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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe
Autoren: Cathrin Hartmann
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geschah. Er wusste jedoch, dass die gelbe Flüssigkeit in Mitrades Wunde gepumpt wurde, wo die Nano-Module sich sogleich daran machten, Zellen zu bilden, Verbrennungen zu heilen und sämtliche auch noch so feinen Verletzungen mit neuem, körpereigenem Gewebe zu verschließen.
    Bis schließlich das Energiefeld in sich zusammenfallen und Mitrades nackten Körper gänzlich unversehrt enthüllen würde. Das würde jedoch dauern. Kelton nahm das Sen-Trook, das die ganze Zeit neben dem Kopf der Lagerkommandantin gestanden hatte, und hakte es an seinem Gürtel fest.
    Er konnte nichts dagegen tun, dass ihm dabei ein Schauer der Erregung durch den gesamten Leib jagte.
    Er aktivierte ein Funkgerät, das als kleine Einheit an seinem Handgelenk baumelte, und wählte die eine, spezielle Frequenz. Seine Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Grinsen, als das Gespräch angenommen wurde.
    »Ja?«
    »Die Sache läuft«, erklärte er, als sei er der Befehlsempfänger und der andere der Herr. In Wirklichkeit, sagte er sich, war es jedoch umgekehrt.
    »Gut. Ich sehe zu, dass ich so bald wie möglich wieder bei Ihnen bin. Zurzeit fliegt die ORTON-TAPH in Richtung Golthonga-System, und ich fürchte, ich kann daran nichts ändern.«
    »Lassen Sie sich Zeit!« Kelton unterbrach die Verbindung, bevor der andere noch etwas sagen konnte.
    Die Regeneration der Larin dauerte die ganze Nacht und den halben Vormittag des nächsten Tages.
    Als Kelton-Trec die Medostation wieder betrat, zeigte ihm ein einfaches Symbol auf dem Bildschirm den Erfolg der Aktion an.
    Jetzt war es Zeit für den letzten Akt.
    Der Lare befahl der Medoeinheit, den Energieschirm abzuschalten. Trockene Kälte fiel zu Boden, als das geschah, und ein paar Nebelstreifen bildeten sich um Keltons Füße.
    Mit der Zunge fuhr er sich über die Lippen. Da lag sie vor ihm, kalt wie Eis und absolut leblos, jedoch ohne die schrecklichen Verbrennungen und Wunden, die man ihr beigebracht hatte. Er musste sich zwingen, den Blick von dem nackten Körper abzuwenden. Sacht griff er nach dem Gesicht der Kommandantin; diesmal berührte er sie jedoch nicht.
    Er nahm das Sen-Trook von seinem Gürtel. Dann stellte er es auf die flache Bauchdecke der Toten.
    Für eine einzige Nacht hatte sie ganz ihm gehört...
    Er schob den gleichzeitig traurigen und ketzerischen Gedanken von sich. Seine Stimme klang heiser, als er sagte: »Platzierung des Memo-Chips bereit?«
    »Bereit.«
    Auf einen Befehl hin öffnete sich eine winzige Klappe im Kopfteil der Liege, auf der Mitrade ruhte. So schnell, dass es mit den Augen nicht zu erkennen war, wurde ein kurzer Schnitt ausgeführt, dann versenkten mikrofeine Greifarme einen ungefähr daumennagelgroßen Chip im Fleisch dicht unter Mitrades Haaransatz. Es dauerte einen Augenblick, in dem außer einem beständigen, durchdringenden Summen nichts zu hören war. Die Mikroarme verbanden den Chip mit den entsprechenden Nervenfasern von Stammhirn und Rückenmark. Dann fuhren sie zurück und verschwanden wieder in der Kopfstütze.
    »Reanimierungs-Komplex anschließen«, befahl Kelton.
    Ein Greifarm fuhr aus der Decke über Mitrade-Parkks Körper. Er war bestückt mit einem Bündel haarfeiner, nachtschwarzer Fasern, zwischen denen hellrote Entladungen hin- und herzuckten. Er senkte sich auf Mitrade-Parkks Körper herab, die Fasern streiften über ihre Haut zwischen den Brüsten, über den Hals und das Gesicht, bis hinauf zur Stirn. Auf dem Brustkorb und seitlich an den Schläfen kamen sie schließlich zur Ruhe. Der Greifarm erbebte kurz, als wecke die in ihm fließende Energie nicht nur Biomasse zum Leben, sondern auch ihn selbst. Mit einem kaum hörbaren Zischen drangen die Fasern durch die bleiche Haut Mitrades. Das Beben des Greifarms ergriff den Körper.
    Auf dem glatten Untergrund der Medoliege begannen die Finger der Larin zu zucken.

Drei
    Wieder hüllte allumfassende Dunkelheit sie ein, und doch wusste Tamra, dass die Larin dahinter lauerte.
    Sie ist tot!, mahnte sie sich. Sie kann dir nichts mehr tun. Und doch spürte sie die Angst tief in ihrem Inneren, als sie durch die Finsternis stolperte.
    Etwas Weiches stellte sich ihrem Fuß in den Weg.
    Wie ferngesteuert kniete sich Tamra nieder. Sie wusste, was kommen würde, und konnte es nicht ändern.
    Plötzlich war da Licht, ein fernes, düsteres Licht, das gerade ausreichte, um zu erkennen, was sie da hatte stolpern lassen.
    Die Leiche der Larin.
    Tamra roch Blut und verbranntes Gewebe, und obwohl sie wusste,
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