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PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende

PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende

Titel: PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende
Autoren: Perry Rhodan
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Pünktchen mit elliptischen Linien, die es umgaben
und an deren Rändern farbige, jedoch nicht leuchtende Punkte
angebracht waren.
    Über der letzten Öffnung schwebte ein farbiger Punkt;
eine Abbildung der Erde.
    »Mechanismus? Ich sehe alles mögliche, aber keinen
Mechanismus«, erwiderte Pilar geringschätzig. »Das
Ganze kommt mir vor wie eine Geisterbahn für kindische Lemurer.«
    Sherpa lächelte.
    »Si tacuisses«, sagte er, »philosophus
mansisses. Hättest du geschwiegen, hätte ich dich klug
genannt. Diese Kugel hier ist vermutlich die letzte Tat von einigen
überragenden Hirnen, die schon längst zu Asche zerfallen
sind. Sie wollten ihrem Volk ein Vehikel in die Hand legen, wenn es
eines Tages so weit ist, das Erbe anzutreten. Von dieser Stelle
hier.. aber sieh selbst!«
    Er hielt seine Hand über das unterste Loch.
    Der Würfel schwebte mit einem leichten Ruck nach vorn und
schoß in das reglose Sternengewimmel hinein. Dort begann er
seine vorgegebene Bahn zu ziehen. Die Schaltung bewies Sinn für
Methodik; der Würfel, in dessen Linien stets ein Teil der Sterne
war, fuhr die Umrisse einer Spirale nach, die aber im Viereck
angelegt war. Nach vorn, nach links, wieder heran und wieder nach
rechts. Dann eine Würfelbreite weiter innen, nach vorn, nach
links...
    Wenige Sekunden später hielt Sherpa die Hand über das
nächsthöhere Loch.
    Der Würfel umgab jetzt einen Raumwürfel von ungefähr
hundert Lichtjahren Kantenlänge. Er befand sich über der
Mitte des Orionarmes der Galaxis, kurz vor dem Perseusarm.
Augenblicklich erlosch die Gesamtprojektion, und ein neues Bild
erstellte sich.
    Der Würfelinhalt schwebte, aufgelöst in Hunderttausende
von Einzelsternen, im Raum vor ihnen. Wieder begann der leuchtende
Würfel seinen Weg zwischen den Lichtpunkten.
    Sherpa entsann sich seiner Navigationsaufgaben in der VASCO DA
GAMA und anderen Schiffen und fischte aus dem Schwarm der Sterne mit
nachtwandlerischer Sicherheit Sol wieder heraus, rückte dann um
ein Loch höher.
    Wieder wechselte das Bild.
    »... sieben, acht, neun.. die Abstände scheinen zu
stimmen.« Der Würfel war jetzt jenseits der Marsbahn,
schlug einen neuen Kurs ein, verfehlte die Kugel der Erde nur gering
und schob sich bei dem nächsten Spiralumlauf darüber. Die
Hand des Mannes glitt höher. Plötzlich stand majestätisch
die Erde aus blaugoldene, grüne Kugel vor ihnen.
    »Terra!« sagte Pilar entgeistert.
    »Nimmst du die Geisterbahn zurück?«
    »Natürlich. Aber wozu soll das dienen?«
    »Ich weiß es noch nicht«, sagte Sherpa.
»Vermutlich stehst du, wenn du auf diesen Steg dort hinausgehst
und ihn verläßt, auf der Erde. Die letzte Einstellung, die
ich unbewußt ausprobierte, war noch auf Wollonggong justiert.
Ich könnte dich gleich dorthin befördern, wenn ich die
richtige Sonne erwischen würde. Aber ich bin nicht sicher genug.
Wollen wir nachsehen, ob wir die Erde außerhalb dieses dunklen
Raumes haben?«
    »Nein«, sagte Pilar fest. »Ich glaube dir, und
ich weiß, daß du recht hast. Aber mich beunruhigt der
zeitliche Abstand zwischen hier drinnen und draußen in MANETHO.
Wir wollen den Ausgang suchen und zurückreiten nach Port
McKinley. Sie werden auf uns warten.«
    Sherpa nickte und hielt seine Hand wieder über das unterste
Loch. Vor ihnen breitete sich die Milchstraße aus, in der
Projektion, wie sie Raumfahrer sahen, wenn sie sich unendlich hoch
über die Galaxis erhoben und aus dem Hyperraum in das normale
Gefüge eintraten. Sherpa warf noch einen Blick zurück in
das Gewimmel der Sterne und wußte, daß er binnen weniger
Tage wieder selbst dort draußen sein würde.
    Mit der VASCO DA GAMA.
    Sie gingen weiter in das Dunkel hinein. Es lichtete sich
zusehends, und genau vor ihnen war eine runde Röhre, in die sie
hineintraten. Nach zwanzig Metern winkelte sie ab und führte
eine steile Treppe hoch. Diese fiel wieder ab, wandte sich dann
spiralig nach rechts und endete in einer rechtwinkligen Rampe, die
leicht abwärts führte. Drei Stunden nach ihren Uhren später
waren sie wieder draußen in der verlassenen Stadt. Sie stemmten
die Tür auf und atmeten die kalte Luft eines anbrechenden
Morgens.
    Sherpa wußte, daß irgendwo, vielleicht auf einer
anderen Welt, ein zweites Paar von Eingang und Ausgang sein mußte.
Vielleicht hier, auf der anderen Seite, unten im Felsen oder oben,
auf dem Nordpol der Kugel. Er verzichtete darauf, jetzt
nachzuforschen. Dazu hatten andere Männer Zeit und Gelegenheit.
    Er schlug gegen die
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