Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe
Autoren: Cathrin Hartmann
Vom Netzwerk:
ertappte sich bei dem Gedanken, dass ihm die Zeit knapp wurde.
    Es war unbedingt erforderlich, dass die Sen-Trook-Einheit heute ihre Funktionstüchtigkeit bewies!
    Kelton hob den Kopf. Der pochende Schmerz in seiner Halsschlagader wurde schlimmer. In wenigen Tagen würde sein Blut zu dickflüssig sein, um noch seine wichtigen Organe zu versorgen. Dann würde die letzte Etappe seines langsamen Sterbens einsetzen. Eines Sterbens, gegen das er trotz aller fortgeschrittenen Medizin nichts ausrichten konnte.
    Kelton-Trec stieß einen Fluch aus. Er verfluchte Ambriador samt ihren widerspenstigen hyperphysikalischen Besonderheiten, die es unmöglich machten, seine Krankheit zu bekämpfen. Er verfluchte seine Eltern, die das Risiko gekannt hatten, als sie sich entschlossen hatten, ihn zur Welt zu bringen, und die keinen Gedanken daran verschwendet hatten, dass es hier in diesem Teil des Universums unmöglich sein würde, ihn zu heilen. Er verfluchte die Wahrscheinlichkeitsrechnung, die sie in Sicherheit gewiegt und ihnen vorgegaukelt hatte, Kar-Teparisches Blutfieber komme nur in einem von drei Komma vier sieben acht neun Millionen Fällen aller Schwangerschaften vor.
    Und er verfluchte seinen eigenen, schwachen Körper, der bereits seit Jahrzehnten von dem tödlichen Virus befreit wäre, wenn, ja wenn er nicht ausgerechnet in Ambriador geboren worden wäre, sondern in einem anderen Teil des larischen Reiches, in dem niemand auch nur einen zweiten Gedanken an eine Krankheit wie die seine verschwendet hätte.
    Mit der flachen Hand schlug Kelton-Trec auf die Lehne seines Sessels und ließ ihn dann in eine aufrechte Position hochfahren. Es hatte keinen Sinn, mit seinem Schicksal zu hadern. Immerhin bestanden gute Chancen, dass er bald in der Lage sein würde, es abzuwenden.
    Gegen sein Sterben konnte er nichts tun.
    Wohl aber gegen das Totsein.
    Er verzog die Lippen zu einem zufriedenen Lächeln, als das gelbliche Leuchten des Behälters dunkler wurde. Wieder schüttelte er den Kopf.
    »Ich hätte es vorgezogen, die Tauglichkeit des Sen-Trooks für den larischen Organismus an einem anderen Versuchsobjekt zu testen, meine Liebe«, murmelte er. »Das könnt Ihr mir glauben.«
    Die angekündigten zwanzig Stunden vergingen langsam, und nach der Hälfte der abgelaufenen Zeit begannen Keltons Gedanken abzuschweifen.
    Er kehrte zurück in die Vergangenheit, dachte daran, wie er begonnen hatte, seine Erfindung zu entwickeln. Er erinnerte sich an die Rückschläge, die er hatte hinnehmen müssen, und an seine erste Begegnung mit Mitrade-Parkk. An dieser Stelle jedoch zuckte er zurück. Zu schmerzhaft...
    Die Medoeinheit signalisierte mit einem Zirpen den Anbruch des letzten Drittels der Nano-Programmierung, und um sich abzulenken, richtete Kelton den Blick auf die Verbrennungen Mitrades. Das Loch in ihrem Leib hatte die Größe einer Faust, und es war gegen die schwarze Haut nur schwer zu erkennen. Zu Keltons Erleichterung saß es weit genug entfernt von einem so wichtigen Organ wie dem Herzen. Zwar würde seine Medoeinheit irgendwann einmal auch in der Lage sein, ganze Organsysteme zu replizieren, doch im Moment war er sich dieser Fähigkeit noch nicht ganz sicher. Eine zerschossene Lunge zu vervollständigen oder sogar ein durchbohrtes Herz, würde keine Schwierigkeiten bereiten, das wusste er. Ein gänzlich fehlendes Organ komplett neu zu erschaffen, funktionstüchtig noch dazu, dafür reichten seine Möglichkeiten nicht. Noch nicht.
    Schließlich beendete die Medoeinheit die Programmierungssequenz. Die Flüssigkeit in dem Glasbehälter wirkte jetzt sämig, fast wie Blut. Die Bläschen waren wegen der Konsistenz nicht mehr zu sehen, aber Kelton wusste, dass sie noch da waren. Sie waren das Herzstück dieses Teils des Vorgangs.
    »Nano-Module bereit für den Reparaturvorgang«, meldete die Medoeinheit.
    »Vorgang starten«, befahl Kelton. Er erhob sich aus seinem Sessel. Die Erregung hatte ihn jetzt wieder im Griff und überlagert die Wahrnehmung seiner Schmerzen. Mit halb geöffneten Lippen beobachtete der Lare, wie die gelbe Flüssigkeit aus dem Behälter gesaugt wurde.
    Die Medoeinheit schnitt sämtliche Kleidung von der Leiche und entsorgte sie. Kurz lag die Larin völlig nackt vor Kelton, und er musste schlucken. Dann entstand über dem Körper ein Energiefeld, legte sich um ihren Leib wie ein dünnes Tuch und blähte sich auf. Zu Keltons Bedauern war es undurchsichtig, sodass er nicht verfolgen konnte, was nun in seinem Inneren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher