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PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

Titel: PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien
Autoren: Perry Rhodan
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sie auf Kallsund zu. Diese Geste wirkte wie
eine seltsame Mischung aus väterlichem Stolz und dem Gebaren
eines Sklavenhändlers, der sein bestes Stück an den Käufer
verschachern will.
    »Cathryn O'Neill!« verkündete Sutters.
    Länger als nötig hielt Kallsund die schmale Hand fest,
die ihm hoheitsvoll entgegengestreckt wurde. Für einen kurzen
Moment fochten ihre Augenpaare ein erbittertes Duell aus, dann senkte
das Mädchen die Blicke.
    »Ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Obwohl
diese Worte an alle gerichtet waren, ließ Kallsund kein Auge
von Cathryn. »Es ist eine große Ehre für mich, rund
siebzig Prozent des rudynschen Kapitals zu meinem Empfang versammelt
zu sehen, und — um ganz offen zu sein — es gibt mir
einige Rätsel auf . ..«
    Cleveland hüstelte trocken.
    Der Fleischberg Loogin schwieg, doch hinter seinen schweren,
halbgeschlossenen Lidern glomm wachsames Interesse auf.
    In O'Neills Gesicht vertiefte sich die Verdrossenheit.
    Sutters produzierte ein gekünsteltes Lachen, das wohl
herzlich klingen sollte. »Bilden Sie sich nur nicht zuviel ein,
mein Lieber!« dr.öhnte er. »Ihr Rätsel hat eine
ganz einfache Auflösung.«
    »Und die wäre?« erkundigte sich Kallsund sanft.
    Sutters umfaßte die Gruppe mit einer besitzergreifenden
Handbewegung. »Wir sind befreundet, müssen Sie wissen!«
erklärte er. »Heute saßen wir gemütlich
beisammen, bis ich plötzlich sagte: >Tut mir leid, Freunde!
Ich muß euch jetzt entweder warten lassen oder 'rausschmeißen.
In einer Stunde trifft dieser Kallsund ein und ich muß gehen
und ihn abholen !< — War es nicht so, Charles?«
    Cleveland nickte säuerlich.
    »Sie wollten aber weder das eine noch das andere«,
fuhr Sutters überaus munter fort, »sondern bestanden
darauf, midi zu begleiten. So war's doch, Charles?«
    Diesmal nickte Cleveland nicht. Offensichtlich hielt er es für
unter seiner Würde, dauernd als Sutters' Alibi herhalten zu
müssen.
    »Aha!« machte Kallsund und gab sich wenig Mühe,
seine Skepsis zu verhehlen. Er löste damit eisiges Schweigen
aus.
    Die anschließende Gleiterfahrt zum Administrationsgebäude
verlief deshalb recht schweigsam. Jeder hing seinen eigenen Gedanken
nach, bis das Fahrzeug auf dem Dachlandeplatz niederging.
    Sie müßten sich jetzt leider verabschieden, erklärte
Cleveland im Namen seiner Begleiter. Dringende Geschäfte —
Kallsund würde das sicher verstehen.
    Sutters erhob polternd Einspruch. »Ihr könntet doch
wenigstens noch auf einen Drink hereinkommen!«
    Clevelands Antwort bestand nur aus einem Kopfschütteln.
    »Dann laßt zumindest Cathryn da!« schlug Sutters
vor. Verzweifelt bemühte sich der AO-eins darum, den
Scherbenhaufen, der durch Kallsunds spitze Bemerkung entstanden war,
    zusammenzukitten.
    Cleveland wirkte unschlüssig. »Meinetwegen«,
meinte er schließlich, »wenn sie einverstanden ist.«
Fragend blickte er zu dem Mädchen hinüber.
    Cathryn nickte zustimmend, beinahe gehorsam.
    Beim Abschied hielt Loogin Kallsunds Hand fest. »Ein paar
Prozent des rudynschen Kapitals müssen wir Ihnen schließlich
lassen.« Seine Augen waren nun fast völlig hinter den
schweren Lidern verschwunden.
    »Sie sind zu gütig, Sir!« strahlte Kallsund
zurück; er beobachtete aus den Augenwinkeln, wie O'Neills
Gesicht sich bei diesen Worten rötete.
    Ein frischer Wind zerrte an ihren Kleidern, während sie dem
    entschwindenden Gleiter nachblickten. Sutters machte abrupt kehrt
und stapfte mit verschlossenem Gesicht voraus. Den ersten
Uniformierten, auf den sie trafen, wies er an, sich um Kallsunds
Gepäck zu kümmern. Er führte seine Besucher in einen
kleinen Salon, der sich etwa in halber Höhe des Gebäudes
befand.
    »Ich muß Sie jetzt für ein paar Minuten allein
lassen!« entschuldigte er sich, nachdem er sie mit Getränken
versorgt hatte. »In Terrania will man schließlich wissen,
ob Sie gesund bei uns angekommen sind.« Er lächelte
Kallsund zu, doch sein Blick blieb düster.
    Kallsund wartete, bis Sutters fast bei der Tür angelangt war.
    »Bei dieser Gelegenheit könnten Sie gleich eine
Nachricht von mir anfügen.«
    Sutters ließ die halberhobene Rechte sinken und wandte sich
langsam um. »Gern! — Wie ist der Wortlaut?«
    »Es ist nur ein Wort: JOKER.«
    Sutters glotzte verständnislos, »Joker?« dehnte
er.
    »Gewiß. Man wird schon wissen, was damit gemeint ist.«
    Einen Augenblick sah es so aus, als wolle der AO-eins aufbrausen.
Dann jedoch besann er sich eines Besseren und fragte:
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