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PR TB 039 Bomben Auf Karson

PR TB 039 Bomben Auf Karson

Titel: PR TB 039 Bomben Auf Karson
Autoren: Perry Rhodan
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die Stimme des Präsidenten. Meine
ehrenwerten Herren
    — der Antrag auf Erklärung des Notstands, Klasse eins,
ist abgelehnt!«
    Einen Augenblick lang war es totenstill. Dann schoß Alo
Perritt von seinem Sitz in die Höhe, als hätte ihn etwas
gestochen.
    »Das ist unerhört!« kreischte er. »Man kann
die Verantwortung gegenüber den Bürgern dieser Kolonie
nicht so einfach . . .«
    »Ehrenwerter Rat Perritt!« dröhnte Stavs mächtige
Stimme durch
    den Raum und brachte Alo sofort zum Schweigen: »Bezweifelst
du die Rechtmäßigkeit des Verfahrens?«
    Alo schüttelte heftig den Kopf. Er war drauf und dran
weiterzusprechen; aber Stav ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Dann setz dich wieder hin«, fuhr er ihn an. »Du
kannst niemand deswegen verurteilen, weil er nicht deiner Ansicht
ist.«
    Alo setzte sich, weiß im Gesicht vor Wut. Kinne Olafson hob
die Hand. Stav erteilte ihm das Wort.
    »Ich habe gegen den eingebrachten Antrag gestimmt«,
erklärte Kinne ruhig, »aber ich bin nicht der Ansicht, daß
man über den Vorfall, der sich heute ereignet hat, hinweggehen
sollte, ohne überhaupt etwas zu tun. Da wir nun schon mal hier
zusammensetzen, könnten wir uns überlegen, was wir
unternehmen wollen.« Stav ergriff selbst das Wort.
    »Der Antrag auf Erklärung des Notstands, Klasse eins,
wurde abgelehnt. Ich bin mit dem ehrenwerten Rat Olafson und euch
allen der Meinung, daß wir etwas unternehmen müssen.
    Ich habe nie in Abrede gestellt, daß das plötzliche
Auftauchen eines Hyperfeldes unbekannter Struktur eine Bedrohung
darstellt. Wir müssen ihr begegnen. Rasches Handeln ist
erforderlich. Unsere Anstrengungen müssen von zentraler Stelle
aus zielsicher und zupackend geleitet werden. Um das zu ermöglichen,
müssen wir die Hemmnisse der Bürokratie für eine
Zeitlang aus dem Wege räumen. Ich stelle hiermit den Antrag, für
eine Frist von drei Monaten den Notstand der Klasse zwei zu
erklären.«
    Alo Perritt warf ihm einen giftigen Blick zu, aber er getraute
sich nicht, etwas zu sagen. Stav bat um Wortmeldungen zu dem Antrag,
aber es fand sich keiner, der ihm widersprechen wollte. Alo erkannte
seine Niederlage. Stavs Antrag würde durchgehen, also machte er
sich gar nicht erst die Mühe, etwas dagegen zu sagen. Er hatte
vorhin deutlich zürn Ausdruck gebracht, daß er drastische
Maßnahmen für erforderlich halte.
    Der Antrag kam zur Abstimmung. Alo enthielt sich der Stimme, die
anderen neun Räte, Stav eingeschlossen, stimmten mit Ja. Stav
verkündete das Abstimmungsergebnis.
    »Der Notstand, Klasse zwei, ist hiermit für die Frist
von drei Monaten der landesüblichen Zeitrechnung erklärt.
Verfassungsgemäß habe ich die Mitglieder dieser
Versammlung darauf
    aufmerksam zu machen, daß die Gewalt des Stadtrats nach
Schluß dieser Sitzung in die Hände des Notstandsrates
übergeht, der außer
    mir aus zwei ehrenwerten Räten bestehen wird, die diese
Versammlung noch zu nominieren hat. Ich selbst bin bei der
Nominierung nicht stimmberechtigt. Ich bitte also, Kandidaten zum
Vorschlag zu bringen und über die Vorschläge abzustimmen.«
    Die Prozedur verlief rasch und reibungslos. Kinne Olafson und Pepe
Atroz wurden zu Mitgliedern des Notstandsrates gewählt. Stav
verkündete die zeitweilige Auflösung des Stadtrats und
ermahnte die Mitglieder, sich in drei Monaten zur gleichen Zeit
wieder in der Ratshalle einzufinden.
    Stav war zufrieden. Die Versammlung, die zuerst so ausgesehen
hatte, als brächte sie ihm eine Niederlage, hatte mit seinem
Sieg geendet. Nicht nur war die Kolonie fürs erste vor den
panikerregenden Bestimmungen des Notstands erster Klasse gerettet,
Stav hatte obendrein noch die Macht erhalten, drei Monate lang nur
mit der Unterstützung zweier Männer zu regieren, von denen
er wußte, daß sie in dieser Sache auf seiner Seite
standen.
    Er schickte Kinne und Pepe nach Hause und riet ihnen, sich gut
auszuschlafen, weil der nächste Tag anstrengend sein würde.
Er verließ den Ratssaal als letzter, löschte die
Beleuchtung und verschloß die Tür.
    Als er das getan hatte und sich umwandte, um ebenfalls nach Hause
zu gehen, stand Thurell Franz vor ihm. Er machte ein merkwürdiges
Gesicht — ganz so, als wollte er eigentlich grinsen, sei aber
nicht in der richtigen Stimmung.
    »Ich gratuliere«, sagte er ernst. »Das hast du
ganz großartig gemacht.
    »Sprich nicht davon«, seufzte Stav. »Sie hätten
KARSON ins Grab gestimmt, wenn ich sie nicht angelogen hätte.
Ich habe ihnen erklärt, daß wir ein
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