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PR TB 049 Die Strahlenden Gletscher Von Asgaard

PR TB 049 Die Strahlenden Gletscher Von Asgaard

Titel: PR TB 049 Die Strahlenden Gletscher Von Asgaard
Autoren: Perry Rhodan
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über die Kimmung
heraufgestiegen und überschüttete jetzt, von Wolken
ungehindert, die endlose Fläche des Meeres mit ihren stechenden
weißen Strahlen. Der Hauptreihenstern des F 5-Spektraltyps
herrschte über Asgaard. Doc setzte die zerschrammte Sonnenbrille
auf, deren Bügel mit einem Stück glänzenden Drahtes
geflickt war, wendete den Gleiter und blickte auf den großen
Kompaß, der am Armaturenbrett angeschraubt war.
    Die Nadel deutete auf den magnetischen Nordpol.
    Doc flog nach Nordwesten.
    Hinter ihm entfaltete sich das gesamte breite Spektrum des
Sonnenaufgangs. Sämtliche Gelbtöne, alle Abstufungen von
Rot und ein intensives Blau bildeten Streifen und Flächen,
langgezogene spitze Winkel und Striche. Das Jaulen des Windes und das
pausenlose Geräusch der donnernden Brandung blieben hinter Doc
zurück, nur noch das Pfeifen des Fahrtwindes blieb hinter der
großen geschwungenen Windschutzscheibe. Die Anzeige des
Geschwindigkeitsmessers kletterte von 50 auf 70, auf 90,100 ... und
blieb dann bei 190 konstant. Doc überflog in geringer Höhe
das Ufergebirge, sah rechts von sich den Durchlaß zwischen den
Felsen, durch dessen vier Kilometer breiten Streifen die Flut das
Meerwasser hineintrieb und ging dann tiefer.
    Über dem Wasser des Binnenmeeres beschleunigte Doc seinen
Gleiter und jagte die neunhundert Kilometer bis zu seiner Insel in
gut dreieinhalb Stunden. Platz gab es genug auf dieser leeren Welt.
    Während des Fluges verließ, ihn ein Gedanke nicht;
hartnäckig drehten sich die Überlegungen des Biologen um
das Anschwellen der Flüsse in der Polargegend. War es ein
natürlicher Prozeß oder bahnte sich etwas an, das sich auf
alle Fälle der Kontrolle entzog?
    Die Insel, auf der das Laboratorium stand, war fast viereckig,
wenn auch die Seiten zerrissen waren von winzigen Buchten und von
kleinen Halbinselchen, die sich in das dunkelblaue Wasser des
Binnenmeeres erstreckten. Sie war ebenso wie der Halbmond bewachsen
mit jenen Bäumen und Sträuchern, die Cäatinga Island
ihren Namen gegeben hatten: Trockenwald auf Sand und
steindurchsetztem Humus, mit palmenartigen Bäumen, Kakteen und
dornigen Sträuchern aller Arten. Wie auch auf dem Halbmond
hatten sich Gräser breitgemacht, deren Samen der Wind irgendwann
hergetrieben hatte. Es war vierzehn Uhr - etwas
über Mittag.
    Doc Tarmac überflog den schmalen Sandstreifen, flog noch
langsamer und hob dann die Nase der acht Meter langen
Kunststoffschale an. Er schwebte über den hochgewachsenen Rasen
den Hügel hinauf und hielt neben dem Ausleger an. Der gelbe
Gleiter sank tiefer und berührte den Boden. Seitdem Doc vor drei
Wochen zu einer seiner Expeditionen gestartet war, hatte niemand
diese Insel besucht, das war deutlich zu sehen. Docs Fahrt hatte ihn
auf dem Kontinent bis weit über den Äquator gebracht.
Zwischen den beiden runden Polen des Planeten Asgaard befand sich ein
Erdteil, dessen nördlicher Teil wie ein auf die Spitze
gestelltes Viereck aussah, mit einem kreisförmigen Loch auf der
rechten Seite. An das Viereck schloß mit der Grundlinie ein
Trapez an; die andere Gerade berührte eine Inselkette, die an
den Südpol heranführte. Die gesamte Westküste dieses
Riesenkontinents war gebirgig.
    Doc kletterte aus seinem abgewetzten Kunstledersitz und streckte
sich. Dann spürte er, wie schwarze Ringe um seine Augen zu
kreisen begannen. Er machte schnell einige Schritte, um auf den
verwilderten Rasen zu kommen.
    Dann packte ihn der Anfall.
    Doc krümmte sich schweigend zusammen. Sein Kinn berührte
die Knie, und die Hände krallten sich in den Nacken. Der Mann
kippte lautlos in das Gras, drehte sich auf die Seite und begann zu
zittern. Finger, Unterarme, der Brustkorb und die Muskeln des Halses
zogen sich zusammen und wurden wieder gedehnt. Die Zusammenarbeit
zwischen den quergestreiften Muskelfasern und den Ganglienzellen und
ihren zentrifugalen Leitungsbahnen wurde gestört, existierte
nicht mehr. Aus der Kehle des Mannes kam ein Röcheln, das in dem
Zischen heftig ausgestoßener Luft endete.
    Die Anfälle der Coudenhoveschen Krankheit kamen völlig
unerwartet...
    Doc zitterte am ganzen Körper. Der Mann verwandelte sich
innerhalb von fünfzehn Sekunden in ein zuk-kendes, röchelndes
Bündel. Die Absätze stießen in die
    Erde, die Finger krallten sich überall fest, ohne etwas zu
fühlen. Vor den offenen Augen rotierten ineinandergleitende
Kreise aller Farben des Spektrums. Der Herzschlag verlangsamte sich
und beschleunigte innerhalb der
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