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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik
Autoren: Frank Böhmert
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immer ein Seitenflügel haben mochte in diesem mitten im Zerfließen erstarrten Haus, Tawe hatte ihr den Weg genau beschrieben.
    Sie schalteten ihre Helmlichter ein und traten über die Schwelle des Museums. Fliesenboden erstreckte sich vor ihnen, dicht mit Staub und Unrat bedeckt. Sie befanden sich in einer langen, stockdunklen Galerie. Ihre Helmscheinwerfer schnitten unzählige dick-mattigverstaubte, verschiedenartige Gegenstände aus dem Dunkel.
    »Das muss der Staub von Jahrzehnten sein«, hörte sie Startacs leise Stimme dicht an ihren Ohren. »Von Jahrhunderten.«
    Tamra zeigte auf einige Spuren am Boden, wo die Ueeba-Frauen über den Boden und die Wände hinaufgewimmelt waren. »Sie weisen uns vielleicht sogar den Weg, wer weiß. Tawe zufolge sind die meisten Ueeba hier nur wegen der Mutprobe reingegangen.«
    Sie gingen weiter. Mitten im Raum ragte gespenstisch der untere Teil eines riesigen Skeletts auf. Rippenbögen, eine waagerechte Wirbelsäule, vier dicke, kurze Beine. Der Schädel und viele Knochen lagen verstreut auf dem Boden.
    »Ein Saurier«, sagte Startac.
    » Geist-Tiere, hat Tawe gesagt. Hier müssen also noch mehr sein.«
    Das Nächste fanden sie weiter hinten. »Irgendein Wasserbewohner. Siehst du, hier? Da waren die Rossen dran.«
    Unten an den Seitenwänden ragten Reihen von Schaukästen auf. Das Glas war verschmutzt und blind. Manche Kästen waren aufgebrochen, aber dennoch nicht leer. Versteinerungen lagen darin.
    Sie fanden die kurze zweite Quergalerie, die sich anschloss. Hier waren die Schaukästen fast alle zerfallen. Vereinzelt lagen Formen unter dem Staub. Startac legte ein, zwei Steine frei und sah hinauf in die Kuppel. »Ich weiß nicht«, sagte er. »Vielleicht war hier einmal eine Mineraliensammlung.«
    »Vielleicht haben sie aus den schönsten Stücken Schmuck gemacht«
    »Die Ueeba? Wenn ich es richtig verstehe, haben sie längst nicht
    mehr handwerklich gearbeitet, als dieses Museum errichtet wurde.«
    Sie erreichten einen Seitenflügel, der parallel zu dem allerersten Gang verlief. Hier war alles extrem verfallen, zu widerwärtigen Haufen zusammengesackt und vertrocknet.
    »Tierpräparate vielleicht.«
    »Wenn das so weitergeht«, sagte Tamra, »werden wir in diesem gesperrten Gang überhaupt nichts mehr finden.«
    Aber da sollte sie sich irren.
    Die Größe der nächsten Galerie war schlichtweg nicht zu fassen. Ihre Helmstrahler verloren sich darin. Der Gang führte in die Tiefe, mit einer ganz leichten Neigung.
    »Das ist sie«, sagte Tamra. »Die Rampe. Sie sieht endlos aus. Lass uns die Antigravs nehmen.«
    »Gut«
    Sie flogen mit niedriger Geschwindigkeit in den Gang.
    »Das sieht mir jetzt aber mehr wie ein Technikmuseum aus«, sagte Startac. Links und rechts fielen riesige, großteils zerfallene Maschinen zurück.
    »Vielleicht haben sich die Alles-für-euch auch ein Denkmal gesetzt?«
    »Glaub ich nicht. Die wären doch nicht so rasch zerfallen.«
    Tamra zuckte die Achseln, was Startac natürlich nicht sehen konnte. Unvermittelt fiel ihr auf, dass keine Spuren von Ueeba mehr zu sehen waren. An keiner Raumebene. Die beiden Menschen waren problemlos in die verbotene Zone gelangt.
    Und immer noch war das Ende der Galerie nicht zu sehen. Sie schien sich tief in den Herzberg hineinzubohren.
    Die Luft wurde schlecht, die Anzugautomatik dichtete die Helme ab. Der gigantische Gang war jetzt leer, an den Seiten standen keine Maschinen mehr.
    »Dort vorn ist etwas.«
    »Ja.«
    Aber da war nichts. Es war nur der Gang zu Ende.
    Sie landeten. Sahen sich um.
    Licht flammte auf.
    Es war ein riesiger, das Kopfende ausfüllender Trividschirm.
    »Ihr Mütter!«, entfuhr es Tamra irgendwann zwischendurch. »Darum passen sie so perfekt zusammen!« Sie schlug eine Hand vor den Mund, traf den Helm und war für einen Moment desorientiert. »Das ... das dürfen wir Tawe nie sagen. Das bräche ihm endgültig das Herz.«
    Startac sah sie fragend an. »Was meinst du mit dem perfekt Zusammenpassen? Wen meinst du?«
    »Die Frauen, Startac. Ich hab sie neulich zufällig gesehen auf dem Herzberg - beim Liebesspiel. Es war unglaublich. Sie sahen unter ihren Larven aus wie irgendeine in sich gedrehte Orchideenblüte oder so. Perfekt aufeinander abgestimmt. Perfekt im Gleichgewicht.«
    Eine Stunde später materialisierten sie gleich in der Bibliothek. Es war dunkel dort drinnen. Tawe war nirgends zu finden.
    »Er wird doch nicht schon wieder im Imago-Saal sein?«, überlegte Tamra.
    »Ich befürchte
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