Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 039 Bomben Auf Karson

PR TB 039 Bomben Auf Karson

Titel: PR TB 039 Bomben Auf Karson
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
euer närrisches
Anliegen unterstütze?«
    Kinne nickte stumm. Stav hörte plötzlich auf zu lachen.
    »Mein Gott, vor so viel kindlichem Zutrauen muß man ja
kapitulieren«, erklärte er ernst.
    »Gut. Ich berufe die Versammlung hiermit ein. Thurell —
sieh zu, daß du die übrigen Räte beibringst!«
    »Danke«, sagte Kinne halblaut. »Ich wußte,
daß du Verständnis haben würdest.«
    »Einen Dreck habe ich«, schimpfte Stav. »Also
los, verzieht euch in den Ratssaal!«
    Die Männer verließen den Raum und begaben sich zum
Versammlungssaal, der im Erdgeschoß des Rathauses lag. Rings um
den Saal, vom ersten Stock aus betretbar, zog sich eine durch
Glaswände abgetrennte Zuschauergalerie. Stav folgte den Räten,
bei denen sich auch Rich Leven befand, und sah, daß dieser im
ersten Stock aus dem Aufzug stieg. Er ging ihm nach und holte ihn
ein, als er sich anschickte, eine der Türen zur Zuschauertribüne
zu öffnen. »Halt, Leven! Wir haben heute keine Zuschauer!«
Leven drehte sich um und musterte ihn wütend. »Wer hat das
gesagt?« bellte er.
    »Das ist eine alberne Frage«, stellte Stav in aller
Ruhe fest. »Sie haben kein Recht, mich daran ...«
    »O doch, ich habe. Es handelt sich um eine außerordentliche
Versammlung, und die Verfassung gesteht dem Ratspräsidenten
ausdrücklich das Recht zu, über die Zulassung von
Zuschauern zu entscheiden. In diesem Falle dünkt es mir gut, daß
wir alleine sind.« »Wo steht das geschrieben?«
stieß Leven hervor. »In unserer Verfassung, unter dem
Anhang Geschäftsordnung des Stadtrats<. Suchen Sie's selbst.
Und wenn Sie's dann immer noch nicht glauben, lasse ich Sie von
Thurell Franz aus dem Haus werfen.«
    Er drehte sich um und kehrte zum Aufzug zurück. Es tat ihm
gut, seinem Zorn gegen Leven ein Ventil verschafft zu haben. Er war
völlig sicher, daß er an diesem Abend keinen einzigen
seiner Räte zu Gesicht bekommen hätte, wenn Leven nicht in
der Stadt herumgegangen wäre, um die Leute aufzuwiegeln. Er war
ein vorzüglicher Redner und hatte sich wahrscheinlich nicht
besonders anstrengen müssen, um Leute wie Alo Perritt und Frank
Aletter herumzukriegen. Auch Öle Mayer und Pitt Lengel ließen
sich leicht einwickeln. Wie es ihm allerdings gelungen war, Kinne
Olafson und
    Pruit Nohls zu überreden, das war Stav im Augenblick noch
nicht klar.
    Er hielt für sicher, daß Leven sein Glück auch bei
den drei übrigen Räten versucht hatte, aber abgewiesen
worden war. Pepe Atroz, Luis Sagan und Loth Terrichen waren alte,
halsstarrige Männer, die schon im Gründerrat gesessen
hatten und sich von niemand für seine Privatzwecke gebrauchen
ließen. Im Augenblick waren sie Stavs einzige Hoffnung. Die
Geschäftsordnung besagt zwar, daß zur Einberufung einer
außerordentlichen Ratsversammlung die Zustimmung entweder des
Präsidenten oder zweier Drittel der Räte erforderlich sei.
Aber bei der Abstimmung über die Erklärung des Notstands
genügte einfache Mehrheit. Es war anzunehmen, daß alle
Räte, die Leven auf die Beine gebracht hatte, für den
Antrag zur Erklärung des Notstands Klasse eins stimmen würden.
Das waren sechs Stimmen, also die Mehrheit. Stav mußte es
gelingen, einen von Levens Unterstützern auf seine Seite zu
ziehen, sonst hatte er verloren. Und nicht nur er, sondern ganz
KARSON.
    Die Kolonie war knapp ein Dutzend Jahre alt. KARSON war eine Art
Experiment des Siedlungsamtes in Terrania. Er lag weit jenseits der
Grenzen des Solaren Imperiums, mitten im Niemandsland zum Zentrum der
Galaxis hin. In den fast zwölf Jahren seit der Gründung der
Kolonie war KARSON mehr als einmal von fremden Raumschiffen
angeflogen worden, die allerdings nicht landeten, sondern sich wieder
verzogen, nachdem sie die Siedlung bemerkt hatten. Es hatte keinen
einzigen Zwischenfall gegeben; aber in den Bürgern KARSONS wurde
das Bewußtsein wachgehalten, daß sie sich weit draußen
in der Fremde befanden und nie vorhersagen konnten, was der nächste
Tag bringen würde.
    Notstand der Klasse eins bedeutete das Eingeständnis der
Kolonie, daß sie einer Gefahr nicht allein Herr werden konnte
und die Verwaltung der Siedlung in die Hände der solaren
Militärbehörden legte. Die Raumflotte übernahm dafür
den Schutz des Planeten, und jeder einzelne Bürger hatte das
Recht, an Bord eines Militärschiffes zur Erde gebracht zu
werden. So, wie die Dinge lagen, war Stav völlig sicher, daß
die Erklärung des Notstands, Klasse eins, die Leute in
Karson-Main und den beiden anderen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher