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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer
Autoren: Perry Rhodan
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genommen und mich degradieren und verurteilen lassen, aber
was wäre das für ein Leben gewesen? So war ich achtzehn
Jahre allein und habe frei gelebt. Dafür ist der Preis nicht zu
hoch.
    Dramatischer wäre es, mit dem Schiff in die Sonne zu stürzen,
aber dann bliebe mir die letzte Hoffnung versagt, jemandem zu helfen,
wer immer es auch sein mag...
    Damit beende ich mein Tagebuch.
    In einer halben Stunde, nach einer letzten guten Mahlzeit, werde
ich die Luke öffnen ...

8.
    Ellert-Shen schaltete das Gerät ab.
    Seit dem Tod Leutnant Bonnets mußten Jahrzehntausende
vergangen sein, aber der Weg, den er wies, galt noch immer. Der
Explorer hatte sich inzwischen der neuen Zeitebene angepaßt,
bis auf die Uhr und die Beleuchtungsautomatik. Mit ihm mußte es
nun möglich sein, in die Milchstraße zurückzukehren.
Eine Möglichkeit, auf die er Jahrmillionen gewartet hatte.
    Was bedeuteten da Jahre ...?
    Zwei Tage benötigte er, um die notwendigen Vorbereitungen für
das Begräbnis des Leutnants zu treffen, dann war es endlich
soweit. Im Raumanzug öffnete er die Schleusentore des Explorers
und aktivierte den programmierten Antrieb des Beibootes, dessen Luke
er geschlossen hatte. Dann kehrte er in die Kommandozentrale zurück.
    Das Beiboot verließ den Explorer mit geringer Fahrt und nahm
Kurs auf die flammende Sonne. Ellert-Shen konnte es nicht mehr lange
beobachten, weil die geringe Reflexion des Sternenlichtes auf der
Metallhülle bald vom Licht der Sonne überstrahlt wurde. In
drei Tagen würde das Beiboot in der glühenden Atmosphäre
vergehen.
    *
    Der Planet der Saurier hätte Ellert zwar brennend
interessiert, aber zu oft hatte er die Entwicklung des Lebens auf
fremden Welten über Jahrmillionen hinweg beobachten können.
Längst schon würde es keine Saurier mehr geben -das war
überall gleich. Im Vergleich zu ihren riesigen Körpern war
das Gehirn zu klein und zu wenig entwicklungsfähig.
    Er programmierte fünfundvierzig Lichtjahre in Richtung Deron,
genau in Verlängerung der Linie Helos-Perex-Ka. Bonnets
Aufzeichnung bestätigte seine
    eigene Vermutung, daß er damit wenige Lichtstunden von der
Zeitmauer entfernt in den Normalraum zurücktauchen würde.
    Die EX-756 reagierte normal, wie er es erwartet hatte. Sie
erreichte nach einiger Zeit die günstigste Line
    argeschwindigkeit und verließ den Einsteinschen Raum. Ellert
hatte jetzt Zeit, einige weitere Vorbereitungen zu treffen.
    Wenn er sein Ziel erreichte und in sein ursprüngliches
Universum zurückgekehrt war, benötigte er keinen Körper
mehr. Nur als reines Bewußtsein, von jeder Materie gelöst,
würde er in der Lage sein, Raum und Zeit vollkommen zu
beherrschen. Außerdem war es seine feste Absicht, Shen zu
seinem Heimatplaneten zurückkehren zu lassen. Vielleicht kam er
noch früh genug, die PEREX mit Targot Fall, Berenda und Rex King
an Bord einzuholen.
    Wenn das geschah, würde er eine gute Erklärung für
sein Verhalten haben müssen. Ellerts Absicht war es, sie ihm zu
liefern.
    Im Recorder-Raum des Explorers fand er die notwendigen Geräte.
    Währenddessen jagte die EX-756"dem vorprogrammierten
Ziel entgegen...
    *
    Die Grenze war so zu erkennen, wie Leutnant Bonnet sie geschildert
hatte. Auf dem Bildschirm erkannte Ellert eine schwarze, sternenlose
Fläche, die fast den gesamten Sichtbereich einnahm. Auf keinen
Fall war zu definieren, wo die eine Zeitebene in die andere überging.
Es konnte noch Stunden oder Tage dauern - es konnte aber auch jeden
Augenblick geschehen.
    Ellerts Berechnungen nach stand die Sonne Deron sieben Lichtjahre
hinter dem Schiff. Damit mußte die Grenze erreicht sein. Eine
weitere Linearetappe war sinnlos, und Ellert wollte es nicht
riskieren, im letzten Moment einen Fehler zu begehen.
    Er flog nahezu mit Lichtgeschwindigkeit. Außer den
Instrumenten gab es keinen Anhaltspunkt, eine Bewegung des Schiffes
festzustellen. Sterne gab es nur genau seitlich und hinter dem
Explorer, ein sicheres Zeichen dafür, daß die Grenze nicht
mehr weit entfernt sein konnte.
    Er konnte nur noch warten ...
    Um die Zeit zu nutzen, überprüfte er noch einmal alle
    Instruktionen, die er Shen zurücklassen würde, sobald er
seinen Körper für immer verließ. Er hatte seine
eigene Lebensgeschichte aufgezeichnet, sein seltsames Zeitschicksal
und sein zähes Abwarten in den Körpern der Familie King.
Hinzu kamen Informationen über den Explorer, mit dem Shen in
sein Universum zurückkehren sollte, sobald er auf einem Planeten
der schnelleren
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