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PR TB 001 Planet Der Mock

PR TB 001 Planet Der Mock

Titel: PR TB 001 Planet Der Mock
Autoren: Perry Rhodan
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nickte.
    „Ja, morgen oder übermorgen. Wahrscheinlich werden wir
im Gedächtnis dieser Burschen hier als eine Art Götter
weiterexistieren, aber das kann ihrer Zukunft nur dienlich sein.
Haggard, was sagen Sie dazu?“
    Der Arzt schien wie aus einem Traum zu erwachen. Für eine
Sekunde blickte er Rhodan fragend an, dann nickte er hastig.
    „Ja, Sie haben natürlich recht, Chef. Was sollen wir
hier noch? Ein quasi unbewohnter Planet. Wilde! Aber es muß
doch eine Verbindung zwischen dem dritten und vierten Planeten
bestehen.“
    „Verbindung? Wie kommen Sie darauf?“
    Haggard zeigte auf einen Steinzeitmenschen, der gerade erneut in
seinen Jagdbeutel griff und eine etwa fingerlange Ameise daraus
hervorzog, die sich verzweifelt wehrte. Der Wilde riß ihr mit
geübter Bewegung den Kopf ab und legte den zuckenden Körper
auf einen flachen Stein, auf dem bereits ein Dutzend anderer Ameisen
ruhte. Dann stieß er die primitive Grillpfanne mit den Füßen
tiefer ins Feuer.
    „Sehen Sie die Insekten dort? Genau so sah jenes Tier aus,
das ich auf Beta IV fing. Leider entkam es mir und muß sich
noch im Schiff verbergen. Eine Ameisenart jedenfalls. Ich kann mir
nicht vorstellen, daß auf zwei Planeten unabhängig
voneinander die gleiche Insektenart entstehen soll.“
    Bully stierte auf die schnell braun werdenden Insekten. Die Hände
waren ihm in den Schoß gesunken. Ein wenig blaß werdend,
wandte er sich an John Marshall, der ihm gegenüber mitten unter
den Eingeborenen saß und den stillen Lauscher spielte. Er bekam
jeden Gedanken mit, den ihr Gehirn hervorbrachte.
    „John! Was haben sie mit den widerlichen Ameisen vor? Sollen
wir die etwa als Nachspeise vorgesetzt erhalten? “
    Der Telepath nickte und grinste säuerlich.
    „Allerdings. Sie stellen eine ganz besondere Delikatesse
dar, und wir würden die Eingeborenen tödlich beleidigen,
wenn wir sie nicht annähmen. Da, es ist schon soweit. Guten
Appetit, Bully... “
    Der Wilde neben Bully zog den flachen Stein mit einer geschickten
Bewegung aus dem Feuer, nahm einen gespitzten Holzstab und stach ihn
prüfend in den braungebrannten Körper der Ameise. Dann
nickte er, ließ einen unverständlichen Redeschwall los und
reichte das Ergebnis seiner Kochkunst Rhodan, dem nichts anderes
übrigblieb, als das geröstete Insekt zu nehmen. Bully,
Marshall und Haggard bekamen ebenfalls ihr Teil ab und hielten es
abwartend zwischen ihren Fingern.
    Die Wilden stürzten sich nun hemmungslos auf die
braungebrannten Leckerbissen, schoben sie zwischen ihre Zähne
und knackten munter drauflos. Mit erheblichem Mißtrauen folgten
die vier Terraner dem drastischen Beispiel. Die Neger in Afrika
verzehrten auch geröstete Heuschrecken, warum auf Beta III im
System Beta Arietis, mehr als fünfzig Lichtjahre von der Erde
entfernt, nicht mal zur Abwechslung Riesenameisen?
    Bully wurde fast übel, als er das fingerstarke Stück in
den Mund schob und zubiß. Aber dann mußte er zugeben, daß
es gar nicht so übel schmeckte. Tapfer zerkaute er die
„Delikatesse“ und schluckte sie herunter. Zu einer
zweiten Portion allerdings konnte er sich nicht entschließen.
    Dann gab es eine Art Bier, das leicht berauschend wirkte. Es
beendete das Fest, das zu Ehren der vom Himmel herabgestiegenen
Götter gefeiert wurde. Man gab sich die Hände, tauschte
unverständliche Redens arten und nahm Abschied voneinander.
    Während die Wilden teils im nahen Wald verschwanden, teils
wieder an den Feuern Platz nahmen, kehrten Rhodan und seine Leute ins
Schiff zurück. Es war bereits völlig dunkel geworden, aber
Haggard fand noch keine Ruhe.
    Lange lag er wach und dachte darüber nach, wie es geschehen
konnte, daß die zehn Zentimeter große Ameise sowohl auf
Beta IV wie auch auf Beta III existierte.
    Er fand keine Antwort auf seine Fragen.
    Der zweite Tag ihres Aufenthaltes brachte nichts Neues. Die Wilden
zeigten sich auch heute von ihrer besten Seite. Rhodan erlaubte einem
von ihnen, das Innere der GAZELLE zu besichtigen, während Crest
und Marshall einen Erkundungsflug mit dem kleinen Gleiter
unternahmen.
    In der Nacht hatte es ein wenig geregnet, aber schon trocknete die
Sonne den Boden wieder. Die kleinen Pfützen verschwanden. Die
Ausstiegluke wurde geöffnet, denn jeder Expeditionsteilnehmer
wollte die frische Luft der so friedlichen Welt genießen, auf
der es weder Kampf noch Tod zu geben schien. Die Steinzeitmenschen,
so primitiv sie auch noch sein mochten, waren die einzigen
intelligenten Lebewesen von
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