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PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

Titel: PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien
Autoren: Perry Rhodan
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einstellte.
    Das Gerät tastete die gesamte Skala ab, bis es den Bereich
gefunden hatte, auf dem der Anrufer sendete. Josh übernahm die
Feinjustierung.
    »... Sie mich? Bitte melden! Hören Sie mich? Bitte
melden!« drang es monoton aus dem Lautsprecher.
    Josh drückte auf eine Taste und meldete sich.
    »Wir hören Sie, JOLLY JOKER. Sprechen Sie!«
    Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht von Vince Loogin.
    »Ich habe Ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten«,
begann er ohne Umschweife. »Sie haben Charles Cleveland und wir
Ihren ehrenwerten Mister Sutters. Das fordert doch geradezu zu einem
Tauschgeschäft heraus, finden Sie nicht auch?«
    Toskin zupfte Josh am Ärmel und drängte sich vor die
Aufnahmeoptik.
    »Ah, Frydland!« äußerte Loogin bei seinem
Erscheinen. »Das hätte ich mir doch fast denken können!
Wir haben einen großen Fehler begangen, indem wir Sie am Leben
ließen. Der gute Charles hat manchmal seine humanen
Anwandlungen. Er hätte besser auf mich hören sollen. Jetzt
    sitzt er in der Tinte!«
    Toskin, dem eine scharfe Entgegnung schon auf der Zunge lag,
beherrschte sich und sagte statt dessen ganz sachlich: »Aus
Ihrem Tauschgeschäft kann leider nichts werden. Wir sind an
Sutters nicht interessiert.«
    Diese Mitteilung schien Vince Loogin nicht im geringsten zu
erschüttern.
    »Das habe ich mir beinahe gedacht«, erwiderte er.
»Vielleicht überrascht es Sie zu hören, daß
auch wir nicht gerade händeringend nach Cleveland verlangen. Sie
wollen jetzt sicher bemerken, daß dann jeder das Seinige
behalten möge und sich zufriedengeben sollte. Nicht ganz, mein
Lieber! Nicht ganz .. «
    Loogin legte eine Kunstpause ein.
    Toskin merkte aus den Augenwinkeln, wie Josh ihm Zeichen gab. Er
brachte das kleine Kunststück zuwege, weiterhin in die
Aufnahmeoptik zu blicken und trotzdem den Zettel zu lesen, der ihm
hingehalten wurde.
    »Zeit gewinnen!« stand auf dem Zettel.
    Inzwischen hatte Loogin wohl entschieden, daß die Kunstpause
lang genug gewährt hatte und fuhr fort: »In genau zehn
Minuten«, sagte er hart, »werden wir eine Bombe abwerfen.
Wenn Sie sich gewaltig beeilen, können Sie vielleicht noch Ihre
Haut retten. Schade um den guten Charles!«
    Toskin verschlug es angesichts der Ungeheuerlichkeit dieses
Vorhabens ganz einfach die Sprache. Stumm wie ein Fisch stierte er in
den Bildschirm.
    Josh, der dies bemerkte, schob ihn beiseite. »Bluffen Sie da
nicht ein bißchen?« erkundigte er sich vorsichtig.
    »Lassen Sie's doch darauf ankommen!« schlug Loogin
trok-ken vor.
    »Damit wüten Sie gegen Ihr eigenes Fleisch und Blut«,
erinnerte Josh seinen Gesprächspartner. »Soviel ich weiß,
befinden sich einige Loogins unter unseren Gefangenen. Wo bleibt da
der vielgepriesene Familiensinn?«
    Loogin breitete die Arme aus und wiegte den massigen Schädel.
»Ja, wo bleibt er nur?« rätselte er.
    »Ich weiß«, sagte Josh voll falschem Mitgefühl,
»daß es da ganz widerliche Burschen gibt, denen man am
liebsten den Hals umdrehen möchte — aber wer setzt denn
gleich seine Mordgedanken derart rabiat in die Tat um!«
    »Ich!« behauptete Loogin und warf einen Blick auf das
Armbandchronometer. »In fünf Minuten«, setzte er
mahnend hinzu.
    Josh gestand sich ein, daß der Poker, den sie miteinander
spielten, eindeutig zugunsten Loogins stand. Der andere bluffte
nicht, soviel stand fest.
    Doch plötzlich verschwand Loogins selbstzufriedenes Gesicht
vom Bildschirm, als der Dicke sich seitwärts beugte, um eine
Nachricht entgegenzunehmen. Josh hörte das Flüstern einer
anderen Stimme, verstand aber kein Wort. Er konnte sich jedoch
denken, worum die Unterhaltung ging.
    »Ich nehme an, Sie haben unser Schiff bemerkt, Loogin!«
meldete sich der Rotschopf. »Hoffentlich sehen Sie ein, daß
Sie Ihre geplante Heldentat nicht lange überleben würden!«
    Er erhielt keine Antwort.
    Statt dessen erlosch der Bildschirm. Die Verbindung war
abgebrochen.
    Sutters begriff immer noch nicht, was hier eigentlich vorging. Nur
soviel wurde ihm allmählich klar: daß man nämlich
seine Person in geradezu unverschämter Weise ignorierte.
    Erst jetzt begann Sutters die ungeheure Wucht des Keulenschlags zu
spüren, den man seinem Selbstbewußtsein versetzt hatte. In
der tönernen Kolossalstatue, die Sutters von Sutters
    errichtet hatte, zeigten sich die ersten feinen Risse, die sich
allmählich zu gefährlich auseinanderklaffenden Sprüngen
erweiterten. Das ganze Gebilde drohte zu zerbröckeln.
    Teilnahmslos vor sich
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