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PR TB 094 Die Zeitmauer

PR TB 094 Die Zeitmauer

Titel: PR TB 094 Die Zeitmauer
Autoren: Perry Rhodan
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existierte, so mußte
es meiner Meinung nach doch möglich sein, es in diese neue zu
holen. Vielleicht verlief der An
    gleichungsprozeß im freien Weltraum auch nur langsamer und
wir hatten nur zu warten - ein oder zwei Jahre. Oder zehn.
    Nur wenige Besatzungsmitglieder stimmten mir zu, die anderen waren
dafür, erst einmal hier zu bleiben. Besonders die Frauen waren
nicht gewillt, das Risiko der totalen Vernichtung auf sich zu nehmen.
Wenn das Schiff zerstört wurde, gab es auch in fernster Zukunft
keine Möglichkeit mehr, diesen Planeten zu verlassen, falls er
nicht selbst auch unbewohnbar gemacht wurde.
    Der Kommandant verlas das Ergebnis: wir würden vorerst
bleiben. Eine Frist wurde nicht gesetzt.
    Obwohl das Resultat der Abstimmung eindeutig war, wollte ich mich
nicht damit abfinden. Ich beschloß, auf eigene Faust zu
handeln. Mir gefielen die Zukunftsaussichten nicht.
    Jedenfalls habe ich beschlossen, ein Beiboot zu stehlen und damit
zu fliehen. Ich bin Antriebsfachmann, und ich werde schon mit der EX
fertig werden. Dann sind sie froh, wenn ich damit lande. Morgen werde
ich es wagen ...
    20. Juni
    Seit vierundzwanzig Stunden jage ich hinter der EX-756 her.
    Sie ist wie ein Phantom, das ich niemals einholen kann, aber ich
muß es versuchen. Unten auf dem Planeten hat man meine Flucht
zwar bemerkt, trifft aber keine Anstalten, mich zu verfolgen. Der
Kommandant hat mir Glück gewünscht, mich aber davor
gewarnt, mit dem Beiboot zurückzukehren. Ob er glaubt, ich
schaffte es mit dem Explorer?
    Vor einer Stunde hatte ich das Schiff zum erstenmal auf einem
Orterschirm.
    Unsere Geschwindigkeiten passen sich an ...
    25. Juni
    Die Enttäuschung ist nicht zu beschreiben:
    Vier Tage benötigte ich, um den Explorer allmählich
einzuholen. Dann konnte ich ihn mit bloßem Auge erkennen und
schaltete die Ortergeräte des Beibootes aus. Er machte auf mich
einen völlig normalen Eindruck, und jetzt, da sich meine eigene
Geschwindigkeit der seinen angeglichen hatte, schien er praktisch
stillzustehen. Meine Instrumente zeigten
    noch immer dreihundert Meter pro Sekunde an, aber das konnte nicht
stimmen. Wir mußten nach meiner Berechnung tausendmal schneller
die gelbe Sonne umlaufen. Aber wer will jetzt noch sagen, was stimmt
und was nicht...?
    Ich landete mit dem Beiboot auf der Hülle des Explorers,
legte den Raumanzug an und stieg aus, nachdem ich das Boot fest
verankert hatte. Schnell fand ich die Einstiegluke des großen
Schiffes, aber damit begannen die Schwierigkeiten.
    Sie ließ sich nicht offnen.
    Wenn meine Theorie stimmt, müßte sie sich öffnen
lassen, aber sie tut es nicht. Ich finde keine Erklärung.
Vielleicht befindet sich das große Schiff gerade im Stadium der
langsamen Anpassung und damit außerhalb jeder Möglichkeit,
beeinflußt zu werden.
    Ich sitze in meinem Beiboot, noch immer auf der Hülle des
Explorers verankert, ratlos und verbittert. Meine letzte
Funkverbindung mit Sherridans Station auf dem Planeten hat mich
entmutigt. Vielleicht hatte ich
    aber auch niemals die Absicht jemals zu ihm zurückzukehren.
Jedenfalls hat er mich aufgefordert, sofort zu landen und mein
Vorhaben aufzugeben. Ein Disziplinarverfahren würde mich
erwarten.
    Ich wußte, was das unter diesen Umständen bedeutete.
Meuterei im Einsatz! Nichtbefolgen von Befehlen im Notstand!
Diebstahl eines lebenswichtigen Beibootes! Eine Liste schwerster
Verbrechen, wenn man es so betrachtete ...
    Ich antwortete, daß ich nicht zurückkehren würde.
    Natürlich werden sie nun versuchen, mich zu fangen, aber das
dürfte ihnen schwerfallen, denn schließlich befinde ich
mich auf der Hülle des Explorers, der praktisch in einer anderen
Zeitebene weilt.
    Sie werden Tage brauchen, bis sie sich angleichen, wenigstens rein
äußerlich, so wie ich, und bis dahin bin ich nicht mehr
hier.
    Ich werde zur nächsten Sonne fliegen, achtzehn Lichtjahre
entfernt. Vielleicht finde ich dort einen Planeten, der Leben trägt.
Dann bin ich dort allein - aber das ist besser, als degradiert zu
werden und auf ein Ungewisses Schicksal zu warten.
    Ich bin mein Leben lang einsam gewesen.
    Achtzehn Jahre Einsamkeit machen mir nichts aus,
    28. Juni
    Gestern startete ich und verließ mit gleichmäßiger
Beschleunigung das gelbe System mit den beiden Planeten. Ich habe
keinen Funkspruch Sherridans mehr beantwortet. Sie werden annehmen,
die Berührung mit dem Explorer, der ja noch in unserer Zeitebene
weilt, habe mich aus der Existenzebene geworfen - oder wer weiß,
was sie
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