Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik
Autoren: Frank Böhmert
Vom Netzwerk:
Blick. Hinten, im Tor des Imago-Saals, war die Gestalt von Perry Rhodan zu sehen.
    Mitten in dem Aufruhr im Saal hatte er Mondras Hand auf der Schulter gespürt. Sie stand schräg hinter ihm. »Da hat er sich ja vielleicht ein Früchtchen angelacht.« Ihre Stimme klang wärmer als die
    Worte.
    »Du meinst Startac mit Tamra Cantu?«
    »Ja. Hast du gesehen, wie sie sich gerade auf die Faust gebissen hat, wie ihre Augen geleuchtet haben bei dieser Szene?«
    »Ja, habe ich. Sie kommt mir aber gar nicht so früchtchenhaft vor. Ich glaube, sie ist einfach eine willensstarke junge Frau. Vielleicht etwas eigensinnig, aber bestimmt eine treue Seele.«
    Mondra drückte seine Schulter. »Die haben es dir wohl gerade angetan, die jungen Frauen, hm? Findest immer ein gutes Wort für sie.«
    »Ach Mondra ...« Rhodan wandte lächelnd den Kopf. »Du weißt doch: Für mich sind alle Frauen jung.«
    Sie warf den Kopf in den Nacken und lachte perlend. »Die werden ihn nicht umbringen, oder?«
    »Nein. Sie brauchen ihn ja noch. Komm.« Er bot Mondra seinen Arm an. Sie hakte sich bei ihm unter, und sie folgten dem Kelosker nach draußen. Gleich hinter dem Tor blieben sie stehen. Rhodan betrachtete den Hof. Drüben, beinahe am anderen Ende waren Tamra Cantu, Startac Schroeder und dieser Tawe. Auf dem Hof vor ihnen verteilten sich die Imago-Forscher. Tamra Cantu begann auf das Bedienfeld ihres Kampfanzuges einzuhacken. Sie brach ab, als rundum mehrere Dutzend örtlicher Posbis über dem Kopf der Fabrikmauern erschienen, und redete auf Schroeder ein. Offensichtlich wollte sie, dass der Teleporter die drei wegbrachte. Schroeder schüttelte den Kopf, und die beiden sahen zu Rhodan.
    Rhodan trat vor und sagte mit tragender, aber betont ruhiger Stimme in den Hof hinein: »Lasst mich mit ihnen reden.«
    »Ich will nicht«, sagte Tawe.
    »Dann komm, Tawe.« Tamra, die Knochenfrau, wandte ihm den Rücken zu. »Ich bring dich, wohin du willst.«
    »Ich will nirgendwohin.« Tawe horchte in sich hinein. »Ich will mit ihm reden.« Er zeigte auf Crykom. »Allein.«
    Der Rechenmeister schnaufte.
    Schweigend gingen sie in die Bibliothek. Crykom passte gerade noch durch die Tür. Tawe schloss sie hinter ihm, machte Licht. Müde kroch er ein Stück die Wand hinauf. »Vorhin wollte ich sie noch ab-brennen. Jetzt kommt sie mir wie der geschützteste Ort der Welt vor. Komisch.«
    Crykom sah ihn an. »Warum hast du das getan, Tawe?«
    Tawe lachte auf. »Du fragst mich? ... Ich weiß nicht. Vielleicht habe ich es getan, damit das passiert.«
    »Du hast es getan, damit es passiert? Das lässt sich über jede Tätigkeit sagen.«
    »Nein. Ich hab es getan, damit du ratlos bist. Damit du fragst. Das gefällt mir. Es fühlt sich gut an.«
    »Macht.«
    Tawe überlegte. »Ja. Nein. Vielleicht« Die Vorstellung quälte ihn. Er sah weg, hinein in die Schatten der Bibliothek. Er hörte ein leises, rhythmisches Klatschen, Wischen.
    »Tawe? Vielleicht ärgert dich das: Ich bin nicht ratlos.«
    Tawe verdrehte die Fühler. Ja, und?
    »Ich wusste, dass es eines Tages so kommen würde. Uns allen war klar, dass es eine Zeit des Übergangs geben würde. Die Zeitenwende. Es war klar, eines Tages würde es einen Ueeba geben, der mehr fragen würde als die anderen. Der mehr Grund haben würde, die Siebenunddreißig zu schaffen. Wir haben Ausschau gehalten nach diesem Ueeba. Ich habe dich gefördert, Tawe, wie keinen Ueeba zuvor. Weil du das Potenzial hattest.«
    »Na toll. Selbst meine Auflehnung verdanke ich also noch eurer Förderung, ja?«
    Crykom schnaufte. Lange sagte keiner von beiden etwas. Tawe hörte wieder seinen kranken Greiflappen über den Boden wischen.
    »Ich weiß nicht, ob du es weißt«, sagte Crykom schließlich. »Da draußen tobt ein Krieg. Milliarden Leben sind bedroht. Dieser Krieg...« Er machte eine wiegende Bewegung mit dem Kopf. Atmete schnaufend aus und wieder ein. »Dieser Krieg ist durch unsere, Siebenkopfs Unachtsamkeit in Gang gesetzt worden. Wir können ihn beenden, binnen Tagen vielleicht. Wenn du uns Zugang zu TRAGTDORON verschaffst. Wenn du die Siebenunddreißig generierst.«
    Tawe ging hoch und sperrte die Mandibeln. »Lass mich in Ruhe mit diesem Krieg! Der Krieg ist nicht mein Problem! Ihr verschuldet diese Toten! Ihr erstarrt unter ihrem Gewicht! Tragt sie selbst!«
    Der alte Rechenmeister schwieg.
    »Warum habt ihr das getan?«, fauchte Tawe. Er bekam die Wörter kaum heraus vor Verzweiflung. »Warum habt ihr uns behandelt wie Tiere? Wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher