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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren
Autoren: Leo Lukas
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durchscheinende Wesen kopfüber von der Decke. Ihre nachtschwarzen Kugelaugen musterten ihn beunruhigt.
    Tar'Kor'Fharan...
    Berater Elbangers und aller anderen Tan-Steuermänner beziehungsweise Hetrane vor ihm. Den Ton angebend, die Herrscher mit sanfter Stimme unterweisend, Politik und Strategie prägend. Seit Urzeiten, seit der Konvoi von SVE-Raumern, der beide Hypton-Kolonien zu ihren neuen Wirkungsstätten hätte geleiten sollen, in die Kleingalaxis Forn-Karyan zwangsversetzt und der Trovent gegründet worden war.
    Unruhe ergriff die dicht an dicht hängenden Trauben. Das Gewisper steigerte sich zu einer Kakophonie des Hasses, als Kat-Greer seinen Tornister öffnete. Zum Vorschein kam ein einzelner Hypton, der Abgesandte An'Gal'Dharans - der Zweiten Kolonie, jener von Groschir, die sehr bald die erste und einzige sein würde.
    »Wir sind am Ziel«, sagte Kat, nachdem der federleichte Gnom sich auf seiner Schulter niedergelassen hatte. Das hysterische Gezeter der Tar'Kor'Fharan-Meute beim Anblick des Rivalen ignorierte er, genauso wie ihren untauglichen Versuch, ihn parapsychisch zu beeinflussen. Die sanfte Unterrichtung kam erst nach Wochen oder Monaten zur Geltung und verfestigte sich über Jahre und Jahrzehnte.
    »Ja, mein General«, vernahm er in seinem Geist die Antwort. »Es ist vollbracht. Wir sind am Ziel.«
    »Und ihr«, überschrie Kat-Greer das Geschrei der Hyptons von Taphior, »seid Geschichte!«
    Er entsicherte die schweren Waffen, richtete sie mit Unterstützung des Exo-Skeletts an die Decke und eröffnete das Feuer. Es war kein schöner Anblick, als die Flughäute verbrannten, die Leiber zerplatzten, die Kulleraugen sich in übel riechenden Dampf verwandelten. Aber was Kat-Greer tat, musste getan werden. Dies war nicht nur der letzte Akt der Machtergreifung, die Ablösung einer Konstellation, die ihren Zenit überschritten hatte, der Höhepunkt der langen
    Zurüstung und des kurzen, schmerzlichen Bürgerkriegs. Das war der Anlass, die Ursache, der wahre Grund.
    Es war nötig.
    »Sie kommen!«, rief Tamra. »Sie rücken tatsächlich an. Zwick mich, damit ich weiß, dass ich nicht träume. Nein, untersteh dich, Schroe-der!«
    »Keine Sorge.« Startac hätte nie gewagt, die so zerbrechliche und doch so wehrhafte junge Frau zu berühren, es sei denn, um mit ihr zu teleportieren, und auch das nur nach ausdrücklicher Vorwarnung.
    Sie befanden sich in der Zentrale des Troventaars ORTON-TAPH, einer 300 Meter langen Einheit, die schon bessere Tage gesehen hatte. Dass die Betriebsräume über die Jahre immer wieder mal von Putztrupps aus Dekombor gereinigt worden waren, änderte daran wenig. Das Schiff präsentierte sich in Mitleid erregendem Zustand. Aber Boffään hatte seinem Beinamen »Reparator« Ehre gemacht; den Rest würden hoffentlich Captain Onmout und die »einzigartige Besatzung der MINXHAO« in den Griff kriegen. Unterwegs, falls sie überhaupt die Chance erhielten, sich auf den Weg zu machen.
    Einstweilen war verhaltene Zuversicht angebracht. Bis jetzt lief alles nach Plan. Aus Richtung Dekombor näherte sich dem kleinen Flugfeld, auf dem die ORTON-TAPH seit Jahrzehnten ruhte, eine lang gezogene Kette von Frachtschwebern. Jeder davon war, ortete Startac, randvoll mit aufgeregten, verunsicherten Menschen.
    »Funkanruf«, meldete Boffään. »Aus dem vordersten Gleiter.«
    »Annehmen.« Startac nickte Tamra zu, die sich breitbeinig in Positur stellte.
    Das Holo zeigte ein bekanntes, wenig anziehendes Gesicht. »Mitrade-Parkk, Hohe Verwalterin von Dekombor und designierte Leiterin des Knechtschaftslagers Groschir. Ich bringe wie vereinbart die erste Tranche der zu deportierenden Menschlinge.«
    »Ihr seid sehr pünktlich, Verwalterin«, antwortete Tamra, »und sehr tüchtig, dass Ihr diesen Transport in so kurzer Frist organisiert habt.«
    Startac bewunderte die souveräne Gelassenheit, mit der Tamra ih-rer Erzfeindin gegenübertrat. Auch wenn die nicht die kahlköpfige, ehemalige Zofe sah, sondern einen schmucken Laren in der Uniform eines Offiziers der Neunten Flotte. Das Trugbild generierte eine »Wunderkiste« gleicher Bauart wie jene, die von Boffään zusammen mit dem Funk-Relais in der Ruhmeshalle des Pyramidenzirkels installiert worden war. Für die Elemente, aus denen sich der virtuelle Offizier zusammensetzte, hatten sie sich in den Speichern der Ahnengalerie bedient, ebenso wie bei dem vermeintlichen Adjutanten, mit dem Mitrade inzwischen zwei weitere Gespräche geführt hatte.
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