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PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen

PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen

Titel: PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen
Autoren: Perry Rhodan
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befand. Außerhalb der Kabine war heller
Tag. Kleine Wolkenschatten zogen gemächlich über eine
Wiese; die Klimaanlage brachte den Geruch von Gras und Kräutern
herein.
    Marat hatte einen ekelhaften Geschmack im Mund. Er ließ das
Seitenfenster herunter und steckte den Kopfhinaus. Langsam lichtete
sich das Dunkel in seinem Gehirn. Er begann sich zu wundern, weshalb
er hierher gefahren war. Hatte er nicht ins Hotel gewollt?
    Er zog den Kopf zurück und suchte nach seinen
Kopfschmerztabletten. Das Stechen unter der Schädeldecke führte
er auf den übermäßigen Alkoholgenuß der
vergangenen Nacht zurück. Das erklärte allerdings nicht,
warum er zu dieser Wiese gefahren war.
    Marat sah sich genauer um. Auf einer Seite war die Wiese von Wald
begrenzt; auf der anderen Seite ragte ein zerklüfteter Felsturm
in den Himmel. Das helle Band einer Gleitschneise beschrieb dicht
davor eine Kurve und tauchtejenseits des Felsens wieder auf. Es
schien sich um eine kaum befahrene Nebenstrecke zu handeln, denn kein
einziger Gleiter ließ sich blicken.
    Er zündete sich eine Zigarette an. Dabei fiel sein Blick auf
die Schaltkonsole unter dem Armaturenbrett.
    Jean Pierre Marat stutzte.
    Die Steuereinrichtung war aufFernlenkdienst eingestellt. Und
daneben glomm das rötliche Kontrollauge der Notautomatik. Es
handelte sich dabei um eine Sonderanfertigung; ein technisch begabter
Freund hatte sie ihm gebastelt. Sie sollte verhindern, daß es
zur Katastrophe kam, falls bei einer Verbrecherjagd der Fahrer
verletzt werden sollte und die Herrschaft über die Steuerung
verlor. Bisher hatte die Notautomatik noch nie einspringen müssen.
Aus welchem Grund aber war sie aktiviert worden? Er hatte geschlafen,
sicher. Doch zuvor hatte er, Marat, erinnerte sich plötzlich
deutlich daran, den Gleiter in Fernsteuerung übergeben mit der
Weisung, ihn vor dem Hotel abzusetzen.
    Er grübelte noch immer darüber nach, wie er sich die
Ereignisse der Nacht zusammenreimen sollte, als die Ruflampe des
Visiphons flackerte.
    Marat drückte die Aktivierungstaste und meldete sich.
    Einige Sekunden lang blieb es still, dann scholl ein erleichterter
Seufzer aus dem Lautsprecher.
    „Beim Schleier der Venus!“ kam die Stimme McKays an.
„Wo ist dein Pflichtbewußtsein geblieben, Alter? Und ich
dachte schon, dir wäre etwas zugestoßen.“
    „Vermutlich sollte mir etwas zustoßen“, gab
Marat zurück. „Allmählich glaube ich, daß
Jovilla recht

    hatte mit ihren blödsinnig klingenden Andeutungen.“
    „Du hast doch nicht etwa schlappgemacht, Alter ...?“
McKays Stimme klang vorwurfsvoll.
    „Unsinn!“ erklärte Marat ärgerlich. „Jemand
hat mich fertigmachen wollen, dabei aber nicht mit einer Notautomatik
gerechnet. Kannst du dir vorstellen, daß eine
Gleiter-Fernsteuerung versagt, Großer?“ „Was redest
du da? Sag mal, bist du irgendwo mit dem Kopf angestoßen?“
    „Schon gut!“ gab Marat mürrisch zurück. „Wo
bist du?“
    „Im Hotel natürlich.“
    „Gut. Ich komme irgendwann zurück, und zwar, so schnell
ich kann. Ende!“
    Er schaltete ab. Jean Pierre Marat war nicht in der Stimmung, sich
von seinem Partner auf den Arm nehmen zu lassen. Er stellte die
Steuerung auf „Manuell“ zurück und schaltete den
Prallfeldgenerator ein.
    Summend stieg der Catalani auf fünfzig Meter Höhe,
schwenkte herum und steuerte die Schneise an, die sich um den Felsen
wand.
    Marat preßte die Lippen zusammen.
    Es bedurfte keiner großen Phantasie, um sich ausmalen zu
können, was von ihm übriggeblieben wäre, wenn der
Gleiter mit hoher Geschwindigkeit gegen den Felsen gerast wäre.
    Wahrscheinlich hatte die Fernsteuerung in dem Augenblick
ausgesetzt, in dem der Gleiter sich auf der Geraden vor der Kurve
befunden hatte. Die Taster derNotautomatik mußten das Hindernis
erfaßt und eingegriffen hauen. Das Gerat war allerdings kein
Autopilot; deshalb hatte es das Fahrzeug nur aus der Gefahrenzone
bringen und auf dem nächstbesten sicheren Platz abstellen
können.
    Jean Pierre Marat kannte sich mit Positroniken und Fernsteuerungen
recht gut aus. Das hatte die Ausbildung bei der Galaktischen Abwehr
mit sich gebracht. Er wußte, daß Fernsteueranlagen stets
von drei voneinander unabhängigen Positronengehirnen
kontrolliert wurden. Das garantierte absolute Sicherheit; seines
Wissens war es auch noch nie zu einem Unfall gekommen. Selbst wenn
eine Positronik ausfiel oder auch zwei, würde die dritte
augenblicklich einspringen und außerdem Alarm geben. Eine Panne
war
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