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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven
Autoren: Perry Rhodan
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habe nur Ihre erste Frage bestätigt, Sir.“
Übergangslos spannten sich seine Züge, und in die Stimme
trat ein metallisch klingender Ton, der die wahre Natur dieses Mannes
offenbarte. Seine Worte galten jetzt allen Anwesenden.
    „Ich muß gestehen, daß ich etwas anderes
erwartet hatte. Der Videofilm spricht jedoch eine eindeutige Sprache.
Die Isaner scheinen sich nicht von den Folgen des Atomkrieges vor
hundertfünfzig Erdjahren erholt zu haben; im Gegenteil, sie sind
auf der Leiter der Entwicklung nahezu wieder auf die letzte Sprosse
gerutscht.“
    „Ihre Dörfer sind die von Steinzeitmenschen!“
warf Bully heftig ein. „Noch schlimmer: Sie scheinen nicht
einmal mehr das Feuer zu kennen!“
    „Und dabei...“, fuhr Marshall leise fort, „...
sah es bei unserem Besuch vor hundertfünfzig Jahren so aus, als
würden sie sich sehr schnell wieder aufraffen und die
Entwicklung da fortsetzen, wo sie bei Ausbruch des Krieges
stehengeblieben war.“
    „Hundertfünfzig Jahre sind eine lange Zeit“,
sagte ein kleiner, zierlich wirkender Mann mit gelber Gesichtshaut
und mandelförmigen Augen. Es war der Teleporter Tako Kakuta.
    Marshall schüttelte heftig den Kopf.
    „Nein, Tako! Hundertfünfzig Jahre bedeuten nichts, wenn
am Anfang dieser Zeit Männer stehen, wie ich sie damals mit dem
Chef im Bunker Fenomat oder auch Sallon kennenlernte: Irvin und Ther
und Ivsera, die wahrscheinlich kurz nach unserem damaligen Abflug
geheiratet haben, ergänzten sich in idealer Weise. Sie waren
einfach nicht dazu geschaffen, die Hände in den Schoß zu
legen, und die anderen Isaner ebenfalls nicht.“
    „Man könnte sie umgebracht haben“, warf ein Mann
mit den Rangabzeichen eines Ersten Offiziers ein, „und schon
nahm die Entwicklung einen anderen Verlauf.“
    „Das gibt es nicht“, widersprach Bully. „Stellen
Sie sich eine äquivalente Situation auf der Erde vor. Irgend
jemand findet sich immer, der das Heft in die Hand nimmt und das Rad
der Entwicklung weiterdreht. Die Isaner waren nicht so dekadent wie
die Arkoniden, von denen sie abstammen. Ihre Vitalität stand
hinter der unseren nicht zurück.“
    Bully zündete sich eine Zigarette an, um seine Gedanken zu
ordnen. Da hatte Perry Rhodan ihn mit der NAGASAKI nach Isan
geschickt. Perry war der Meinung gewesen, die Isaner müßten
inzwischen wieder soweit sein, daß man mit ihnen einen
Handelsvertrag abschließen konnte. Nebenbei sollte Bully auch
sondieren, ob die Isaner mit der Einrichtung eines terranischen
Stützpunktes einverstanden waren. Diese heikle Angelegenheit
mochte er niemandem anderen anvertrauen als seinem engsten Vertrauten
und langjährigen Freund Reginald Bull.
    Und nun stellte man fest, daß die Angelegenheit nicht nur
heikel, sondern geradezu rätselhaft verworren war. Wie war es
möglich, daß eine lebensfähige Rasse in
hundertfünfzig Jahren vom Stand der Atomtechnik auf den Stand
vorsteinzeitlicher Wilder herabsank, die nicht einmal mehr den
Gebrauch des Feuers kannten?
    Er wandte sich erneut an Marshall. „Haben Sie irgendwelche
Gedankenimpulse auffangen können, John?“ Marshall machte
ein unglückliches Gesicht.
    „Das schon, Sir. Aber die Gedanken der Isaner sind
merkwürdig schwach ausgeprägt, außerdem kreisen sie
nur um Essen, Trinken und Blumenzucht.“
    „Blumenzucht... ?“ Bully blinzelte verwundert. „Das
ist in der Tat ein Widerspruch zu ihrer sonstigen Primitivität.
Vielleicht sind sie ein Volk von Philosophen geworden.“
    „Philosophen, die keine geistigen Interessen haben?“
fragte Marshall kopfschüttelnd. „Außerdem ist da
noch etwas anderes: Für einen Augenblick konnte ich vorhin
Impulse der
    Furcht und des Grauens wahrnehmen. Aber dann brachen sie so
plötzlich ab, als ob...“ Er zögerte.
    „Als ob der Betreffende das Opfer eines reißenden
Tieres geworden wäre!“ Bully grinste schwach. „So
etwas soll bei Primitiven vorkommen.“
    Bully machte eine Schwenkung zu den Offizieren des Schiffes hin.
    „Also schön, meine Herren! Wir werden einen
Erkundungstrupp zusammenstellen und an Ort und Stelle nachsehen, was
den Leuten dort unten fehlt!“
    Die Anwesenden, alles erfahrene, im Dienst hart und zugleich
vorsichtig gewordene Offiziere der Solaren Flotte, die sich auf
fremden Welten schon mit Tod und Teufel herumgeschlagen hatten,
nickten zustimmend.
    Keiner dachte an eine Gefahr.
    Dabei hatte der Tod bereits unsichtbar seine Hände
ausgestreckt - der Tod und das Grauen.

3.
    Die Jäger sammelten sich am Fuße
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