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PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

Titel: PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt
Autoren: Perry Rhodan
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Mabel Nelson
blieb mit hochmütig zurückgeworfenem Kopf und
herausforderndem Blick mitten auf der Straße stehen.
    Der Roboter ging hastig alle Gesetzesschaltungen durch und
versuchte herauszufinden, wie er sich bei der anscheinend
bevorstehenden Straßenschlacht verhalten sollte.
    Einer der Matrosen, ein grobschlächtiger, rotbärtiger
Kerl mit einem Stiernacken, riß sich plötzlich aus der
ersten Reihe los und stürmte mit ausgebreiteten Armen auf Mabel
zu.
    Wieder kam Miß Nelson ihrem Roboter zuvor. Blitzschnell
holte sie mit ihrem Regenschirm aus und schlug ihn dem Aufdringlichen
mehrmals mit aller Kraft ins Gesicht. Der taumelte rückwärts.
Schallendes Gelächter der Kameraden quittierte seinen Reinfall.
    George machte sich sprungbereit.
    Aber er brauchte nicht einzugreifen. Die Matrosen stießen
ihren angriffslustigen Gefährten aus ihrer Reihe heraus und zum
Rand der Straße. Die Kolonne aber teilte sich vor Mabel und
George.
    Singend, lachend und winkend marschierten die Raummatrosen
vorüber. Einer schwenkte eine Flasche und schrie Mabel zu:
„Three cheers for the Queen!”
    Neunundvierzig rauhe Kehlen fielen in den Ruf ein.
    Mabel Nelson räusperte sich und sagte gerührt zu George;
    „Ich habe es geahnt, daß die Jungen von der alten
Insel stammen. So können sich nur Engländer einer Dame
gegenüber benehmen.”
    „Und der, der Sie umarmen wollte, Madam?” fragte der
Robot.
    Mabel winkte ab.
    „Das war sicher ein Yankee!”
    Stolz und unberührt von dem Trubel schritt Mabel Nelson
weiter, jeder Zoll eine englische Lady …
    Die Nummer 233 war der einzige unverkleidete Plastikklotz in der
Maundy Street. Die breiten Fenster wurden durch enge Gitterstäbe
geschützt, und vor der Tür leuchtete eine rote Warntafel
als Hinweis auf eine positronische Einbruchssicherung. Diese Warnung
war nur dann Vorschrift, wenn die Sicherheitsmaßnahmen einen
Einbrecher in Lebensgefahr brachten. Und derartige Anlagen konnte
sich ein normaler Bürger nicht leisten.
    „Sega Tralot scheint viel Geld zu verdienen”, bemerkte
George.
    „Vielleicht wohnt er gar nicht hier?” hauchte Mabel.
    Stumm deutete der Roboter auf das Namensschild neben der Tür.
Nur der Name stand darauf, keinerlei Hinweis auf den Beruf, den der
Besitzer des Namens ausübte. Unter dem Schild befand sich ein
Klingelknopf.
    „Soll ich?” fragte George.
    Mabel nickte.
    Das Summen wurde offenbar durch schalldichte Türen und Wände
verschluckt. Kein Ton drang nach außen. George klingelte noch
einmal.
    Plötzlich knackte es im Lautsprecher neben der Tür.
    „Bitte, treten Sie ein”, sagte eine ungewöhnlich
hohe Stimme.
    Im gleichen Augenblick glitt die Tür in die Wand. Ein schwach
erleuchteter Vorraum wurde sichtbar.
    George ging mit federnden Schritten voran. Seine Augenzellen und
anderen Wahrnehmungs-„0rgane” sondierten die Umgebung.
Ruckartig blieb er stehen. Er deutete auf den roten Teppich in der
Mitte des Vorraums und die Sesselgruppe darauf.
    „Unter dem Teppich befindet sich eine Falltür!”
sagte er hart.
    Kichern drang aus einem verborgenen Lautsprecher. „Einem
Roboter entgeht so etwas natürlich nicht. Nur handelt es sich um
keine Falltür, Madam. Das ist vielmehr ein Lift und zugleich der
einzige Zugang zu meinen Konsultationsräumen. Falls Sie mich
also konsultieren möchten, müssen Sie schon den Lift
benutzen.”
    „George!” rief Mabel. „Zieh deinen
Impulsstrahler, und fahre mit dem Lift hinunter! Sollten sich die
Angaben des Mister Tralot als unrichtig herausstellen, zeigst du ihm,
was wir von Lügnern halten!”
    Der Roboter zog einen überschweren Impulsstrahler aus der
getarnten Schenkelhalfter und verneigte sich vor seiner Herrin.
    „Ich werde Ihren Befehl genau befolgen, Madam!”
    Sega Tralot hüllte sich in Schweigen.
    Nachdem George den Teppich betreten hatte, versank ein Teil des
Fußbodens in der Tiefe. Doch schon eine Minute später
kehrte der Roboter zurück.
    „Es ist alles in Ordnung, Madam!” rief er.
    Nun vertraute sich auch Mabel dem getarnten Lift an. Während
sie nach unten sank, grübelte sie darüber nach, weshalb
sich der Biophysiker derartig von der Umwelt abgekapselt hatte. Aber
bevor sie zu einem Ergebnis gekommen war, hielt der Lift bereits
wieder an.
    Mitten in einem fremdartig eingerichteten Raum stand eine
schlanke, hohe Gestalt. Der eiförmige Schädel war von
weißen Haaren umrahmt, und die schmalen Lippen schimmerten
bläulich.
    Ein Ara!
    Die Aras stammten aus einer Nebenlinie der
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