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PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes

PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes

Titel: PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes
Autoren: Perry Rhodan
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Commander wurde fahl und schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Wir auch nicht«, bestätigte Alissar fast
freundlich.
    »Und . ..?«
    »Und während seines Wahnsinns hörte das Tier das
Klappern des Bambus. Commander — versuchen Sie sich
vorzustellen: Der Planet ist voller Bambus in sämtlichen Größen
und Formen. Ständig geht entweder ein Wind, oder aber die
verschiedenen Temperaturen bewirken das Geräusch. Dieses
Geräusch ist eindringlich und unaufhörlich, es existiert
solange wie der Bambus auf dieser Welt, und das dürften einige
Hunderttausend Jahre sein. Dieses Ge -räusch vergiftet nicht nur
den Verstand von Menschen und erzeugt, ohne daß wir es alle
merkten, eine schwere Neurose, sondern es beeinträchtigt selbst
die Tiere ab einer gewissen Entwicklungsstufe.
    Ihr Tod nach dem Wahnsinnigwerden, also die Kadaver für die
unzähligen Geier und Vorzeitwölfe, erfolgt stets nach der
Vermehrung. Die Tiere haben also ihre Pflicht für das
Weiterleben ihrer Art getan und können daher von der Bühne
des Lebens verschwinden.«
    Commander Stonebridge ließ sich schwer in seinen Sessel
fallen und sah dann von Alissar zu Sherpa und wieder zurück.
    »Haben Sie Beweise?« fragte er halblaut.
    »Das, was ich eben erzählte, ist Beweis genug«,
sagte Sherpa hart. »Ich werde jetzt ausnahmsweise auf meine
Befugnisse hinweisen müssen.«
    »Nicht nötig, Kapitän«, erwiderte
Stonebridge. »Ich glaube Ihnen.«
    »Um so besser«, sagte Sherpa. »Sind noch welche
sachlichen Unklarheiten?«
    »Sie sagten: Zweihundert Tage?«
    »Rund zweihundert Tage, jawohl«, sagte Sherpa. »Das
ist also ab jetzt die Frist. Setzen wir sie aus Vorsichtsgründen
herab. Jeder Mensch, der länger als einhundert-fünfzig Tage
auf Wollonggong lebt, muß nach MANETHO geschafft werden und
über den Möbiusstreifen. Bei Schiffs-besatzungen, die in
der Nähe von Bambus — wobei die Bambusbäume natürlich
ausgenommen sind — wohnen, werden die Tage addiert.«
    Stonebridge widersprach und deutete auf seinen Tischkommunikator.
    »Rings um den Raumhafen und um die beiden Hotelbauten haben
wir riesige Schilfbambusfelder. Wir werden sie noch heute zu fällen
beginnen und die Wurzeln ausrotten. Dafür pflanzen wir
entsprechende Nutzpflanzen an.«
    »Einverstanden«, erwiderte Sherpa. »Lassen Sie
sich von einem der Chefkolonisten Vorschläge machen und richten
Sie die Materialanforderung mit einer Empfehlung an Birrago.«
    Der Commander nickte.
    »Ebenfalls werden wir darangehen, die Bambusbestände
rings um die Siedlung der Chefkolonisten abzuschneiden. Wir gehen
kein Risiko mehr ein. Dafür holen wir Gras oder Uferpflanzen von
Terra oder anderen Welten, so daß das biologische Gleichgewicht
der Landschaft gewahrt bleibt.«
    »Ich höre«, sagte Sherpa und lächelte, »daß
wir uns verstehen. Ich schlage vor, daß wir die Bestimmung über
die Länge des Aufenthaltes hier als ersten Paragraphen eines
planetaren Gesetzes einsetzen. Das ist bestimmt wichtig genug, um
unter meine Verantwortung zu fallen?«
    Der Commander nickte, stellte einen der Briefwürfel auf den
Tisch und schloß das Mikrophon an.
    »Wie lautet das Gesetz?«
    Sherpa kippte seinen Stuhl nach vorn, näherte seinen Mund dem
Mikrophon und wartete, bis Stonebridge den Knopf niedergedrückt
hatte.
    »Jeder Mensch, der länger als einhundertfünfzig
Tage auf Wollonggong lebt, muß auf dem Planeten Eight Wom
    bats über den Möbiusstreifen der Kugel MANETHOS gehen.
Für Schiffsbesatzungen werden die Tage des Aufenthalts addiert.
Bei Zuwiderhandlung oder bei Nichtbefolgen dieses lebenswichtigen
Gesetzes erfolgt Zwangseinweisung in eine Anstalt, in der der Zustand
des Verstandes getestet wird. Dies ist Kolonialgesetz.’:
    »Gut«, sagte Stonebridge. »Das wäre der
erste Punkt. Wie steht es mit dem Bambus?«
    »Hier schlage ich vor, daß Sie mit Beada Ferrer
zusammenarbeiten, sobald sie wieder voll einsatzfähig ist. Sie
soll eine weniger mörderische Variante der Schlingpflanzen
züchten, die man als Samen über den Bambusfeldern des
Planeten abwerfen kann.
    Diese Pflanzen sollen sich um die Halme winden und verhindern, daß
die Halme gegeneinander klappern. Nur müssen wir das natürlich
vorsichtig und sehr gezielt machen. Der Grund ist klar: Klappert der
Bambus nicht mehr, vermehren sich die Tiere schneller, vergrößern
ihre Zahl und werden zur Plage. Also muß der Bambus nur dort
ausgerottet oder in seinen Lebensbedingungen eingeschränkt
werden, wo es unbedingt nötig ist. Auch hier
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