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PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt

Titel: PR TB 030 Der Schlüssel Zur Anderen Welt
Autoren: Perry Rhodan
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sie,
Mabel, durch die Schleuse des Schiffes gehen und wieder für
lange Zeit nichts als die Sterne und den Raum um sich haben.
    Bevor die Rührung sie übermannen konnte, zog sie ein
Taschentuch hervor und schneuzte sich lautstark.
    Ihr zurückhaltender Begleiter legte das auf seine Weise aus.
    „Soll ich weiterfahren, Madam?” fragte er leise.
    Mabel Nelsons Gesicht bekam augenblicklich einen hochmütigen
Zug. Sie rückte betont langsam ihren breitkrempigen Hut zurecht
und erwidert spitz: „Diese Frage war überflüssig,
George. Wenn ich weiterfahren möchte, werde ich es sagen.”
    George neigte den metallenen Schädel und erwiderte so devot,
wie es ihm als Dienstroboter zustand:
    „Entschuldigen Sie bitte, Madam. Es tut mir leid.”
    Mabel Nelson murmelte einige unverständliche Worte und kramte
in ihrem Handtäschchen. Wohl zum zwanzigstenmal an diesem Tag
zog sie eine abgegriffene Visitenkarte hervor. Der gedruckte Name
darauf interessierte sie allerdings nicht, denn es war der Name ihres
eigenen Bruders. Sie wandte vielmehr die Karte um und studierte das,
was jemand in großer Eile mit einem gewöhnlichen
Magnetschreiber darauf gekritzelt
    Sega Tralot - 233 Maundy Street-Hondro-Ugly-Hepta.
    Ugly Hepta war ein berühmt-berüchtigter Vorort von
Hondro. Berühmt war er deshalb, weil er für Sammler eine
unschätzbare Fundgrube darstellte. Von isanischen Götzenbildern
bis zu ophganischen Taucherglockenmuscheln oder volatischen
Trinkgefäßen konnte man praktisch alles erwerben, wenn man
genügend Geld besaß. Vom Geld reicher Snobs oder
sensationslüsterner Touristen lebten auch die zahlreichen
Nachtlokale, von denen viele ein ausgezeichnetes exotisches Programm
boten. Leider lockte der Geldstrom auch genügend zwielichtige
Elemente an, und so mancher Tourist, der unvorsichtigerweise eine
gefüllte Brieftasche sehen ließ, verschwand für
immer. Die Polizeistreifen sorgten zwar für Ruhe und Ordnung,
aber was hinter der lebensfrohen Fassade vorging, das entzog sich
ihren Blicken.
    Mabel Nelson war darüber informiert. Dennoch hätte
nichts sie von ihrem Entschluß abbringen können, noch
heute abend dem Biophysiker Sega Tralot einen Besuch abzustatten. Man
erzählte sich Wunderdinge vom Können des alten
Wissenschaftlers. Wenn auch nur die Hälfte davon zutraf, so
würde Sega Tralot ihr sicher helfen können, ihren Bruder
von seinem abscheulichen Laster zu befreien.
    Wie ein Feldherr vergangener Zeiten stieß Miß Nelson
ihren Regenschirm auf den Boden des Gleiters.
    „Fahr weiter, George!”
    „Sehr wohl, Madam!”
    Der Roboter ließ den Gleiter sanft anfahren. Noch vor
wenigen Monaten wäre ihm dies nicht gelungen. Doch seitdem hatte
sich einiges getan. Staatsmarschall Bulls Großherzigkeit hatte
nicht nur für eine Generalüberholung der alten HER
BRITANNIC MAJESTY gesorgt, sondern auch für die Instandsetzung
allen Zubehörs - und dazu gehörte außer George auch
der schiffseigene Gravo-Gleiter.
    Mit hellem Singen bog das Fahrzeug in den östlichen
Verteilerkreis ein. George brauchte nicht mehr zu steuern, nachdem er
die Leitband-Wähltaste gedrückt hatte. Nur die
Geschwindigkeit durfte innerhalb der Sicherheitsgrenze von ihm selbst
geregelt werden. Lässig schob er den Regler ganz nach vorn. Der
Fahrtwind schwoll zu schrillem Pfeifen an, als der
Geschwindigkeitsmesser auf die Dreihundert-Stundenkilometer-Marke
kletterte.
    Phantomgleich huschten die anderen Wagen vorüber. Die
Szenerie der nächtlichen Stadt wurde zu einem rotierenden
Feuerrad — und stand wieder still, nachdem der Gleiter in die
schnurgerade verlaufende südliche Ausfallstraße eingebogen
war.
    Parks und Wohnsiedlungen wechselten in rascher Folge. Die ersten
Fabrikationsstätten tauchten auf. Ohne die Reklame hätte
man sie für Hotels oder Sanatorien halten können, so
harmonisch fügten sie sich in das großzügige
Stadtbild ein. Hier war vor sechzig Jahren genau nach Plan gebaut
worden. Die Gattin des Großadministrators, Mory Rhodan-Abro,
hatte die besten Architekten und Städteplaner ihrer Heimatwelt
Plophos nach Opposite geholt. Und Hondro war eine Perle unter den
galaktischen Großstädten geworden. Diese Perle besaß
nur einen einzigen dunklen Fleck:
    Ugly Hepta.
    Ursprünglich als Bauarbeitersiedlung und Umschlagplatz für
Millionen Tonnen von Baumaterial hingestellt, hatte das Provisorium
sich weit über die geplante Zeitspanne hinaus am Leben erhalten.
Die Bauarbeiter waren längst fort, auch Material wurde dort
nicht mehr
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