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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven
Autoren: Perry Rhodan
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Jäger aus dem
Dorfe auf seine Spur im Steppengras gestoßen und näherten
sich nun dem Felshügel.
    Thervanog wollte sich lieber bei einem Sturz in die Tiefe das
Genick brechen, als in die Hände der Dorfleute fallen. Er
zwängte sich hinter den Stein, krümmte sich zusammen und
ließ sich mit den Füßen voran in den Spalt gleiten.
Zuerst kam es ihm vor, als fänden die Füße einen
Halt. Dann jedoch gab es einen heftigen Ruck, und er rutschte ab.
    Mit dumpfem Poltern legte sich die Felsplatte erneut über die
Öffnung und versperrte dem Licht den Weg in die Unterwelt.
    Thervanog sah es schon nicht mehr, denn er hatte in jähem
Grauen die Augen geschlossen. Er fiel durch eine Wolke Modergeruch
hindurch.
    Dann löschte ein furchtbarer Schlag sein Bewußtsein
aus.

2.
    Das Licht erlosch.
    Übrig blieben nur die akustischen Wahrnehmungen: das ferne
Rumoren gigantischer Maschinen und das hastige Atmen von Mündern,
die in erwartungsvollem Schweigen geöffnet waren.
    Ein Schalter klickte.
    Im selben Augenblick schien in einer der unsichtbaren Wände
ein rechteckiges Loch zu entstehen, die Fiktion einer Öffnung,
durch die blendend hellblaues Licht drang. Es beleuchtete die
verwilderte Oberfläche eines erdgroßen Planeten.
    Vereinzelt huschten seltsame farbige Wälder über den
Projektorschirm - denn nichts anderes war die rechteckige Öffnung
-, machte weiten Ebenen Platz, auf denen nichts als hüfthohes
hartes Gras wuchs, ein seltsames Gras, denn es ging an den Spitzen in
palmwedelartige feingliedrige Fächer über.
    Kein Kommentar begleitete den aus zweihundert Kilometern Höhe
von einer Automatsonde aufgenommenen Film. Dennoch wußten die
im Dunkeln sitzenden Zuschauer genau, was die in die Landschaft
eingestreuten, vegetationslosen und wie blaugrünes Gras
schimmernden Kreisflächen und Krater zu bedeuten hatten. Es
waren die Narben eines längst vergangenen Atomkrieges.
    Ab und zu tauchten kahle Stellen in der Steppe auf. Sie waren
jedesmal mit kegelförmigen Gebilden bedeckt, die man leicht als
primitive Hütten identifizieren konnte. Sie wirkten trostlos -
bis auf einen farbenprächtigen Kranz blühender Pflanzen,
der jedes Dorf umgab.
    Was die Zuschauer am meisten vermißten, waren die Spuren der
Aktivität, wie sie intelligente Wesen zu hinterlassen pflegten,
wenn sie die Kräfte der Natur für sich nutzbar machten.
Sogar der anheimelnde Rauch des Feuers fehlte, des Wahrzeichens des
Aufbruchs aus der Tierhaftigkeit.
    Einzig und allein die Meere stürmten mit ungebrochener
Leidenschaft gegen die Küsten der beiden großen Kontinente
an.
    Abrupt riß die Bilderfolge ab.
    Licht flammte auf und beleuchtete mit seinem weichen Schein die
harten Gesichter uniformierter Männer, in denen sich
Nachdenklichkeit und Sorge mischten.
    Die untersetzte, stämmige Gestalt in der ersten Reihe erhob
sich zuerst. Sie wandte ihr sommersprossiges Gesicht dem Nachbarn zur
Rechten zu. Die Hände fuhren dabei mit einer zerstreut wirkenden
Geste über die kurzen, roten Stoppeln, die den kantigen Schädel
bedeckten. Die Augen wirkten farblos und wässerig - und sie
täuschten ein nicht vorhandenes Phlegma vor.
    Jetzt öffnete der Untersetzte den Mund.
    „Langweilig, der Film; was, John?“
    Der mit John Angeredete erhob sich jetzt ebenfalls. Seine
Gesichtszüge waren nicht so schroff wie die der übrigen
Männer, und die Augen verrieten eine gewisse Sensibilität.
Der äußeren Erscheinung nach schien er nicht auf ein
Kriegsschiff der Solaren Flotte und in den Weltraum zu passen - aber
dieser Eindruck täuschte. Er war nicht irgendein
Flottenoffizier, sondern John Marshall, der Chef des Mutantenkorps,
der fast legendären Eliteeinheit des Ersten Administrators.
    Marshall zuckte kaum merkbar die Schultern. „Da können
Sie recht haben, Sir.“ Der Untersetzte wölbte die hellen
Augenbrauen. Seine Augen blitzten ärgerlich auf.
    „Ist das alles, was Sie dazu zu sagen haben, John? Ich
dachte, die Isaner wären Ihre Freunde?“ Die übrigen
Anwesenden hatten leise die Stühle zurechtgerückt und
bildeten nun um die
    beiden Männer einen Halbkreis. Dabei bewahrten sie jedoch
respektvolle Distanz, denn immerhin war der eine von ihnen, der
Untersetzte mit dem brandroten Haarschopf, der zweitmächtigste
Mann des Solaren Imperiums: Reginald Bull. In vertrautem Kreise wurde
er mit „Bully“ angeredet, so zum Beispiel nannte ihn
Marshall oft so, wenn er auch das respektvolle „Sie“
beibehielt.
    John Marshall verzog die Lippen.
    „Ich
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