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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer
Autoren: Perry Rhodan
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sich in der Praxis behauptet und
damit alle Voraussagen des konservativen Pantha widerlegt.
    Faro Pantha war achtzig Jahre alt, und damit fünf Jahre
    älter als Jenner King, der jedoch als der „Älteste“
im Rat galt. Vielleicht war das der Grund für die Gegnerschaft
der beiden Männer, die sich fast bis zur Selbstvernichtung
bekämpften. Doch trotz der zweifellos bestehenden Kontakte
zwischen Faro Pantha und der Weltregierung war es ihm bisher noch
nicht gelungen, Jenner King zu stürzen.
    Rex mußte lächeln, als er an die vielen Debatten
dachte, die er auf dem Bildschirm des Televisors verfolgt hatte.
Dabei ging es niemals um die Sache selbst, sondern nur um Prinzipien
und Repräsentation. Pantha griff selbst die Vorschläge
seines Vaters an, von denen jedermann überzeugt sein mußte,
daß sie dem Wohle der Allgemeinheit dienten. Er tat es, um ihm
zu schaden und sich selbst ins rechte Licht zu setzen.
    Zehn Jahre konnten nicht ungenützt verstreichen. Der Raumflug
von Rex King war der erste Flug gewesen, der außer nüchternen
Zahlen auf den Entfernungskontrollen der Rakete auch ein sichtbares
Ergebnis brachte: Bilder der Sonne Helos, zwei Millionen Kilometer
Durchmesser und eine flammende Atomhölle, Tod und Leben
zugleich, Geburt und Vernichtung. Das müßte dem Gedanken
der Raumfahrt neuen Aufschwung geben, ein Gedanke übrigens, der
bei den Spharonen niemals einen bemerkenswerten Anklang gefunden
hatte.
    Warum auch? Spharo war der einzige Planet seines Systems. Es gab
weder Monde noch bisher festgestellte Asteroiden. Es gab einfach
keinen Ort, zu dem man hätte hinfliegen können, kein Ziel.
Selbst die Sonne Helos war kein Ziel in diesem Sinne, denn niemals
würde jemand auf ihr landen können. Man konnte sie
umkreisen, Daten speichern, Filme drehen - und versuchen, heil wieder
zurückzukehren, so wie es Rex King vor zehn Jahren erfolgreich
getan hatte.
    Die Regierung, die Macht über drei Kontinente und damit über
den ganzen Planeten besaß, teilte offiziell die Meinung des
Volkes. Sie benötigte die Steuergelder für andere Projekte,
wie zum Beispiel für den Ausbau des weitverzweigten Netzes der
Tunnelbahnen, die unter dem Meeresgrund die Kontinente verbanden. Ein
Großteil des übrigen Geldes wurde dazu benötigt, die
noch ungenutzten
    Gebiete im Innern der Kontinente fruchtbar und besiedlungsfähig
zu machen. Zwar gab es das Problem der Übervölkerung noch
nicht, aber da jedermann wußte, daß die Raumfahrt in
einem Sonnensystem ohne andere Planeten keine Antwort auf eine solche
Frage sein konnte, blieb die Regierung in jeder Hinsicht äußerst
realistisch.
    Ohne Jenner King und den Rat der Wissenschaftler wäre es
nicht einmal zum Bau der ersten Versuchsrakete gekommen.
    Das alles waren Dinge, die Rex viel Kummer bereiteten, denn er war
davon überzeugt, daß nur die Förderung von
Wissenschaft und Forschung den Spharonen eine bessere Zukunft sichern
konnte.
    An diesem Abend kam er früher als gewöhnlich nach Hause.
Seine beiden Kinder rannten ihm durch den Vorgarten entgegen; seine
Frau folgte etwas langsamer, aber noch immer schnell genug, um ihn
erkennen zu lassen, daß wieder einmal ein Besucher auf ihn
wartete. Vielleicht einer seiner zahlreichen Verehrer, denn wenn auch
die Raumfahrt selbst nicht die erwartete Begeisterung beim Großteil
der Bevölkerung ausgelöst hatte, so gab es doch zum Glück
noch immer genug Menschen, die weiter in die Zukunft blickten als die
Masse des Volkes.
    „Ich bin froh, daß du früher gekommen bist, Rex“,
rief ihm seine Frau aus einigen Metern Entfernung bereits zu. „Vater
hat uns einen Besuch abgestattet. “ Sie war bei ihm und küßte
ihn. „Er hat sich extra freigemacht, weil er etwas mit dir
besprechen möchte. Im Büro konnte er dich nicht erreichen,
da kam er einfach her. “
    „Ich bin auch gar nicht im Büro gewesen“, sagte
Rex und lachte. „Was hat ein alter Raumhase wie ich im Büro
zu tun? Die sehen mich höchstens dann, wenn ich mein Gehalt
abhole. “
    „Wenn du so weitermachst, werden sie dich bald pensionieren.
Dabei bist du erst vierzig. “
    Während die Kinder weiter im Garten herumtollten, ging er mit
seiner Frau auf das Haus zu. Es war von der Straße
zurückgebaut, durch den breiten Vorgarten getrennt.
    „Was will Vater eigentlich? “ fragte Rex plötzlich.
    „Ich weiß es nicht, denn er hat es mir nicht gesagt.
Er
    wollte mit dir sprechen - das ist alles, was ich in Erfahrung
bringen konnte. “
    „Es ist in letzter Zeit
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