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PR TB 017 Der Flug Der Millionäre

PR TB 017 Der Flug Der Millionäre

Titel: PR TB 017 Der Flug Der Millionäre
Autoren: Perry Rhodan
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nahm ihm
das Baby aus den Armen.
    »Es hat Hunger. Lancy, hol eine Dose Milch aus dem Schiff.
Wir müssen es füttern und … und trockenlegen.«
    Er setzte sich auf einen Stein. Der Gedanke, jene Mabel Rushton
trockenzulegen, mit der er seine geologischen Streifzüge
unternommen hatte, ließ seine Beine plötzlich schwach
werden. Abwechselnd sah er den Säugling und Rhodan an. Sein
Gesicht hatte einen hilflosen Ausdruck.
    »Nun?« fragte Mercant nüchtern. »Ist es
Mabel Rushton oder nicht?«
    Doc Ham nickte.
    »Es ist Mabel Rushton. Der Gesichtsausdruck ist
unverkennbar. Ich begreife nicht, wie aus einem so hübschen und
unschuldigen Kind eine Frau wie Mabel Rushton werden konnte.«
    Rhodan sah sich um und ging zum Strand. Dann kehrte er zurück.
    »Da war doch ein gewisser Lopez Gracia dabei. Wo ist er?«
    Gremag zwängte sich durch den Hütteneingang und kehrte
mit Ronald Börsinger zurück. Der Junge sträubte sich
und mußte festgehalten werden.
    »Hör zu, Ronald. Wo ist Lopez, dein Freund? Nimm dich
jetzt zusammen, sonst bringen wir dich nicht zu deiner Mama. Wo ist
Lopez?«
    »Tot.« Er zeigte auf den Säugling. »Sie hat
ihn totgemacht.«
    Mehr war nicht aus ihm herauszubringen.
    Rhodans Gesicht war ausdruckslos, als er befahl.
    »Bringen Sie die Kinder ins Schiff, Dr. Hamburg und Leutnant
Gremag. Wir starten. Vielleicht…«
    Aus der zweiten Hütte trat ein alter Mann. Er lächelte.
    »Du willst dem Schicksal vorgreifen, Perry Rhodan? Es ist
sinnlos diesmal, außerdem erlaube ich es dir nicht. Die Kinder
bleiben hier. In wenigen Stunden wird es keine Mabel Rushton mehr
geben, und in fünf Tagen auch keinen Ronald Börsinger. Sie
kehren dorthin zurück, woher sie einst kamen und wo alle
Sterblichen hingehen. In die Ewigkeit, die ihr Vergangenheit oder
Zukunft nennt, je nachdem, von welcher Gegenwart aus ihr sie
betrachtet. Sie selbst haben es so gewollt.«
    »Du stelltest ihnen eine Falle«, sagte Rhodan mit
leichtem Vorwurf.
    »Und sie tappten natürlich hinein«, bestätigte
der Unsterbliche. »Die einfache Lebensverlängerung genügte
ihnen nicht, sie wollten auch noch jünger werden. Ich warnte
sie, aber sie schlugen meine Warnung in den Wind.«
    »Kennst du keine Gnade, kein Verzeihen?«
    »Ich kenne beides, aber es gibt Fälle, in denen ich sie
nicht kennen darf. Was wäre gewonnen, wenn Mabel Rushton, Ronald
Börsinger und Lopez Garcia in die ursprüngliche Zeit ebene
zurückkehrten und ihr ehemaliges Leben erneut begännen? Sie
wären dieselben Menschen, die sie waren. Alles würde sich
wiederholen. Nein, Rhodan, so hat es keinen Sinn. Sie müssen
zuerst durch die läuternde Ewigkeit des Nichtsseins, die
Tausende von Jahren oder nur Minuten eurer Zeit dauern mag. Wenn sie
dann zurückkehren, sind sie andere Menschen -und vielleicht
sogar bessere Menschen.«
    »Ich verstehe«, sagte Rhodan schlicht und beugte sich
widerspruchslos der Entscheidung des Wesens, das stärker und
mächtiger war als er.
    »Dann verlaßt >Wanderer<. In wenigen Stunden
wird Mabel Rushton nicht mehr körperlich existieren.
    Börsinger wird dann allein sein, bis auch er von der
rücklaufenden Zeit eingeholt wird. Und Gracias Leiche unten im
Meer wird ebenfalls verschwinden. Das Leben kann neu beginnen. Es
beginnt immer wieder neu, und niemals wird es enden. Es kennt nur
Variationen. Sie sind es, die aus zehn Milliarden Menschen zehn
Milliarden verschiedene Charaktere machen und das Geschick der Welten
und Milchstraßen beeinflussen.
    Diese drei - Rushton, Garcia und Börsinger - sind nur drei
von zehn Milliarden. Lebe wohl, Perry Rhodan. Ich gebe dir und deinen
Schiffen eine Stunde Zeit. Eine Stunde deiner Zeit«, fügte
er noch hinzu und lächelte wieder.
    Dann war er nicht mehr da.
    Doc Ham legte den brüllenden Säugling auf die Schwelle
der Hütte. Als er sich aufrichtete, sagte er leise:
    »Mabel Rushton ist schon kleiner und leichter geworden - in
dieser halben Stunde. Mein Gott, ich werde das nie in meinem Leben
vergessen.«
    Rhodan wandte sich an den Jungen.
    »Ronald, du bleibst bei deinem Schwesterchen, bis wir…«
    »Sie ist nicht meine Schwester - ich glaube wenigstens
nicht.«
    »Das ist jetzt egal. Du bleibst bei ihr. Wir steigen mit
unserem Schiff jetzt wieder auf, aber wir kommen wieder. Wir kommen
bestimmt wieder. Du mußte auf uns warten.«
    »Ich warte«, sagte der Junge und lief in die Hütte,
als Gremag ihn losließ.
    Die Gazelle startete.
    »Wir haben noch niemals Kinder hilflos auf einer
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