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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig
Autoren: Perry Rhodan
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einem Sprungrahmen und
einer Matratze. Es war dieser Hang zum Altmodischen, mit dem An'An
aus der Not eine Tugend gemacht hatte, die viele Urlauber anlockte.
    Derringer fand seine Unterkunft zufriedenstellend - mehr war er
auch sich selbst nicht bereit einzugestehen, obwohl ihm klar war, daß
er sich glücklich preisen müßte, wenn er jemals in
die Lage käme, sich eine derart komfortable Unterbringung aus
eigenerTasche leisten zu können.
    Er nahm ein ausgiebiges Bad und begab sich daraufhin zur Bar, wo
er auf der Liste der verfügbaren Getränke mit großer
Freude seinen bevorzugten Drink Cognac Martite entdeckte. Er zapfte
ein angemessenes Glas voll und schwang den Hocker halb herum, um sich
während des lang entbehrten Genusses bequem gegen die Theke zu
lehnen.
    Dabei stellte er zum erstenmal fest, daß das Licht
flackerte. Mit einer Hast, die der Bedeutung seiner Entdeckung völlig
unangemessen erschien, setzte er das Glas ab, sprang auf und eilte
zur Tür, um die Beleuchtung auszuschalten. Die Bar selbst besaß
kein Fenster, aber der angrenzende Wohnraum schloß gegen die
Außenwand des Gebäudes mit einer Glaswand ab, die genügend
Helligkeit hereinließ, um auch die Bar notdürftig zu
erleuchten.
    Stoke strengte das Gehör an, und nach ein paar Augenblicken
nahm er das sanfte, an- und abschwellende Summen wahr, das aus keiner
bestimmbaren Richtung kam

    und jedes Luftmolekül einzeln zum Schwingen zu bringen
schien. Er lief zum Bad und entnahm einer Kassette zwei
Zellstoffstreifen, die er zusammenknüllte und sich in die Ohren
schob. Als er zur Bar zurückkehrte, war das Summen nicht mehr zu
hören.
    Erst als er sich dessen vergewissert hatte, machte er sich an die
Arbeit. Er versuchte, den Verlauf der Lichtleitungen zu erraten und
führte mit einem Taschenmesser hier und dort durch den
Wandverputz hindurch Stichproben aus. Nach einer halben Stunde wußte
er genau, wo jede Leitung verlief, und kannte die Lage des
Hauptverteilers, der die Suite an das Leitungssystem des Hotels
anschloß.
    Der Verteiler war ein flacher, zylindrischer Kasten, dicht
unterhalb der Wohnzimmerdecke etwa zehn Zentimeter tief in die Wand
eingearbeitet. Stoke legte ihn bloß und öffnete mit
äußerster Vorsicht den Deckel.
    Er fand, was er zu finden erwartet hatte. Ein winziger, von einem
Isotopenmotor betriebener Mechanismus, sorgte für die
Helligkeitsschwankungen der Beleuchtung. Derselbe Mechanismus
steuerte einen kleinen Summer, der an die Wandung des Verteilers
geklebt worden war. Oben in den Verteiler mündete ein dicker
Kabelstrang, der sich über eine Sicherung zu vier weniger
umfangreichen Strängen verzweigte, von denen ohne Zweifel jeder
einen der Räume des Appartements versorgte. Außer dem
Primär- und den vier Sekundärkabeln gab es noch einen
fünften Draht, der schräg vom Verteiler wegstrebte und im
großen und ganzen den Eindruck machte, als wäre er in
aller Hast und ohne besondere Sorgfalt gelegt worden.
    Stoke riß ihn ab. Mit bitterem Grinsen montierte er den
Isotopenmotor aus dem Verteiler, entfernte mit der Spitze des Messers
eine Serie von fast mikroskopisch kleinen Widerständen und
wickelte mit nahezu pedantischer Sorgfalt eines der beiden Enden des
abgerissenen Drahtes um einen Pol des Motors. Dann nahm er die beiden
Zellstoffpfropfen aus den Ohren, faßte den Motor vorsichtig
zwischen Daumen und Mittelfinger der linken Hand und berührte
mit dem freien Drahtende den anderen Pol.
    Aus der Bar kam ein zischendes Geräusch. Eine Sekunde später
schwebte eine dünne Fahne blaugrauen Qualms durch die offene
Tür. Stoke ließ den Motor und die beiden Drähte aus
der Hand gleiten und trat in die Bar. In der Wand rechts oberhalb der
Theke war ein faustgroßes, rußgeschwärztes Loch.
Stoke schaltete das Licht an. Es brannte gleichmäßig. Er
horchte. Das Summen hatte aufgehört. Er ging zur Wand und
stocherte in dem schwarzen Loch herum. Nach einer Minute brachte er
die Überreste eines Gerätes zum Vorschein, das bis vor
kurzem ein Mikrorekorder gewesen war. Es war nicht größer
als ein Daumennagel. Der Spannungsstoß aus dem Isotopenmotor
hatte das Chassis mit der Wucht einer Bombe getroffen und explodieren
lassen. Die beiden Spulen, vom Umfang eines Stecknadelkopfes, waren
geschwärzt und halb geschmolzen. Das Mylarit-Band jedoch schien
das Attentat unbeschadet überstanden zu haben, und darauf kam es
Stoke an.
    Er setzte sich wieder an die Bar und nahm das Glas von neuem zur
Hand. Während er den Cognac
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