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PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

Titel: PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien
Autoren: Perry Rhodan
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nickte langsam.
    Sutters betrat den Raum und maß Kallsund mit einem langen,
nachdenklichen Blick.
    »Sie sind nicht das, was Sie scheinen!« brachte er
schließlich in anklagendem Tonfall hervor.
    Kallsund äußerte sich nicht dazu. Er beobachtete
schweigend, wie Sutters sich mit fahrigen Bewegungen an der
Getränkeautomatik bediente.
    »Man hat mich auf unbefristete Zeit Ihren Weisungen
unterstellt«, fuhr der AO-eins fort. »Warum das
Versteckspiel? Ebensogut hätte man mich doch gleich von meinem
Posten ablösen können!«
    Kallsund schüttelte den Kopf. »Das hätte zuviel
Aufsehen erregt«, erklärte er. »Der
Großadrninistrator wünscht nicht, daß die Familien
durch einen Wechsel in der Leitung der hiesigen Administration allzu
hellhörig werden. Das würde nur meine Arbeit erschweren.«
    »Um Himmels willen! Welche Arbeit?« fragte Sutters
pathetisch. »Das hört sich ja gerade so an, als hätte
ich bisher auf der faulen Haut gelegen!«
    Kallsund drehte nachdenklich sein Glas zwischen den flachen Händen
hin und her. Als er aufblickte, lag in seinen Augen eine bis jetzt
noch nicht gezeigte Härte.
    »In all den »Jahren«, sagte er langsam, »während
derer Sie sich von der Sippschaft, in die Sie eingeheiratet haben,
allmählich korrumpieren ließen, ist es Ihnen in
bemerkenswerter Weise gelungen, Ihr Gewissen einzuschläfern —
sonst würden Sie diese Frage nicht stellen!«
    Sutters' feistes Gesicht rötete sich geradezu beängstigend.
    Gleich platzt er, dachte Kallsund mitleidlos.
    »Ich will Ihnen aber dennoch eine Antwort geben«, fuhr
Kallsund fort. »Sie haben bei Ihrem Amtsantritt einen Planeten
vorgefunden, der von den großen Familien der Gründerzeit
beherrscht und ausgebeutet wurde, und Sie haben nichts getan, um dies
zu ändern — im Gegenteil, Sie haben die Verhältnisse
gestützt.«
    Ungerührt sah er zu, wie der AO-eins um Fassung rang.
    »Noch eins«, fügte er hinzu. »Sollte ich
bemerken, daß Sie mir Steine in den Weg legen wollen, würde
dies Ihre Laufbahn auf höchst unrühmliche Weise beenden und
zwar so, daß selbst
    Ihr Herr Schwiegervater nidtt umhin könnte, Sie von seiner
Schwelle zu weisen!«
    »Wer sind Sie, daß Sie so mit mir reden können?«
preßte
    Sutters hervor.
    Kallsund fischte die flache, fälschungssichere Plakette aus
seiner Brusttasche.
    »Major Kallsund von der Solaren Abwehr«, stellte er
sich vor.
    Kurz darauf war Kallsund in einem gemieteten Gleitcar auf dem Wege
zur Stadt. Er parkte das Gefährt nahe beim Zentrum und
schlenderte zu Fuß durch das Gewimmel in der betriebsamen
Hauptstraße. Allmählich wurden seine Schritte schneller,
die Hektik ringsum wirkte ansteckend auf ihn. Wie immer, wenn er in
eine neue Umgebung kam, versuchte Kallsund auch jetzt, das Besondere
an der Atmosphäre dieser Stadt in sich aufzunehmen und zu
analysieren. Das hatte sich bei früheren Aktionen schon oft als
recht nützlich erwiesen: Wer die Mentalität einer
Volksgruppe erfaßt hat, vermag sein eigenes Handeln besser
darauf abzustimmen. Kallsund sog mit allen Sinnen die vielfältigen
Eindrücke in sich hinein, die seine Umgebung bot. Er runzelte
nur unwillig die Stirn, als er entdeckte, mit welcher Häufigkeit
auf den Geschäftsreklamen eine Handvoll bestimmter Namen
wiederkehrte. Hier offenbarte sich unverhüllt, wer auf Rudyn die
Macht in Händen hielt.
    Er blieb stehen und studierte eine Reihe von bunten,
dreidimensionalen Plakaten, die um Farmhelfer für die
bevorstehende Banjato-Ernte warben. Die Farming-Coop, so wußte
er, verkörperte ein dichtes Netz von riesigen Plantagen und
Gemüsefarmen, die wie ein bunter Flickengürtel den Planeten
umspannten — ein Königreich, in dem Vince Loogin
selbstherrlich mit eiserner Strenge regierte. Früher hatte
Loogin Konkurrenten gehabt. Ganz gleich, ob sie durch eine Reihe von
rätselhaften Plantagenbränden ruiniert worden waren oder
durch Cleve-lands gezielten Transportboykott während der
Erntezeit, ob sie durch Loogins erbarmungslose Preispolitik oder ganz
einfach durch versteckte Drohungen in die Knie gezwungen und gefügig
gemacht worden waren — sie hatten allesamt an Loogin verkaufen
müssen und anschließend zähneknirschend ihr früheres
Eigentum aus seinen Händen wieder als Lehen empfangen. Loogin
schätzte bewährte Kräfte ...
    »Mister Kallsund!«
    Er fuhr herum und bemerkte einen halbwüchsigen Jungen, der
seine verblüfften Blicke ruhig erwiderte.
    »Ich soll Sie führen«, sagte der Junge. »Es
ist nicht weit von
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