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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker
Autoren: Perry Rhodan
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zum Kaiser des Römischen Reiches Deutscher Nation gewählt
worden war. Wir bezogen wieder das große, kühle Haus, das
erst einmal von Handwerkern wieder in Ordnung gebracht werden mußte.
2520 war Hernando Cortez in Mexiko gelandet und hatte dort hundertmal
mehr zerstört, als ich aufgebaut hatte .. . damals, in
Vorzeiten. Langsam verkauften wir unsere Ladung an denselben
Kaufmann, der Maghellanes ausgerüstet hatte. Nacheinander wurden
die Matrosen abgefunden — sie erhielten vergleichsweise
gewaltige Summen. Ich verkaufte das Schiff. Die Mannschaft fand sich
ein Vierteljahr später zu zwei Dritteln wieder ein. Ein fremder
Kapitän, ein fremder Steuermann stachen mit der TERRA —
die jetzt LOS MONTEROSE getauft worden war — wieder in See. Sie
wollten, nach Osten segelnd, die Molukken erreichen und auch
Porzellan aus Asien eintauschen. Langsam und zögernd, in einem
heißen und zauberhaften Sommer, senkte sich das Alltagsleben
über uns alle. Ich liebte Sharma und schrieb Koper-nikus, was
ich erlebt hatte. Es wurde ein langer Brief.
    *
    Ich legte den Stift nieder, überlas das Geschriebene und
nickte. Inzwischen korrespondierte ich selbst mit Männern wie
Johannes Böhm, der eine »richtige Völkerkunde«
schreiben wollte. Ich hatte ihm mitgeteilt, wen und was wir
angetroffen hatten. Die Tür öffnete sich, und Agsacha kam
herein. Er setzte sich mir gegenüber und sagte:
    »Hier. Trinke, Freund Atlan! Du wirst etwas erleben, was du
dir nicht einmal erträumt hast!«

    Er schob mir den Krug über den Tisch, und ich brachte hastig
die Papiere in Sicherheit.
    Maghellan? Haben die Schiffe vielleicht. .. selbst mein Extrasinn
artikulierte verworren. Ich grinste und beschloß, Agsacha zu
ärgern. Unschuldig fragte ich:
    »Du willst doch nicht etwa behaupten, daß Delcano oder
Espinosa mit der TRINIDAD hier angelegt haben?«
    Agsacha schmetterte die Faust auf die Tischplatte, daß der
Wein aus den Bechern schwappte.
    »Verdammt!« rief er. »Das hast du geraten,
Atlan! Nein! Die VICTORIA, fast ein Wrack, ist soeben mit achtzehn
Männern eingelaufen. Delcano hat sie zurückgebracht. Sie
wurde soeben den Guadalquivir hinaufgeschleppt.«
    Ich nickte.
    »Du hast recht«, sagte ich und griff lachend nach dem
Glas. Dann wurde ich tief nachdenklich. »Aber das sollten wir
uns ansehen. Ich habe geraten, ich gebe es zu. Gehen wir?«
    »Zuerst den Wein!«
    Wir stärkten uns, dann verließen wir das Haus und
ritten hinunter zum Fluß. Als wir die Straße erreichten,
die zur Kirche »Santa Maria de la Victoria« hinaufging,
stiegen wir ab, banden die Tiere fest und schoben uns durch die
aufgeregte Menge. Achtzehn Männer, von Delcano angeführt,
wahre Leidensgestalten, waren in weiße lange Gewänder
gekleidet und trugen lange Kerzen in den aufgerissenen, abgezehrten
Händen. Sie erfüllten ihr Gelübde. Sie waren der Rest
der Expedition. Stumm sahen Agsacha und ich uns an.
    »Es ist schwer«, sagte er schließlich, als die
Orgelklänge durch die Gasse dröhnten, »zu glauben,
daß sie es dennoch geschafft haben. Maghellanes Frau ist
gestorben, seine Kinder verschollen... nichts ist mehr übrig von
diesem stolzen, düsteren Mann.«
    Ich erwiderte:
    »Es ist sehr viel übrig, Agsacha! In wenigen Tagen wird
eine Nachricht um die Welt gehen. Wir wußten es schon immer,
aber uns fehlte die Fanfare, in die wir stoßen konnten. Auch
wollten wir dies nicht.«
    »Nachricht? Welche?«
    »Die Erde ist eine Kugel, ein Planet unter anderen. Ein
neues Weltbild wird von Sevilla aus seinen Weg gehen. Und niemand
weiß, daß Maghellanes nichts anderes als mein Werkzeug
war.«
    Acht Millionen Maravedis hatte die Expedition gekostet. Nach dem
Verkauf der Gewürze aus den Laderäumen der VICTORIA blieben
noch einige Goldstücke übrig. Von der Sicht des Kaufmannes
aus betrachtet, hatte sich diese Fahrt ebenfalls gelohnt.
    Meine persönliche Reise endete ebenfalls bald — ich
wollte zurück. Aber ich versuchte, meine engsten Freunde so
zurückzulassen, daß sie bis zu ihrem Tode ohne Sorgen
leben konnten.
    Sharma:
    Ich verließ sie. Nur der Umstand, daß ich unsterblich
war und daß ich wußte, daß die Zeit alle Wunden
heilte, half mir darüber hinweg, daß ich sie verließ
und Agsacha einen Brief gab, den er ihr im Fall meines Verschwindens
übergeben sollte. Ich kaufte das Haus und eine gewaltige Menge
Land und übereignete ihr alles zur Hälfte — die
andere Hälfte erhielt Agsacha. Dies war alles, was ich
zurücklassen konnte, darunter auch
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