Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes

PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes

Titel: PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
die
    leuchtenden grünen Augen des Mannes. »Nein. Ich war es
nicht. Hätte ich ihn umgebracht, müßte sich etwas in
meinen Erinnerungen finden. Außerdem fanden die Pioniere La
Gumas eine Eisenstange in meiner Hand. Ich war es nicht.«
    »In Ordnung«, erwiderte Sherpa. »Rufe jetzt die
anderen.«
    Jean nickte und ging an den großen Schirm, tastete ihn ein
und drückte den Knopf Rundspruch. Die Linsen der Aufnahmeoptik
richteten sich auf ihn und Sherpa.
    »Achtung, hier spricht Torien aus dem großen Raum der
Bibliothek. Sherpa Carmichael ist eben gekommen und wartet auf euch
alle hier. Bitte, beeilt euch, Freunde.«
    Der Schirm erlosch.
    Innerhalb der nächsten fünf Minuten kamen sie alle. Neyl
Paterson, Edgar Greyne, Marion Tyrins, Kyra Dimitri, West Larsen,
Roger Paleao, Beada Ferrer, Miguel Alarcon, Cristy Ximinez, Enard
Camara, Tyrso Aguilar, Lyssa Fadri-que, Ashand Acikive, Bill Aaken,
Shaba Rojodar und der Rest. Sherpa schüttelte ihre Hände,
küßte die Mädchen auf die Wangen und sah, daß
sich alle gut erholt hatten. Er entdeckte einige graue Haare und
einige scharfe Falten, und er fand, daß die Erlebnisse die
Chefkolonisten hatten reifer werden lassen.
    Dann blieb er mitten unter ihnen stehen und sagte halblaut:
    »Meine Freunde — ich habe etwas zu sagen, das ich
lieber nicht aussprechen würde. Es ist ernst, sehr ernst. Unter
euch befindet sich jetzt einer, der genau weiß, was ich sagen
will. Es ist derjenige, der in seinem Wahnsinn hinter Sander Torrens
herrannte und schließlich Dave O'Donnar, den Leiter hier, mit
einer Energiewaffe erschoß.
    Ich will ihn weder verhaften noch mit mir nehmen.
    Ich will, daß er sich folgendes überlegt: Diese junge
Gemeinschaft soll wachsen und soll die erste Zelle einer riesigen
Kolonie sein. Ich kenne euch alle und weiß, daß in
fünfzig Jahren dieser Planet eine blühende, reiche Welt
sein wird. Nichts anderes wollen wir, ihr wie ich. Rhodan wie Birrago
oder Tifflor. Und einer unter euch läuft herum und weiß,
daß er feige war, sich selbst belügt und die anderen.
    Er fand nämlich in seinem Gedächtnis, das nun nach dem
Möbiusstreifen wieder schärfer und präziser als je
zuvor funktioniert, eine Tatsache.
    Er sah sich in dem Bambus des Wahnsinns stehen, zielen und auf
Dave feuern!
    Er hörte die letzten Worte Daves. Er weiß, daß er
unschuldig ist, weil er wahnsinnig war und nicht für seine
Handlungen verantwortlich gemacht werden kann. Er weiß aber
auch etwas anderes, und das weiß er mit furchtbarer Klarheit.«
    Sherpa hielt inne und fühlte, wie sich alles in ihm dagegen
sträubte, weiter zu sprechen. Er sah in die sechsundzwanzig
Augenpaare, deren keines ihm auswich. Er wußte, daß Daves
Mörder hier war, tind es tat ihm mehr als leid. Wer aber sollte
sonst hier stehen, an seiner Stelle?
    Er holte Luft, blickte zu Boden und sprach weiter.
    »Er weiß, daß er verdächtigt wird. Jeder
hier verdächtigt
    den anderen. Die Männer wissen nie, ob sie nicht mit dem
Mörder sprechen oder mit einer Mörderin. Die Mädchen
versuchen, hinter der Maske der Liebe in ihren Partnern den Mörder
zu entdecken. Alles wird dadurch vergiftet. Das Leben, die
Beziehungen zueinander, und die Kolonisation des Planeten.
    Ich möchte, daß sich noch jetzt, hier und sofort, der
Mörder meldet. Ich will ihn nur kennen — jeder will ihn
kennen. Es ist kein Schuldgeständnis, sondern eine Erklärung
für die Freunde. Ich hoffe, euch in den Tagen auf Eight Wombats
beigebracht zu haben, wie sich ein Mensch benimmt und wie er sich
verhält. Ich habe euch gelehrt, daß es unwürdig ist,
mit der Lüge zu leben.
    Ich nehme nicht ah, daß ich mich täusche.
    Wer war es?«
    Sherpa blickte auf und sah in die bleichen, angestrengten
Gesichter der Chefkolonisten. Niemand meldete sich, niemand floh in
Panik, niemand sprach ein einziges Wort.
    Es geschah — nichts.
    Sherpa fühlte, wie in ihm eine Woge heißer Wut, späte
Einsicht des Ungenügens der eigenen Leistung und die Scham
darüber, hier reden zu müssen, hochkletterte. Er holte mit
langsamen Bewegungen seine Zigarrenpackung hervor, zog eines der
braunen Stäbchen hervor und zündete es an. Dann hob er die
Augen.
    Heiser vor Enttäuschung und Wut flüsterte er:
    »Ich bin für euch durch die Wälder geritten, habe
pausenlos mit meinem Wahnsinn gekämpft, habe den Dienstweg nicht
eingehalten und eine Evakuierungsaktion gestartet, um euch und den
Planeten, eure Stellungen und eure Selbstachtung zu retten, zu
schweigen von eurer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher