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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer
Autoren: Perry Rhodan
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dürften. Darf ich übrigens
fragen
    ((
    King unterbrach ihn mit einer ruhigen Handbewegung.
    „Shen Ghol, Targot Fall starb vor zwanzig Jahren an den
Folgen eines biologischen Experimentes. Berenda lebt noch, aber er
ist alt geworden. In wenigen Tagen feiert er seinen hundertelften
Geburtstag. Und was Jenner King angeht... Shen, erkennst du mich
wirklich nicht? Ich bin Rex! Mein Vater ist schon seit dreißig
Jahren tot..."
    Shen ließ die Hand des greisen Freundes los. Er begriff.
    „Die Zeit der beiden Adaptionen ... wie konnte ich das
vergessen! Ich lebte eine Zeitlang schneller als ihr, viel schneller.
Trotzdem geht das alles rechnerisch nicht' auf, wenigestens nicht
exakt. Vielleicht verschiebt sich der Zeitverlauf durch den Übergang,
durch die Angleichung ... im Schiff sind Berichte und Berechnungen,
Rex. Es tut mir leid, daß dein Vater tot ist. Was wurde aus
Faro Pantha?"
    „Er trat nach der erfolgreichen Landung der PEREX zurück
und starb wenig später in einem Sanatorium. Immerhin hatte er
noch erreichen können, daß keine
    weiteren Raumexpeditionen mehr finanziert wurden. Unsere einzige
Hoffnung warst du, Shen. Und nun bist du da."
    „Und ich habe das Schiff mitgebracht, Rex!"
    „Ja, das hast du, Shen. Ich bin nun ein alter Mann, aber ich
habe einen Sohn, der für mich einspringen wird. Er ist älter
als du, Shen, obwohl du ihn noch als kleines Kind kennst. Ihr beide
werdet das Werk meines Vaters fortführen. Ihr werdet..."
    „Es ist nicht das Werk deines Vaters allein",
unterbrach ihn Shen ruhig. „Aber das kannst du nicht so schnell
verstehen. Im Schiff gibt es Tonaufzeichnungen, die alle Rätsel
lösen. Und dann, Rex King, wirst du auch wissen,
    wer Ellert war, die körperlose, unbewußte Macht im
Unterbewußtsein deines Vaters, die alles lenkte und
herbeiführte. Eine Macht, die in uns allen ist und ohne die wir
noch heute hirnlos auf dem Grund des Meeres nach Nahrung wühlten.
Ellert hat uns für immer verlassen, und nun sind wir allein.
Aber sein Vermächtnis ist dieses Schiff, Rex, das uns zu den
Sternen bringen wird."
    „Ich verstehe nicht alles, was du sagst", bekannte Rex
und sah hinauf zu der schimmernden Hülle der EX-756. „Aber
vielleicht bin ich noch nicht zu alt, um die letzten Geheimnisse zu
erfahren. Ich bin genau einhundertein Jahre alt. Du bist mehr als
sechzig Jahre fort gewesen, Shen."
    „Aber ich wurde nicht älter, Rex. Vielleicht ist dieses
    Beispiel eine Ahnung dessen, wie unsere Zukunft aussieht
    ((
    Langsam verließ er an der Seite von Rex King, dem Ältesten
des Wissenschaftsrates, den Raumhafen.
    Das kosmische Zeitalter der Spharonen begann.
    *
    Erst als Ellert die Milchstraße verließ und seine
Heimatgalaxis im leeren Raum langsam kreisen sah, formte sich ein
erster, vager Zeitbegriff. Noch vermochte er nicht, mit ihm etwas
anzufangen oder seinen eigenen Weg zu steuern, aber er spürte
seine alten Fähigkeiten zurückkehren. Wenn er es wollte,
würde sich
    die Galaxis nicht mehr drehen, oder sie würde sich in
umgekehrter Richtung drehen, was nichts anderes bedeutete, als daß
er zurück in die Vergangenheit fiel.
    Er mußte es nur wollen, wollen ...
    Mehrfach bereits hatte er es versucht, und einmal nur war dabei
etwas schiefgegangen. Rasend schnell hatten sich die Galaxien um ihre
Achsen gedreht, bis sie zu leuchtenden Wirbeln geworden waren, und
dann hatte Ellert das Ende der Zeit erreicht. Jede Bewegung hörte
auf, die Zeit selbst erstarrte, und alles Leben endete. Der Raum
verwandelte sich in zeitlose Zeit, die weder Vergangenheit, Gegenwart
noch Zukunft schuf. Das große Warten begann, das Warten auf
jenes Ereignis, das allen Geist, alle Materie, alle
    eingefrorene Zeit mit einem Schlag in Energie verwandeln sollte,
damit ein neues Universum geboren werden konnte.
    Ellert hatte sich damals - oder in fernster Zukunft -wieder in den
Zeitstrom gestürzt und war in die Vergangenheit zurückgekehrt.
Es war ihm gelungen, vor der Zukunft zu fliehen, aber dafür war
er in das fremde Zeituniversum der Spharonen geraten, aus dem ihm
erst heute die Flucht geglückt war.
    Langsamer drehte sich die Milchstraße, stand still - und
drehte sich dann zurück.
    Ellert kehrte endgültig in seine Zeit zurück.
    Er konnte den Sturz nicht steuern, sondern war auf eine grobe
Berechnung angewiesen, auf seine Schätzung, die er nach der
Drehung der Galaxis vornahm. Etwa eine Dritteldrehung, nahm er an.
    Etwas mehr als siebzigtausend Jahre ...
    Er sah die Galaxis größer werden,
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