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PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

Titel: PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel
Autoren: Perry Rhodan
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Augenblick im Vorjahr. Ich ließ das
Teleskop durch die Schablone sehen, und wenn es einen Stern
entdeckte, der nicht genau da stand, wo er stehen sollte, oder
vielleicht einen völlig neuen Stern, dann sollte es Alarm
schlagen. Es gab nie Alarm. Als ich zum letztenmal hier war, vor rund
vierzig Tagen, benutzte ich ebenfalls eine Schablone. Auf der
Schablone ist dieser Nebel dort nicht verzeichnet, das weiß
ich. Und trotzdem bekam ich keinen Alarm.
    Ich... weiß nicht..."
    Die Haare zerwühlt, die Augen weit aufgerissen, so starrte er
Julian an. Seine Brust hob und senkte sich unter keuchendem Atem.
    "Das läßt nur einen einzigen Schluß zu,
nicht wahr?" fragte Julian sanft.
    "Aber welchen?!" schrie Pete.
    "Der Nebel war vor vierzig Tagen noch nicht da!"
    Ruhig und schwer fielen die Worte in den Raum. Da war keiner,
Doreen Baerman vielleicht ausgenommen, der nicht verstand, was sie
bedeuteten. Ein Nebel, der groß genug war, daß er über
beachtliche Entfernung hinweg wahrgenommen werden konnte, entstand
nicht von heute auf morgen - und schon

    ganz und gar nicht mitten im freien Raum mit seiner unvorstellbar
geringen Dichte an interstellarer Materie. Ein interstellarer Nebel,
der sich im Laufe von wenigen Tagen entwickelte, war ein Ungeheuer,
eine wissenschaftliche Monstrosität. Julian spürte, wie die
Männer verzweifelt nach einer Erklärung suchten - gerade
so, wie er es getan hatte, als er zum erstenmal von der Sache erfuhr.
    "Das Phänomen wird vielleicht ein wenig klarer",
sagte er in die Stille hinein, "wenn wir ein paar zusätzliche
Untersuchungen vornehmen. Pete, gibt es hier Geräte, mit denen
Geschwindigkeit und Abstand interstellarer Materie gemessen werden
können? "
    "Ja, natürlich", antwortete Pete.
    "Gut. Dann lassen Sie uns das tun."
    Pete führte sie in einen anderen Raum. Er bewegte sich mit
der geistesabwesenden Sicherheit eines Schlafwandlers. Der andere
Raum besaß ebenfalls Vorrichtungen zur Aufnahme des
Teleskopbildes. Pete stellte die Projektion her und machte sich dann
an einem Gerät zu schaffen, das im Hintergrund des Raumes stand
und wie ein altes Elektronenmikroskop aussah
    "Zunächst die Entfernung", erklärte er,
während er ein paar Einstellungen vornahm. "Das Objekt ist
zur Triangulation geeignet."
    Julian war beeindruckt. Zur Triangulation waren Meßgeräte
erforderlich, die an drei möglichst weit voneinander entfernten
Punkten der Planetenoberfläche aufgestellt waren. Aus den

    Unterschieden der Winkel, unter denen die Geräte das
anzumessende Objekt sahen, ließ sich dessen Entfernung
bestimmen. Pete Baerman mußte zur Zeit der Landung ein eifriger
Mann gewesen sein. Er hatte die Mühe nicht gescheut, die
Meßgeräte an entlegenen Orten des Planeten zu installieren
und sie mit dem Observatorium zu verbinden.
    "Abstand rund drei-Kommaacht Lichtjahre", rief er, ohne
die Augen vom Okular des Instruments zu nehmen. "Jetzt die
Geschwindigkeit. Ich benutze die Hyperwellen-Reflextechnik."
    Das Prinzip war dasselbe wie das der Geschwindigkeitsmessung durch
Radar. Nur daß Hyperwellen fast zeitverlustfrei durch den Raum
eilten und ihre Frequenzverschiebung ungleich genauer zu messen waren
als die elektromagnetischer Mikrowellen
    Zwei oder drei Minuten vergingen, dann verkündete Pete:
    "Der Nebel bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von rund
achttausend Kilometern pro Sekunde relativ zu uns. Der
Geschwindigkeitsvektor ist genau auf uns gerichtet."
    In seiner Stimme schwang Verwunderung und Besorgnis. Die
Meßergebnisse beseitigten auch den letzten Zweifel daran, daß
es sich um eine Art Wunder handeln müsse. Hätte sich der
Nebel mit hochrelativistischer Geschwindigkeit bewegt - also etwa so
schnell wie das Licht -, dann wäre mit Hängen und Würgen
vielleicht zu erklären gewesen, warum ihn das Teleskop vor
vierzig Tagen noch nicht hatte sehen können.
    Aber er kam in jeder Sekunde nur um achttausend Kilometer näher,
in den vierzig FILCHNER-Tagen seit Peters letzter Beobachtung hatte
er also nicht mehr als sechzig Milliarden

    Kilometer zurückgelegt. Für das Teleskop aber machte es
keinen Unterschied, ob ein Objekt 3,8 Lichtjahre oder 3,8 Lichtjahre
plus sechzig Milliarden Kilometer entfernt war.
    Julian sah ostentativ auf die Uhr, so daß jeder es bemerkte.
    "Ich habe jetzt neununddreißig Uhr achtzehn Minuten
Ortszeit. Pete, wir wollen die beiden Messungen in einer halben
Stunde noch einmal wiederholen. Einverstanden?"
    "Was auch immer Sie sagen", murmelte
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