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PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

Titel: PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien
Autoren: Perry Rhodan
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dem Jungen einen fragenden Blick zu und erhielt als
Antwort ein stummes Kopfnicken.
    Kane wandte sich um und verschwand.
    Gleich darauf machte sich auch Onkel Scrooge rasselnd und
schwankend auf den Weg.
    »Nun?« wollte Kallsund wissen.
    »Sie haben zu mir gesagt, daß wir eigentlich
Verbündete seien«, begann sie, »und konnten nicht
ahnen, wie recht Sie damit hatten!«
    Er wartete geduldig, bis sie weitersprach.
    »Ich will Sie mit meinem Verlobten bekannt machen«,
fuhr sie fort. »Toskin Frydland ist der heimliche Anführer
einer Bewegung, die eine Änderung der Verhältnisse auf
Rudyn bewirken will. Ich dachte, Sie könnten vielleicht an einem
Gespräch mit ihm interessiert sein.«
    »Verlobter — schade!« meinte er. »Gespräch
— das ist gut!« Er krauste die Stirn. »Was ich
nicht begreifen kann: Wie können Sie ernsthaft an dem Ast sägen
wollen, auf dem Sie sitzen?«
    Sie lächelte. »Nennen Sie es meinetwegen ideologische
Ansteckung. Frydland hat mir die Augen geöffnet, und nun
erscheint es mir widerwärtig, ein parasitäres Leben zu
führen.«
    »Das ist sehr lobenswert«, meinte er skeptisch.
»Jedoch .. .«
    »... eines Tages könnte ich meinen Entschluß
bereuen?« vollendete sie seinen Gedankengang. »Ich bin
über das jugendliche Schwarmalter hinausgewachsen, müssen
Sie wissen!« In ihrer Stimme schwang leichte Entrüstung
mit.
    Kallsund warf all seinen Charme in die Waagschale, um die Wogen
ihrer aufkommenden Verstimmung zu glätten. Man hatte ihn bei
seiner Ausbildung den Umgang mit den schwierigsten und
kompliziertesten Völkern der Galaxis gelehrt, doch die Iren
hatte man dabei offensichtlich vergessen . . .
    Während er noch damit beschäftigt war, den terranischen
Galaktopsychologen in Gedanken Vorwürfe zu machen, ertönte
an der Tür ein Klopf signal.
    »Das istToskin!« Cathryn beeilte sich zu öffnen.
    Kallsund musterte den kräftigen jungen Marin, der linkisch
auf der Türschwelle stehenblieb, von oben bis unten. Würde
er wirklich die erhoffte Unterstützung in Kallsunds Vorhaben
bringen können? Auf den ersten Blick zumindest erschien dies
recht zweifelhaft. Kallsund hatte keine Lust, seine Zeit an einen
politischen Hitzkopf zu verschwenden.
    »Ich muß jetzt leider gehen!« entschuldigte sich
Cathryn. »Mein Vater wird sich ohnehin schon fragen, wo ich die
ganze Zeit über stecke.« Sie stellte sich auf die
Zehenspitzen und hauchte dem überlangen, linkischen Burschen
einen zärtlichen Kuß auf die Wange. Kallsund registrierte
bestürzt, daß sich dabei etwas in seinem Innern
zusammenzog.
    Vielleicht war es deshalb, daß anschließend sein
erster Eröffnungszug in diesem Gespräch rabiater ausfiel,
als ursprünglich geplant.
    »Was erhoffen Sie sich eigentlich von mir, junger Mann?«
    Kallsunds Gegenüber straffte sich. »Eigentlich nichts!«
erwiderte Toskin Frydland ebenso unverblümt. »Mein
gesunder Menschenverstand sagt mir, daß Sie einen Dummen
suchen, der für Sie die Kastanien aus dem Feuer holt. Dafür
sind Sie
    sicher bereit, eine Menge Versprechungen zu machen. Ich bin
AEigentlich nur gekommen, weil Cath mich darum bat.«
    Sobald er ihren Namen erwähnte, stellte Kallsund fest, war er
wieder da, dieser Anflug von Unbeholfenheit. Der SolAb-Major wedelte
beschwichtigend mit der Hand.
    »Wir wollen uns nicht unnötig aufplustern!« sagte
er ruhig. »Ich kann Ihnen wirklich mehr bieten als leere
Versprechungen — vorausgesetzt, daß Sie in meinem Sinne
arbeiten.«
    Frydland beugte sich vor. »Erläutern Sie mir das!«
forderte er. »Sie werden wohl kaum annehmen, daß ich von
den Prinzipien abweiche, nach denen ich bisher gelebt habe.«
    »Das verlangt niemand«, räumte der Major ein.
»Lassen Sie mich kurz andeuten: Echte Demokratie statt
verkappter Feudalherrschaft, unblutige Veränderung und eine
Wirtschaftsre-form, die jedermann eine Chance gibt.«
    »Mehr nicht?« bohrte Frydland nach.
    »Das ist mehr als genug, Mister Frydland!«
    Cathryns Verlobter lehnte sich entspannt zurück. In seinem
ernsten Gesicht zeigte sich die erste Spur eines Lächelns.
    »Man könnte meinen«, sagte er bedächtig,
»daß Sie diese Sätze aus unserem Programm
abgeschrieben haben.«

    Als Sjiü von seinem Ausgang in die Stadt heimkehrte, suchte
er als erstes Onkel Scrooge an seinem gewohnten Platz in der
Abstellkammer auf.
    »Sind sie noch da?« erkundigte er sich mit einer für
menschliche Ohren unangenehm hohen Stimme.
    »Sie beraten noch.« Sjiü konnte an der schrillen
Stimme des
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