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PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition

Titel: PR TB 005 Die Verhängnisvolle Expedition
Autoren: Perry Rhodan
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Gehirn. Jemand - oder etwas - wollte ihn suggestiv
beeinflussen. Aber dieses Mal war er allein. Die gedanklichen
Ausstrahlungen der Gefährten, die das Anpeilen des fremden
Impulses vereitelt hatten, bevor er ihn überhaupt als Impuls
identifizieren konnte, fehlten.
    Saburo Jamasaki wehrte sich.
    Er war nur ein mittelmäßiger Suggestor, aber er war von
dem unbeugsamen Willen erfüllt, dem Geheimnis Goms auf den Grund
zu gehen. Er schritt durch die Tür, die er im Geiste bereits
einmal passiert hatte. Er wunderte sich nicht darüber, daß
die Wirklichkeit der Halluzination so völlig glich. Als er nach
langer Irrfahrt über Gleitbänder und zwischen
unbegreiflichen Aggregaten hindurch an der Stelle landete, an der
damals der blaue Nebel seinen Blick verhüllt hatte, versperrte
ihm ein Vorhang aus Gomwesen den Weg. Er stemmte sich dagegen.
Vergebens.
    Da hob er die Waffe und schoß.
    Das sonnenheiße Impulsbündel blendete ihn. Er mußte
die Augen schließen. Blind führte seine Hand kreisförmige
Bewegungen aus. Als er den Beschuß einstellte und die Lider
hob,
     
    klaffte ein übermannsgroßes Loch mit zischend
nachglühenden Rändern in dem Hindernis.
    Jamasaki nahm Anlauf und sprang mit einem Satz hindurch.
    Im gleichen Augenblick brach er stöhnend zusammen. Ein
starker geistiger Impuls drohte ihm gnadenlos das Gehirn auseinanders
zu sprengen. Irrlichternde Halluzinationen jagten an seinem geistigen
Auge vorbei, versuchten seinen Willen zu lähmen und ihm den
Befehl zur Umkehr einzusuggerieren. Es kostete ihn übermenschliche
Anstrengung, dagegen anzukämpfen. Blind vor geistiger Qual,
kroch er auf allen vieren weiter. Den Handstrahler hatte er längst
fallengelassen. Er merkte es nicht. Nur weiter! Nur weiter! schrie er
sich zu.
    Zentimeter um Zentimeter kam er voran. Immer wieder griffen die
unsichtbaren Krallen zu, machten Jamasaki zu einem einzigen
Schmerzensbündel, das sich in konvulsivischen Zuckungen am Boden
krürnmte. Aber immer wieder riß er sich weiter.
    Als dann der geistige Einfluß abrupt abriß, war es
Jamasaki, als müsse sich sein Gehirn aufblähen und wie eine
Seifenblase zerplatzen. Minuntenlang lag er reglos, langausgestreckt
mit pfeifenden Lungen.
    Dann hob er den Kopf.
    Und sprang mit einem gellenden Schrei auf die Füße.
    Er befand sich in einer engen Schlucht, deren Wände sich so
weit nach oben streckten, daß ihnen das Auge nicht zu folgen
vermochte. Von diesen Wänden aber ging ein mattgrünlicher
pulsierender Schimmer aus, aus dem sich nur langsam feste Konturen
herausschälten.
    Saburo Jamasaki sank halb auf die Knie. Die ganze Unwirklichkeit
des Bildes stürzte wie eine haushohe Woge auf ihn ein.
    Die Wände waren nicht glatt. Sie bestanden vielmehr aus
unzähligen, fugenlos aneinanderklebenden, plastisch
durchsichtigen Wabenzellen. Aus dem Innern dieser Zellen drang der
grünliche Schimmer. Er kam von einer zäh pulsierenden
Flüssigkeit, in der etwas schwebte, was Menschenauge nicht
erkennen und Menschengeist nicht beschreiben konnten, da seinen
Sinnen und Erinnerungen der Vergleich fehlte.
    Es war ein stumpfgelber Fleck, bar jeder Form und bar jeder
irgendwie zu definierenden Bewegung - und doch voll unbegreiflichem
Leben. - Nur das eine begriff Jamasaki: Dieses Leben gehörte
nicht in das bekannte Weltall!
    Er hatte es kaum gedacht, als er das Nahen eines Gedankenimpulses
spürte. Er biß die Zähne zusammen und machte sich auf
einen neuen geistigen Angriff gefaßt. Doch der kam nicht.
Jamasaki konnte es sich nur so erklären, daß er sich
mitten in dem denkenden Medium und damit in einer Zone befand, in der
er gefeit gegen alle suggestiven Einflüsse war. Vielleicht waren
die Myriaden von Wabenzellen mit ihrem grausigen Inhalt so etwas wie
ein gigantisches organisches Gehirn. Ein Gehirn aber konnte nicht
»nach innen denken«, weil ein Geist sich niemals selbst
reflektieren kann.
     
    Saburo Jamasaki streckte die Hand nach der Miniatur-Fusions-Bombe
an seinem Gürtel aus. Aber ihm anerzogene Ehrfurcht vor
jeglichem intelligentem Leben ließ die Hand in der Bewegung
erstarren. Langsam bewegte er sich rückwärts auf das Tor
zu, das ihn eingelassen hatte. Aber er war noch nicht völlig
draußen, als ihn der Geistesimpuls erneut mit furchtbarer Wucht
überfiel.
    Schreiend brach er zusammen. Seine Hände ruderten auf dem
Boden umher. Plötzlich fühlte er einen glatten kalten
Gegenstand in seiner Hand. Die verkramp f-ten Finger krallten sich um
den Impulsblaster, rissen ihn hoch
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