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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig
Autoren: Perry Rhodan
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rechten Schluchtrand etwa einhundert Meter
weit in die Höhe ragte. Eine Schar von rund einhundertundzwanzig
Fahrzeugen umgab ihn in weitem Kreis, einige davon unmittelbar über
der Schluchtöffnung schwebend. Stoke war sicher, daß es
sich um unistische Gleiter handelte.
    Inzwischen hatte er eine neue Art von energetischen Reflexen
bemerkt. Sie flammten für Sekundenbruchteile unmittelbar neben
dem einen oder anderen der Fahrzeugpunkte auf und verloschen sofort.
Das Symptom war unverkennbar. Es handelte sich um Abschüsse von
Strahlwaffen. Die Angreifer hatten das bündlerische Versteck
unter Blasterfeuer.
    Die Bündler reagierten erst als der Ring ihnen zu eng wurde.
Stoke war Zeuge, als Salven aus mindestens drei schweren Blastern
zwei unistische Fahrzeuge trafen und sie in glühende Gaswolken
verwandelten.
    Der Einsatz von Strahlwaffen bewies, daß auf unistischer
Seite Leute von Lang Riesners Gruppe mitkämpften - wenn nicht
gar Riesner selbst. Die Unisten selbst besaßen keine modernen
Waffen. Die Zahl der bündlerischen Verteidiger auf der
Hügelkuppe schien beschränkt, jedenfalls war sie zu klein,
als daß die Bündler es gewagt hätten, einen
Ausbruchsversuch zu unternehmen. Im Licht dieser Erkenntnis war das
zögernde Vorgehen der Unisten unverständlich. Wenn sie die
Kuppe haben wollten, mußten siejetzt angreifen, ohne auch nur
eine Sekunde zu verlieren und ohne Rücksicht auf Verluste. Denn
die Belagerten hatten ohne Zweifel um Hilfe gerufen, und sobald sie
sie erhielten, waren die Angreifer im Hintertreffen.
    Stoke wies Puo an, den Gleiter auf einer seichten Sandbank am
Südufer des Flusses abzusetzen, das Triebwerk jedoch laufbereit
zu halten. Es hatte keinen Zweck, jetzt zur Schluchtöffnung
hinaufzusteigen, während die Angreifer mit mißtrauischen
Augen jede Bewegung in der Nähe des Felsens verfolgten und die
Verteidiger die Finger auf den Auslösern ihrer Blaster hatten.
Wenn er Hiro helfen wollte, mußte erwarten, bis die Lage dort
oben ein wenig verwirrterwar-zum Beispiel, bis die von den Belagerten
herbeigerufene Verstärkung eintraf.
    Cobol hatte, von Stoke nicht behindert, die Vorgänge auf dem
Orterschirm mitverfolgt.
    »Was halten Sie davon?« fragte ihn Stoke. »Welche
Chancen geben Sie Ihrem Strategen?«
    »Der Narr«, knirschte Cobol. »Er zögerte zu
lange. Er hat Angst vor Verlusten!«
    »Warum?« wollte Stoke wissen.
    »Er hat nur eine begrenzte Anzahl von Leuten. Jeder Ausfall
bedeutet eine erhebliche Schwächung.«
    Cobol war sichtlich erregt und in diesem Zustand geneigter als
bisher, Fragen zu beantworten. Stoke nutzte das aus.
    . »Warum ruft er nicht Verstärkung herbei?«
    »Er kann nicht«, zischte Cobol. »Die Leute dort
oben sind alles, was er hat.«
    »Oho«, machte Stoke. »Es ist nicht ganz so
leicht, mir einen Bären aufzubinden.«
    Cobol wandte sich zur Seite und sah ihn an. Bitterkeit leuchtete
aus seinen Augen.
    »Riesner und ich sind eine Gesellschaft mit beschränkten
Mitteln«, fauchte er. »Was wir hatten, legten wir in
verbotenen Waffen und Instrumenten an. Das bißchen, das uns
übrigblieb, verbrauchten wir, um Leute anzuwerben. Sie sagten
selbst, es sei ein schmutziges Geschäft. Die meisten Leute
empfinden genauso wie Sie. Es kostet

    Geld, um sie zu überreden. Wir zahlten jedem einzelnen
mindestens eintausend Solar Handgeld und danach Monat für Monat
einen horrenden Sold. Wir hätten trotzdem gewonnen, wenn wir nur
freie Hand gehabt hätten.«
    »Sie hätten gewonnen«, ergänzte Stoke, »wenn
Sie es nur mit Anitern zu tun gehabt hätten. Statt dessen
machten die Bündler sich plötzlich mausig und gerieten
Ihnen in die Quere. Wissen Sie eigentlich, mit wem Sie sich in
Wirklichkeit eingelassen haben?«
    Cobols Blick wurde fragend. Er schüttelte den Kopf.
    »In Wirklichkeit... ?« wiederholte erverwirrt. »Nein.
Was ... «
    »SOPRIT«, sagte Stoke, und Cobol senkte seufzend den
Kopf.
    »O Gott«, murmelte er.
    »Dilettanten«, sagte Stoke verächtlich. »Die
erste Regel der politischen Intrige ist, daß man sich
informiert, gegen wen man ankämpft. Machen Sie Riesner, der dort
oben seinen letzten Kampf kämpft, keinen Vorwurf. Sie sind
derjenige, der rechtzeitig hätte herausfinden müssen, was
auf dem Spiel stand und daß Sie mit Ihren beschränkten
Mitteln keine Aussicht hatten, in dieser Sache zu gewinnen.«
    Cobol schwieg. Stoke sah sich um und bemerkte ein leises Lächeln
auf Baron Amels Lippen.
    »Was ist SOPRIT, Erlaucht?« erkundigte sich
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