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PR TB 039 Bomben Auf Karson

PR TB 039 Bomben Auf Karson

Titel: PR TB 039 Bomben Auf Karson
Autoren: Perry Rhodan
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Kursregler auf Süden und schaltete das Triebwerk auf
Höchstleistung. Mit ohrenbetäubendem Pfeifen jagte der
Gleiter davon, nach Süden — fort von der unheimlichen
Grenze.
    Zehn Kilometer talabwärts zog Pavls wildgewordener Pflug eine
nutzlose Furche durch sandiges, staubiges Ödland.
    Rich Leven betrachtete die Photographie nur eine Sekunde lang.
Dann legte er sie auf den Tisch zurück und sagte:
    »Wenn ich Sie wäre Stav, dann hängte ich mich so
schnell wie möglich hinter den nächsten Hypersender und
riefe die Erde um Hilfe.«
    Leven wandte seine beeindruckend breitschultrige Gestalt dem
großen Fenster zu und sah hinaus über die Dächer der
Stadt. Corneil Stavalone, Präsident des Stadtrats von
Karson-Main, starrte vor sich hin auf die Tischplatte — und auf
die Photographie, die Leven deponiert hatte.
    Von der Wand neben der Tür löste sich die Gestalt eines
hageren Mannes, dessen auffallendstes Merkmal eine schimmernde Glatze
war. Thurell Franz, Sekretär des Präsidenten, wirkte auf
den ersten Blick wie ein Mann, dem es schwerfiel, ernst zu sein. Sein
langes Gesicht schien zu einem immerwährenden Lächeln
verzogen.
    Im Augenblick jedoch war er todernst.
    »Sie sind nicht ganz bei Trost, Leven«, fuhr er den
Breitschultrigen an. »Ein Wort an das Imperium, und ein paar
Stunden später wimmelt ganz KARSON von Kriegsschiffen.«
    Leven wandte sich um und lächelte spöttisch.
    »Und was wäre daran so schlimm?«
    Franz wurde rot im Gesicht.
    »Die Bevölkerung dreht durch«, schrie er wütend.
»Die Leute geraten in Panik. Wir sitzen hier auf dem äußersten
Außenposten des Imperiums. Es war schwer genug, Siedler zu
bekommen, die sich auf KARSON niederlassen wollten. Bringen Sie nur
ein bißchen Unruhe in die Lage, und die Massenflucht beginnt!«
    Leven schien ihn nicht ernst zu nehmen.
    »Glauben Sie nicht, daß die Panik schon im Entstehen
ist?« fragte er leichthin. »Pavl Arransch hat vermutlich
schon hundert Leuten von seiner Beobachtung erzählt.«
    Stavalone stand auf— ein kleiner, stämmig gebauter Mann
mit schütteren schwarzen Haaren. Er schüttelte den Kopf.
    »Thurell hat recht, Leven«, erklärte er mit
Nachdruck. »Schön — die Leute hören von Pavl,
was er gesehen hat. Sie kriegen Angst. Aber sie handeln nicht. Sie
warten auf uns. Sie wollen wissen, ob der Stadtrat auch Angst hat.
Sie glauben an uns. Wenn sie merken, daß wir die Lage für
gefährlich genug halten, um das Imperium um Hilfe zu bitten,
wird genau das eintreten, was Thurell vorhersagt. Sie werden anfangen
zu laufen!«
    Leven zuckte verächtlich mit den Schultern.
    »Na schön«, brummte er. »Sie haben Ihre
Meinung, und ich habe meine. Der Zeitpunkt wird kommen, an dem Sie
einsehen, daß ich von Anfang an recht hatte. Bis dahin ...«
    Er machte eine spöttische Verbeugung vor Stavalone und ging
hinaus. Franz sah ihm nach. »Ich weiß nicht warum«,
knurrte er, «aber ich kann ihn nicht ausstehen.«
    Stavalone nickte vor sich hin. Er schien mit seinen Gedanken
woanders zu sein.
    »Das geht vielen so«, murmelte er. »Wir müssen
darüber hinwegkommen.«
    Thurell Franz trat auf seinen Schreibtisch zu und stemmte die Arme
auf die Vorderkante. »Was tun wir jetzt?« wollte er
wissen.
    Stav sah ihn von unten herauf an.
    »Wenn du nicht immer so verdammt neugierige Fragen hättest!«
    Er stand auf und warf die Arme in die Höhe.
    »Woher soll ich das wissen? Ich bin ein einfacher Präsident
eines einfachen Stadtrates. Ich kann dir sagen, was du tun sollst,
wenn du Wühlratten auf deinem Acker findest oder das Wasser dir
aus
    geht. Aber wie, zum Teufel, soll ich wissen, was zu tun ist, wenn
plötzlich ein Stück dieses Planeten verschwindet?«
    Er baute sich vor Franz auf, und obwohl er fast zwei Köpfe
kleiner war, bot er einen imposanten, achtunggebietenden Eindruck.
    »Steh nicht da 'rum und warte, bis mir was einfällt,
Thurell«, donnerte er. »Streng deinen eigenen Grips an!«
    »Klar, Stav«, brummte Franz. »Was immer du auch
sagst.«
    Stav stellte sich ans Fenster. Es dachte sich besser nach, wenn er
das Bild der Stadt vor Augen hatte. Sein Büro lag im obersten
Stockwerk eines dreistöckigen Gebäudes, des höchsten,
das es auf KARSON gab. Das Rathaus stand im Zentrum eines
kreisförmigen Platzes und war von Anlagen umgeben, in denen
Beete bunter Blumen einen erbitterten Kampf gegen das Unkraut
kämpften. Jemand hatte ein paar Bäume gepflanzt, aber sie
taten der von der Erde importierten Gärtnerkunst keine
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