was ist >wurmstichig<, Sir?«
    Mabel Nelson wandte den Kopf und sagte gelassen:
    »Wenn du endlich aufhören würdest, mit einem
idiotischen Roboter Narreteien auszutauschen, Guy, könnte ich
dir verraten, daß die H.B.M. genau auf eine Sonne zufliegt, die
wie eine getigerte Iris aussieht.«
    Guys Kopf schnellte herum; seine Augen richteten sich auf
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