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PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

Titel: PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel
Autoren: Perry Rhodan
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hatte Doc Lorran das Fahrzeug schon
zwischen den Häusern des südlichen Straßenrands
hindurchgesteuert und ließ es auf das provisorische Landefeld
zuschießen. Sifters Deltamaschine stand hundert Meter hinter
dem nördlichen Ende des mit Betonplastik übergossenen
Streifens. Aus der Triebwerksdüse erhob sich leichtes Flimmern.
Sifter kletterte eben aus der Kanzel. Er zog etwas hinter sich her.
    , Verdammt", knurrte Kalep, "er hat einen Arek
mitgebracht."
    Hinter Sifter bewegte sich eine merkwürdig gekrümmte
Gestalt, die wie betrunken hinund hertorkelte. Sifter sprang von der
Tragfläche herunter. Der Arek schien zu zögern. Sifter
packte ihn am Fuß und zog. Der Arek stürzte vornüber
und fiel mit dem Bauch auf den Boden. Dann rührte er sich nicht
mehr.
    Doc Lorran zog den Gleiter in eine scharfe Kurve und hielt unter
dem Bug des Flugzeugs. Alle stiegen aus.
    Sifter stand über den Körper des Arek gebeugt und
schenkte seiner Umgebung keinerlei Aufmerksamkeit.
    Lorran klopfte ihm auf die Schulter.
    "Wir wissen noch was viel Interessanteres, Sifter",
sagte er ruhig.

    Sifter richtete sich auf. Julian folgte der Bewegung mit
fassungslosem Staunen. Der Mann schien sich wie eine Ziehharmonika
auseinanderzuziehen. Er wuchs und wuchs, während er sich
streckte, und als er schließlich aufrecht stand, maß er
wenigstens zwei Meter zehn und war dabei so hager und dürr, daß
man Angst bekam, er bräche in der Mitte auseinander. Sein
langes, schmales Gesicht mit der weit hervorspringenden Nase wirkte
intelligent und besorgt zugleich. Er sah Doc Lorran an und antwortete
ärgerlich:
    "Was heißt hier interessant, Doc? Ich habe keine
besonders guten Nachrichten. Den Arek fand ich draußen auf der
AlgierEbene. Ich flog ziemlich dicht darüber hinweg und sah ihn
hilflos umhertorkeln. Ich landete und nahm ihn auf. Er ist nicht bei
Verstand. Ich brachte ihn hierher, damit Sie sich um ihn kümmern.
"
    Julian begriff. Die größte Sorge einer Kolonie auf
einem von Eingeborenen bewohnten Planeten war, daß unter den
Eingeborenen eine Seuche aufkam. In neunundneunzig von hundert Fällen
würde es sich um eine Krankheit handeln, von der die Männer
des Experimentalkommandos nichts gewußt hatten, weil sie nur in
langen Abständen auftrat. Und wovon das Experimentalkommando
nichts wußte, dagegen besaßen die Siedler kein Mittel.
Nichts konnte einer jungen Kolonie so gefährlich werden wie eine
unbekannte Seuche unter den Eingeborenen.
    "Ich werde ihn mir ansehen", versprach Doc Lorran.
    "Mittlerweile möchten Sie vielleicht..."

    Er unterbrach sich mitten im Satz. Der Arek, der scheinbar
bewußtlos auf dem Boden gelegen hatte, erhob sich plötzlich.
Er war ein schlanker, hochgewachsener Mann, völlig nackt und von
eigenartiger grünlichschwarzer Hautfarbe. Seine Gesichtszüge
erinnerten an die eines Polynesiers. Den Schädel bedeckte eine
Fülle leicht gekräuselten schwarzen Haares. Die großen
Augen, jetzt zu Schlitzen zusammengekniffen, starrten in die Ferne.
    Sifter rief ein Wort, das Julian nicht verstand. Der Arek
reagierte nicht darauf. Eine Zeitlang stand er reglos, dann setzte er
sich in Bewegung und vollführte mit unsicheren Schritten und
schwingenden Armen eine Art Tanz. Er fing an zu singen, und während
er sang, fiel die Unsicherheit von ihm ab. Seine Bewegungen wurden
zielbewußter. Er hatte keine Schwierigkeit mehr, das
Gleichgewicht zu wahren. Seine Stimme wurde kräftiger.
    Der Dialekt, dessen er sich bediente, war Julian unbekannt. Er
wandte sich an Sifter, der ihm am nächsten stand.
    "Verstehen Sie, was er sagt?" erkundigte er sich.
    Sifter sah ihn an und riß die Augen auf.
    "Wer sind Sie eigentlich?" stieß er hervor.
    "Ich glaube, Doc Lorran wollte Ihnen das gerade erklären,
als der Arek anfing zu tanzen. Lassen wir das im Augenblick. Was
singt der Mann?"

    Sifter sah wieder zu dem Arek hinüber und horchte.
    "Hört sich komisch an", brummte er nach einer
Weile.
    "Er singt: "Wir, die wir von den Sternen kommen, werden
siegen."

2.
    Die Kuppelhalle des Observatoriums war nur matt erleuchtet. Pete
Baerman saß oben auf der Galerie und justierte das Teleskop.
Julian hatte die übrigen in der Nähe des Aufgangs
versammelt und wartete darauf, daß Pete ihm das Zeichen gab.
    Die Leute waren eingeschüchtert. Wenn sie miteinander
sprachen, flüsterten sie. Das beständige Summen der
elektronischen Geräte war lauter als ihre Worte. Julian wußte,
daß sie über den kranken Arek besorgter waren als über
sein
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