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PR TB 039 Bomben Auf Karson

PR TB 039 Bomben Auf Karson

Titel: PR TB 039 Bomben Auf Karson
Autoren: Perry Rhodan
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Hintergrund der Garagenhalle
und musterte dort eines der Fahrzeuge, die der Schein der
Deckenlampen kaum noch erreichte. Als er zurückkam, hatte er das
Gesicht zu einer Grimasse verzogen.
    »Das ist einer von Rich Levens Wagen, Stav.«
    Stav zuckte mit den Schultern.
    »Kann man nichts machen. Ein Unglück kommt selten
allein, Thurell.«
    Sie fuhren mit dem Lift hinauf. Im Wartezimmer des Ratspräsidenten
wallten blaugraue Rauchschwaden, deren selbst die kräftige
Klimaanlage nicht Herr werden konnte, und halb im Rauch verborgen
standen sieben Männer, sechs von ihnen Stadträte, der
siebente Rich Leven. Leven schien zuletzt das Wort geführt zu
haben. Er hatte den Mund noch offen, als Stav eintrat. Die Männer
fuhren herum. Stav blieb unter der Tür stehen.
    »Guten Abend«, sagte er unfreundlich. »Was fällt
euch eigentlich ein, mir so spät noch Scherereien zu machen.«
    Aus der Gruppe löste sich ein dürres Männchen. Alo
Perritt war eine Gestalt, die so schnell niemand vergaß, der
sie einmal gesehen hatte. Er trug einen Anzug der modernsten
Fertigung, der ihn ein halbes Vermögen gekostet haben mußte,
weil er importiert war. Aber Alo hatte nach Katalogmaßen
bestellt, und das Meisterstück der Modekunst schlotterte an ihm
herum, als hätte er eine vier-wöchige Fastenkur hinter
sich. Alo Perritts hagerer, langgestreckter Kopf saß auf einem
langen, dürren Hals. Das Gesicht wurde beherrscht von einer
impertinent langen, knochigen Nase über einem dünnlippigen
Mund, dessen Oberlippe ein kleiner Schnurrbart zierte. Alo hatte eine
Glatze, aber er trug sie längst nicht mit derselben Würde
wie Thurell Franz die seine.
    »Das ist so, Stav«, sprudelte Alo mit seiner dünnen
Stimme hervor, »wir alle haben in der Zwischenzeit Gelegenheit
zum Nachdenken gehabt und sind zu dem Schluß gekommen, daß
die Lage äußerst gefährlich ist. Ich meine —
was können wir denn dagegen tun, daß ein Teil unseres
Planeten nach dem anderen verschwindet? Gar nichts! Deswegen brauchen
wir Hilfe. Und Hilfe kann nur...« »Quatsch«,
unterbrach Stav seinen Redeschwall. »Komm zur Sache, Alo! Was
wollt ihr hier?«
    Alo Perritt drehte sich halb zur Seite und warf einen um Hilfe
flehenden Blick nach hinten. Aus der Gruppe der Männer löste
sich Rich Levens imposante Figur. »Man hat die Absicht,
    Sir .. .« Stav sah ihn nicht einmal an.
    »Hat denn keiner der Räte den Mut, mir zu sagen, was
hier los ist?« schrie er wütend.
    Kinne Olafson, mittelgroß, breitschultrig und behäbig,
stellte sich neben Leven.
    »Um es mit ein paar kurzen Worten zu sagen, Stav — wir
haben
    eine Ratsversammlung einberufen. Auf der Versammlung werden wir
den Antrag stellen, den Notstand der Klasse eins zu erklären.
Das heißt, Stav — wir wollen die Erde so bald wie möglich
offiziell um Hilfe bitten!«
    Ein paar Sekunden lang herrschte beklommene Stille. Stav musterte
die Männer einen nach dem anderen, durchdringend und mit einer
Miene, in der die Verachtung zu lesen war, die er empfand.
    »Ihr habt euch das genau überlegt, nehme ich an«,
sagte er mit schwerer Stimme. »Ihr wollt KARSON aufgeben.«
    Alo Perritt schwenkte protestierend die Arme.
    »So schlimm muß es nicht kommen, Stav. Die Leute haben
Mut. Nur ein paar werden von ihrem Recht Gebrauch machen, das erste
Schiff...«
    Stav schob ihn einfach beiseite und trat auf Rich Leven zu.
    »Das ist Ihre Idee«, knurrte er ihn an. »Haben
Sie die Leute alle gekauft?«
    Leven erwiderte seinen Blick feindselig.
    »Nehmen Sie sich in acht, was Sie sagen, Stavalone«,
antwortete er grob. »Ich brauche mir Ihre Beleidigungen nicht
gefallen zu lassen.«
    »Und wir auch nicht, Stav!« krähte Alo Perritt.
»Manchmal bist du ein bißchen selbstherrlich. Denk daran
— der Posten eines Ratspräsidenten ist nicht auf
Lebensdauer!«
    Stav drehte sich um und bedachte ihn mit einem spöttischen
Grinsen.
    »Ich weiß, Alo. Und du möchtest gerne noch einmal
auf meinem Stuhl sitzen, bevor du abkratzt!«
    »Wirst du die Versammlung halten, Stav?« erkundigte
sich Kinne Olafson.
    »Wieviel Leute sind dafür?« fragte Stav zurück.
    »Wir sechs hier.«
    »Ihr braucht eine Zwei-Drittel-Mehrheit für die
Einberufung einer außerordentlichen Versammlung. Es gibt zehn
Räte, euch fehlt eine Stimme.«
    Kinne kratzte sich am Kopf.
    »Du bist der Präsident«, brummte er unbehaglich.
»Du kannst die Versammlung alleine einberufen, wenn du willst.«
    Stav fing dröhnend an zu lachen.
    »Ihr rechnet darauf, daß ich
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