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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker
Autoren: Perry Rhodan
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Operation hier
auf dem Tisch der Kapitänskajüte vor sich gehen sollte. Wir
holten saubere Tücher, aus der Kombüse kamen heißes
Wasser und sauberes kaltes. Ich verteilte Seife und gab Anweisungen,
was mit dem Zellaktivator zu geschehen habe.
    Dann gab ich mir die Injektion, schlief ein und dachte daran, wie
einfach alles sei, wenn diese Operation mißlingen würde.
    Dann war ich tot, und alle Proben hätten sich in Nichts
aufgelöst.

    SÜDLICHER WENDEKREIS - diese Worte standen auf der
betreffenden Seite des Logbuchs. Ich hatte sie geschrieben, mit einem
dicken Verband über dem Magen. Zu den Narben waren andere
gekommen, und jeden Tag setzte ich die verheilende Haut der Sonne
aus. Gleichzeitig regte der Aktivator die Genesung an, beeinflußte
die Zellen, besserte mein Allgemeinbefinden. Die Operation war
glücklich verlaufen, hatte aber fast sechs Stunden gedauert.
Sharma, Diego und Agsacha hatten sich selbst überboten. Während
ich auf Deck oder in der Kajüte gelegen hatte, war die TERRA
andere Inseln angelaufen, hatte dort ihre Tauschgeschäfte
abgewickelt, die Laderäume barsten fast vor Gewürzen,
Edelmetallen und sogar Porzellanwaren aus Ostasien. Ich schrieb einen
langen Brief an Theophrast von Hohenheim, genannt Paracelsus, in dem
ich unsere Erlebnisse schilderte. Von den Karavellen des Maghel-lanes
hatten wir keine Spuren mehr entdeckt, obwohl der Vogel tagelang alle
möglichen Inseln besucht hatte. Wir stießen nach Südwesten
vor, kreuzten den Äquator, den Wendekreis und segelten dann,
erstklassig verproviantiert, nach Westen — dem Kap der Guten
Hoffnung entgegen.
    *
    Februar
    Ich konnte nicht anders: Mit Wohlgefallen betrachtete ich die
Mannschaft und das Schiff. Zwar hatte es Hunderte kleiner
    Wunden gegeben, gebrochene Arme, angebrochene Knochen, ausgerenkte
Gelenke — aber keinen einzigen wirklichen Unfall. Bis auf Zaro
lebten alle, und vermutlich besser als auf jedem anderen Schiff, das
die Weltmeere kreuzte.
    Das Schiff selbst war verwittert. Die Segel waren geflickt und
schmutzig und ausgebleicht, aber alle Schäden beeinträchtigten
nicht die Leistungsfähigkeit der TERRA. Sie lag tief im Wasser.
Die Laderäume waren voll. Die Last würde, gut verkauft, uns
alle zu reichen Männern machen.
    Sharma lag neben mir auf dem leinenüberzogenen Sessel und
sonnte sich, nur wenige Kleidungsstücke am Körper.
    »Du denkst nach?« fragte sie irgendwann.
    »Ich denke darüber nach«, sagte ich und massierte
meine Magengegend. Die Narben schmerzten schon nicht mehr, und die
frische Haut bräunte sich zusehends. Hoch über uns konnte
ich den Albatros sehen, der unermüdlich vor dem Schiff seine
Beobachter-Kreise zog, »daß wir eine schöne Zeit
hinter uns haben und eine ebenso schöne Zeit vor uns. Und ich
trauere den verlorenen Träumen nach.«
    Sie flüsterte:
    »Meine Träume sind wahr geworden, Liebster. Ich habe
wundervolle Jahre hinter mir. Ich habe

    niemals gedacht, dich zu treffen und mit dir um diesen Planeten zu
reisen. Ich habe mehr erlebt als Hunderte von Menschen in ihrem Leben
— in drei Jahren.«
    »Das mag schon sein«, sagte ich leise. »Aber
meine Träume waren größer. Sie flogen höher als
die Wolken im Passatwind, der uns nun heimbringen soll.«
    Sie lächelte mich an.
    Ich erschrak ein wenig, als ich sie im hellen, unbarmherzigen
Sonnenlicht betrachtete. Unsere Gesichter waren nur drei Handbreit
voneinander getrennt. Ich sah sie an, ihre Augen wanderten wie
Ameisen über mein Gesicht. Sharma war, als ich sie kennengelernt
hatte, ein einfaches Mädchen gewesen, mit Anzeichen kommender
Schönheit zwar, aber ohne wirkliche Lebenserfahrung.
Unterdrückt, ungebildet und ein wei-testgehend unbeschriebenes
Blatt mit wunder Seele und aufgescheuerten Handgelenken — von
den Sklavenfesseln. Heute war sie eine junge Frau, schön,
verlockend, geistreich und von einer stillen Intelligenz, die dann,
wenn sie sich artikulierte,
    überraschend hoch war. Unendlich viele und lange Gespräche
mit mir und Diego, mit rund drei Dutzend grimmigen Männern (die
plötzlich lächelten, wenn Sharma vorbeiging und mit ihnen
sprach), mit vielen Häuptlingen. Sie war auf eine höchst
angenehme Weise gereift und lebendig geworden. Sie war so etwas wie
eine ideale Partnerin; eine bezaubernde Geliebte indes. Ich lächelte
sie an und sagte:
    »Meine Träume sehen vor, daß alle Menschen
miteinander in Frieden leben und große Dinge vollbringen
sollen.«
    »Du meinst — Wunder. Solche, wie sie bei dir an
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