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PR TB 049 Die Strahlenden Gletscher Von Asgaard

PR TB 049 Die Strahlenden Gletscher Von Asgaard

Titel: PR TB 049 Die Strahlenden Gletscher Von Asgaard
Autoren: Perry Rhodan
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Nasenbeins war zersplittert.
    „Zuerst fand ich hier Teile eines Bärenskeletts, dann
zwei Polarfuchsschädel, schließlich diesen Renschä-del
... die Flüsse an den Polen müssen ein außergewöhnlich
starkes Hochwasser geführt haben voriges Jahr", sagte Doc
und warf den Rest der Zigarette weg. Die Funken zerstäubten im
Sand.
    Dann schwang sich der Mann auf die Ladefläche und zerrte den
Renschädel in die Ecke, in der sich das Zelt und die Aggregate
befanden, dicht neben der wuchtigen Unterwasserharpune.
    Es war Frühling.
    Frühling in der Zone zwischen den Tropen und dem Pol. Der
schnelle und heftige Frühling des Planeten Asgaard, auf dem Doc
Tarmac arbeitete und versuchte, die Fauna dieser Welt in die
Netzkoordinaten einzubeziehen, die denen anderer untersuchter Welten
entsprachen. Er arbeitete seit einem guten Jahr hier und hatte einen
Forschungsauftrag der Crest-Foundation. Vielleicht konnte er seine
Arbeiten noch beenden, ehe er starb.
    Der Strand, an dem der Mann sich befand, erstreckte sich noch fast
viertausend Kilometer in die Richtung
    auf den südlichen Pol, machte Tausende von Kurven, bestand
aus langen Sandflächen, aus Flußmündungen und aus
zahllosen Buchten in sämtlichen Größen. Dreißig
Kilometer weiter, nordöstlich aber, war die Linie unterbrochen;
das Meer brach hier zwischen zwei schwarzen Felsen ein und hatte im
Lauf der Jahrmillionen einen Binnensee geschaffen, dessen größter
Durchmesser fünfzehnhundert Kilometer betrug. Eine Insel -
geformt wie ein Halbmond auf einem langen Stiel - trug eine der zwei
terranischen Siedlungen. Aber die Menschen dort waren keine
Kolonisten.
    Dadurch, daß die Polachse Asgaards gegen die Bahnebene um
97° 59' geneigt war, wechselten die Temperaturen der einzelnen
Jahreszeiten schneller und waren gegensätzlicher. Der Frühling
war mild und kurz, der Sommer heiß und lang, ein wütender
Herbst suchte selbst die gemäßigten Zonen heim, und der
Winter ließ alles erstarren. Man nannte dies ein Schockklima,
dessen Reize nicht jedermann aushalten konnte - ausschließlich
deswegen hatten die Ärzte Doc hierhergeschickt. Wenn es einen
Planeten gab, der ihm eine längere Lebensspanne garantierte,
dann war es Asgaard.
    Doc überlegte.
    „Eigentlich", sagte er halblaut, so daß er seine
eigenen Worte selbst nicht verstehen konnte, „könnte ich
nach Cäatinga Island zurückfliegen. Mein dreiwöchiger
Trip ist vorbei."
    Der Gleiter war schwer beladen mit Präparaten aller Tiere,
die Doc Tarmac hatte fangen können. Er besaß auf einer der
Inseln, die von einer Spitze des Halbmondes zum Ufer des Binnenmeeres
wie die Spur eines einstigen Gebirges aus dem Wasser ragten, ein
Labor, in dem er seine Untersuchungen durchführte. Er hatte in
einundzwanzig Tagen mehr sammeln können als je zuvor, und das
bedeutete viel Arbeit.
    Und ... er hatte keine Lust mehr, jeden Abend unter einem anderen
Felsbrocken sein Zelt aufzupumpen.
    „Gut", sagte er. „Fliegen wir zurück zum
Halbmond der Menschen."
    Er sah hinaus aufs Meer. Noch immer rollten die
    Brandungskämme heran, rissen ab und rollten über,
zerstäubten und gischteten über den Sand. Seine Spuren
waren schon verschwunden. Seit Jahrmillionen hatte es hier nichts
anderes gegeben. Sand, dürre Pflanzen und Wasser, das
anschwemmte, was es an anderen Stellen mit sich gerissen hatte. Tiere
und Pflanzen, Knochen und Holz, Bernstein und Versteinerungen.
    Aber ... eines machte Doc stutzig.
    Dieser Schädel, der neben anderen Dingen auf der Ladefläche
lag, stammte aus den Tundren der nordpolaren Gegend. Diese Tiere
trauten sich nicht ans Wasser des Meeres; ihre Instinkte ließen
es nicht zu. Es mußte also ein Fluß eine derartige Menge
von Hochwasser geführt haben, daß selbst ein starkes Tier
beim Überqueren einer Furt mitgerissen worden war, ertrank und
mit dem Fluß ohne Namen ins Meer transportiert wurde. Eine
warme Strömung, die jene dem Pol vorgelagerte Insel berührte
und dann in Richtung auf den Äquator am Ostrand des Kontinents
abwärtsglitt, sich mit einer kalten vereinigte, die entlang der
Küste bis zum Äquator führte, hatte die Reste des
Tieres mit sich genommen. Das Meer spie den Schädel nach einer
Wanderschaft von mindestens sechstausend Kilometern und zweihundert
Tagen aus.
    Was ließ die Flüsse anschwellen?
    Ein Eisberg oder ein Gletscher, der anwuchs und sich vom Pol weg
über das karge Land schob und sich dabei auflöste?
    Doc wußte es nicht. Noch nicht.
    Die Sonnenscheibe war vollkommen
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