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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Böhmert
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Armen. Tamra und Tawe sahen zu, wie er durch die sich öffnenden Fabriktore ging und in einem Gleiter verschwand. Die Tore schlossen sich wieder.
    »Ich glaube, mir geht es ganz gut, Knochenfrau.«
    »So nennst du mich?«
    »Ist das schlimm?«
    Sie sah an sich hinab, befühlte durch den Kampfanzug ihre dünnen Arme. »Ich war nicht immer so. Ich glaube, ich werde auch nicht immer so sein.« Sie zuckte die Achseln.
    »Ich mach die Siebenunddreißig«, sagte Tawe. »Und dann kommt die Zeitenwende. Gute Zeiten, hoffe ich.«
    »Keine Flammen? Kein Blut?«
    »Nein! Ich hoffe nicht. Ich hab vorzubeugen versucht Tamra? Kannst du mir einen Gefallen tun?«
    »Klar. Was denn?«
    Er sagte es ihr.
    Tamra riss die Augen auf. »Klar. Und du? Was wirst du tun?«
    »Mich für ein, zwei Stunden in eine dunkle Ecke der Bibliothek kleben und hoffentlich schlafen. Und dann mach ich mich an die Siebenunddreißig.«
    Aber Tawe konnte nicht schlafen. Er hing eine halbe Stunde lang wach unter der Decke der Bibliothek, dann kroch er elendig müde hinüber zum Imago-Saal. Die große, nach oben hin offene Halle erstreckte sich wie ausgestorben vor ihm. Sie war hell erleuchtet. Weit vorn am Kopfende stand noch das Podest, auf dem Perry Rhodan Modell gesessen hatte. Die Säulen für die Mitglieder des Forschungsrates waren verschwunden, sie hatten aus leicht vergänglicher Psi-Materie bestanden. Der ganze Saal machte den Eindruck, als habe sich seit dem Platzen der richtigen, korrekten Siebenunddreißig hier niemand mehr an eine Genese gewagt
    Tawe atmete tief durch, schloss die Augen. Er war müde, seine Narbe am Rücken zog, aber zumindest einen Versuch wollte er machen.
    Das grelle Licht störte seine empfindlichen Augen. Er ging es löschen. Nun kam nur noch von oben Streulicht herein, wo die Hutlichter auf das Zeltdach schienen. Tawe trat in die Saalmitte und konzentrierte sich.
    Wieder schien sich das Licht über ihm zu ballen. Lichtfinger wuchsen aus der Ballung. Drehten sich, kreisten. Schlieren wehten nach. Allmählich formte sich die Röhre, weich, fließend.
    Tawe hörte etwas hinter sich beim Eingang. Forscher waren hereingeschlurft. Niemand sagte ein Wort, aber während Tawe die Röhre verfestigte, bekam er das Gefühl, Dutzende von Zuschauern zu haben. Er schaute mit einem Fühler nach hinten ... am Eingang war alles schwarz von Forschern.
    Als ein Aufstöhnen durch die Menge ging, konzentrierte er sich rasch wieder auf die Röhre oben. Sie zerfloss ... wurde wieder fester.
    Die Erschöpfung kam wie ein Keulenschlag. Tawe merkte entsetzt, dass er starr wurde. Sein Rücken begann sich zu krümmen. Er stieß mit dem Kopf auf, mit dem Hinterteil. Fiel auf die Seite. Zog sich langsam, ohne etwas dagegen tun zu können, zu einer Spirale zusammen.
    Ich habe mich übernommen, war sein letzter Gedanke.
    Die psimaterielle Röhre über ihm zerfloss. Sie floss auf ihn hinab und badete ihn für einen Moment in milchiges, gnädiges licht. Dann war Dunkelheit.
    »Sollen wir ihn in die Krankenstation bringen?«, fragte jemand.
    »Unsinn. Der muss schlafen. Der muss einfach nur schlafen, der Idiot!«
    Der Jemand, der Tawe für einen Idioten hielt, ließ die Türflügel zufallen.

Fünfzig
    Wieder einmal war Tamra auf dem Herzberg. Diesmal jedoch war sie nicht geflogen, sondern an Startacs Hand hierher teleportiert. Sie fand sich vor dem Lodertunnel wieder. Fahlblau schimmerte es in seinen Tiefen.
    »Ihn konnte ich am besten anpeilen«, sagte Startac fast entschuldigend über Helmfunk.
    »Ja.« Sie schenkte ihm ein kurzes, nervöses Lächeln.
    Hinter ihnen wurde bereits gefeiert. Die beiden drehten sich um. Unter dem Abendhimmel, der hier draußen, wo keine viel zu starken Flutlichter gleißten, wieder seine ganze Pracht zeigte, glitzerten Sternenteppiche hinter langen lila Wolkenbändern, erstreckten sich die Buden mit ihren viel zarteren Lichtern. Auf dem dunklen Rund der Festwiese bewegten sich schimmernd die Larven der ersten feiernden Frauen.
    Heute Nacht waren die beiden Menschen nicht gekommen, um sich unter die Ueeba zu mischen.
    Sie wandten sich dem grünen Jadepalast zu. Hoch ragten die Türme aus dem Bau, der wie zusammengesetzt aus zerfließenden Kuppeln wirkte. Das Naturkundemuseum. Sein riesiges Tor gähnte.
    Sie gingen dorthin. Geradeaus, hatte Tawe gesagt. An den Geist-Tieren vorbei bis ganz nach hinten. Dann ein kurzes Stück quer bis in den Seitenflügel, und von dort aus... Wie immer Geist-Tiere auch aussahen, welche Form auch

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