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PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

Titel: PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt
Autoren: Perry Rhodan
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umgeschlagen. Aber geschäftstüchtige
Grundstucksmakler hatten dafür gesorgt, daß Ugly Hepta
nicht, wie ursprünglich geplant, abgerissen wurde. Sie kauften
das Gelände mit sämtlichen vorhandenen Bauten an und
gestalteten es in einen raffiniert auf alt gemachten Vergnügungspark
um. Auch als der Senat von Hondro zwanzig Jahre später im Norden
der Stadt einen hochmodernen Vergnügungspark aus dem Boden
stampfen ließ, tat das Ugly Hepta keinen Abbruch. Lediglich
veränderte sich die Zusammensetzung der Besucher. Die Bürger
von Hondro, die etwas auf ihren Ruf hielten, zogen jetzt
„Tophole-Park” vor -jedenfalls offiziell. Ugly Hepta
dagegen wurde immer mehr zum Sammelpunkt zwielichtiger Elemente.
    Aus diesem Grunde rümpfte Mabel Nelson die Nase, als zur
Rechten der berüchtigte Stadtteil auftauchte. Tausende und aber
Tausende von zuckenden, flimmernden und kreisenden Leuchtreklamen
erhellten die Flachdächer und hüllten Ugly Hepta in eine
hektisch flackernde Glocke bunten Lichts.
    George steuerte den Gleiter in den Abfahrtstunnel, nachdem er die
Leitband-Lenkung desaktiviert hatte. Nach fünf Minuten
erreichten sie das Tunnelende. Die Straße teilte sich. George
wählte den Ring, der den Stadtteil begrenzte. Laut Stadtplan
fand man dort alle paar hundert Meter Parkplatzabfahrten. Ugly Hepta
selbst war für jeden Fahrzeugverkehr gesperrt.
    Erneut zog Mabel die Visitenkarte aus der Tasche und hielt sie
dicht vor die Augen.
    „Wir müssen bei Abfahrt PUH-11 herunter, George!”
    „Soeben gesehen, Madam!” erwiderte der Roboter. Es
klang, als schwänge in seiner mechanischen Stimme ein Unterton
von Ironie mit. Doch das war natürlich Unsinn. Jedenfalls
glaubte Mabel nicht daran. Sie ärgerte sich allerdings darüber,
daß sie nicht an Georges absolutes Gedächtnis gedacht
hatte.
    Mit leichtem Ruck hielt das Fahrzeug in einer Parklücke an
und sank zischend zu Boden. George sprang auf seiner Seite heraus und
hatte die Tür an Mabels Seite bereits aufgerissen, bevor Miß
Nelson auch nur die Hand bewegen konnte. Wie ein geschulter Butler
half er seiner Herrin heraus.
    Mabel Nelson strich ihren hellgrün schillernden Hosenrock
glatt und schloß den taillenlangen, schwarzen Schulterumhang.
Erst gestern hatte sie sich nach der neuesten Mode von Hondro
ausgestattet; ihre makellose Figur und die langen, wohlgeformten
Beine hätten auf dem Poschtar-Boulevard sicher die Blicke vieler
Männer auf sich gezogen. In Ugly Hepta würde sie damit nur
die Aufmerksamkeit lichtscheuer Elemente auf sich ziehen. Man hatte
Mabel gewarnt, doch sie war allen gutgemeinten Ratschlägen nur
mit verächtlichem Lächeln begegnet.
    Sie kannte keine Furcht; außerdem war ja George bei ihr.
    Der Roboter machte sich unterdessen an dem automatischen
Parkwächter zu schaffen. Jedes einzelne Parkplatzfeld besaß
einen solchen Automaten. Er registrierte die Parkzeit des
betreffenden Fahrzeugs und gab es erst dann aus seinem Zugfeld frei,
wenn der angezeigte Betrag bezahlt worden war.
    „George …!” rief Mabel gedehnt.
    George fuhr herum, als sei er erschrocken.
    „Ja, Madam …?”
    „Was hast du mit dem Parkautomaten angestellt?”
    „Sehen Sie, Madam”, sagte der Roboter ausweichend, „die
Parkgebühren sind ziemlich hoch. Ich finde, wir werden das Geld
anderweitig dringender …”
    „George!” sagte Mabel tadelnd. „Wir mögen
nicht wohlhabend sein, aber niemand wird uns Nelsons jemals nachsagen
können, daß wir betrügerische Manipulationen
durchführen. Bringe den Automaten sofort in Ordnung!”
    George verbeugte sich steif und wandte sich der beleuchteten Säule
zu. Doch da rief ihn Miß Nelson zurück.
    „Laß das jetzt, George. Soeben kommt ein
Tourist-Gleiter. Die Leute brauchen nicht zu sehen, daß du an
dem Automaten herumbastelst.”
    Ergeben kehrte der Roboter wieder um. Er verstand den Wink, den
ihm seine Herrin mit dem Schirm gab, und glich seinen Schritt dem
ihren an. Nach etwa zweihundert Metern bog er in eine schmale Straße
ein.
    „Skewer Street”, murmelte er. „Hier müssen
wir hindurch, wenn wir zur Maundy Street kommen wollen, Madam.”
    Miß Nelson verzog angewidert das Gesicht, als ihr der Dunst
von gebratenem Fleisch und Alkohol entgegenschlug. Von irgendwoher
kam kreischende Schlagermusik. Ein Raumfahrer taumelte mit seinem
grell geschminkten Mädchen um die Straßenecke. Es war
nicht genau zu erkennen, wer wen führte. Bleiche, rötliche
und schwarze Gesichter wandten sich Mabel zu.
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