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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig
Autoren: Perry Rhodan
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war,
kicherte gehässig.
    »Ich hätte Sie für schlauer gehalten, Derringer.
Sie sind den Unisten entgangen, um den Bündlern freiwillig in
die Arme zu rennen.«
    Über Korkoran war die Sonne schon gesunken. Der Herzog, in
einem sorgfältig abgesicherten Konferenzraum mit seinen
politischen und militärischen Ratgebern tagend, kam mit
Unterstützung seiner Experten zu dem Schluß, daß die
stürmische Entwicklung des fast vergangenen Tages seiner Sache
eindeutig förderlich war.
    Vor Stunden schon hatte er aus dem Uruq-Tal die Meldung erhalten,
daß Hiro plangemäß in die Falle gegangen war. Zum
erstenmal in den langen Jahren des Experimentierens, Manövrierens,
Intrigierens und des langsamen Fortschrittes schien sicher, daß
die Bündler ihr Ziel erreichen würden.
    Gegen zweiundzwanzig Uhr lokaler Zeit jedoch erhielt der Herzog
eine Meldung, die seinen Optimismus augenblicklich dämpfte. Er
handelte sofort. Ein starker Kampftrupp, der für alle Fälle
bereitgestanden hatte, wurde in Richtung Maro in Marsch gesetzt. Die
Angelegenheit war wichtig genug, um den Herzog zur eigenhändigen
Übernahme des Kommandos zu bewegen.
    Hiro erwachte aus tiefer Ohnmacht. In den ersten, tastenden
Augenblicken des Bewußtwerdens war er nicht sicher, ob er
wirklich zu sich kam, denn es war finster ringsum - so abgrundtief
finster, daß er seine Hand nicht sehen konnte, als er sie
vorsichtig hob und sich vorAugen führte.

    Er lag auf einem halbwegs bequemen Möbelstück, das er
durch Tasten als ein Sofa identifizierte. Er stand vorsichtig auf,
vergewisserte sich, daß er körperlich keinerlei Schaden
davongetragen hatte, und begann, sein Gefängnis abzuschreiten.
Der finstere Raum, überzeugte er sich, war rechteckig und etwa
zehnmal acht Schritte groß. Die Wände bestanden aus
einfachem Mauerwerk. Ein Zugang war nirgendwo zu finden, und die
Liege war das einzige Möbelstück. Hiro kehrte zu ihr zurück
und, streckte sich daraufaus, um in entspannter Haltung seine Lage zu
überdenken.
    Ein Gedanke stand an der Spitze der Liste seiner Überlegungen:
Die Stimme hatte ihm eine Falle gestellt, und er war hineingegangen,
blindlings vertrauend wie ein einfältiges Kind.
    Sein Zorn erwachte. Er war wütend auf sich selbst und seine
Sorglosigkeit. Er hatte sich für eine der wichtigsten Figuren im
Spiel um die Macht gehalten. Es war bitter zu erkennen, daß er
in Wirklichkeit weiter nichts war als der König im Schachspiel
der Terraner - wichtig zwar, aber ohne eigene Initiative und
Beweglichkeit, eine Figur, die hin und hergeschoben wurde, wie es der
augenblickliche Vorteil erforderte.
    Plötzlich hörte er Schritte. Es war schwer zu
entscheiden, woher das Geräusch kam. Jemand lief in Eile über
elastischen, resonierenden Boden. Eine Stimme klang auf, hektisch,
beinahe panikerfüllt:
    »Sie kommen von allen Seiten - und schnell ...!«
    Puo steuerte den Gleiter in die finstere Schlucht. Stoke fühlte
sich unbehaglich. Er und seine Leute waren ohne Zweifel besser
bewaffnet als alles, was der hypothetische Gegner aufzubieten hatte.
Aber es gab eine Grenze, jenseits deren Menge, nicht Qualität,
den Ausgang einer feindlichen Begegnung entschied.
    Keik Cobol war der Mann, der Stoke keine Sekunde lang vergessen
ließ, welches Risiko er einging.
    »Sie brechen uns allen den Hals, Mann«, keifte er, als
die Finsternis der Schlucht sich um das Fahrzeug herum schloß.
»Irgendwo dort unten lauern die Bündler. Sie brauchen nur
auf einen Knopf zu drücken, um uns in Rauch und Flammen
aufzulösen.«
    »Selbst wenn das so wäre«, antwortete Stoke mit
Gleichnut, »hätten Sie nichts zu verlieren, Cobol. Oder
was, glauben Sie, wird Ihnen widerfahren, wenn ich Sie nach Terrania
bringe?«
    »Wenn«, spottete Cobol. »Das große Wenn.
Sie unterschätzen die Unisten.«
    »Die Unisten taugen nur so lange etwas, als sie Ihre
technische Unterstützung haben.«
    »Meine«, konterte Cobol, »oder Lang Riesners.«
    »Lang Riesner läuft nicht mehr lange frei herum.«
    »Wir brauchen nicht lange. Die Unisten stehen seit Monaten
zum Schlag bereit. Sobald die Station des Galaktischen
Beobachtungsdienstes genommen ist, wird aller Widerstand
zusammenbrechen.«
    »Ich habe die Leute der Station darauf aufmerksam gemacht,
daß die Unisten sie angreifen werden«, erwiderte Stoke
ruhig. »Riesner wird sich eine blutige Nase holen, sobald er
zuschlägt.« Dann fügte er, mit unverhülltem
Abscheu in der Stimme hinzu: »Mein Gott, wissen Sie eigentlich,
wieviel Elend Sie
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