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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren
Autoren: Leo Lukas
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Signatur und Autorisierung verdankten sie Elias Awadalla, dem es in der Bastion Groschir gelungen war, die geheimen Daten zu kopieren. Der Cheffunker hatte die Kodes Startac übergeben, als das Einsatzteam wieder im Internat von Dekombor angelangt war.
    In ihrer Rolle als vorübergehender Kommandant der ORTON-TAPH informierte Tamra Mitrade-Parkk davon, dass der altersschwache Troventaar für den kurzen Flug nach Groschir bereit sei. »Meine Mannschaft befindet sich an Bord und auf Posten. Die optischen Leitsysteme werden Euch anweisen, wo die Knechte unterzubringen sind. Diese Frachtbereiche bleiben ab sofort vom Rest des Schiffs abgeschottet. Dadurch ist die Sicherheit während des Transports gewährleistet, und zusätzliche Wächter werden nicht gebraucht.«
    Dass sie die Heelghas, die die Schweber steuerten, und die zur Beaufsichtigung des Verladevorgangs eingeteilten Maahk-Polizisten nicht mitzunehmen brauchten, billigte Mitrade-Parkk. Die sollten sowieso in Dekombor verbleiben. »Ich selbst und die sieben mir unterstellten larischen Verwaltungsbeamten hingegen werden den Transfer auf jeden Fall begleiten. Ich bin meinem Lehnsherrn direkt für die Menschlinge verantwortlich und werde sie persönlich in Groschir abliefern.«
    Startac verzog das Gesicht. Tamra, die Mitrades Charakter ausgesprochen gut kannte, hatte vorhergesagt, dass die Verwalterin so reagieren würde. Sie überließ ihre Sklaven nicht widerspruchslos einem unbekannten Raumschiffskommandanten. Dazu fürchtete die ehrgeizige Larin viel zu sehr, ausgebootet zu werden und in Dekombor sitzen zu bleiben, das ohne Alteraner stark an Bedeutung verlor. Und Mitrade war schlau. Ihr den nachvollziehbaren Wunsch brüsk abzuschlagen, hätte sie vermutlich argwöhnisch gemacht.
    »Ihr seid selbstverständlich willkommen. Ich lasse euch acht Einzelkabinen unweit der Lagerräume herrichten. Ihr werdet wohl kaum zusammen mit den Menschlingen reisen wollen. Bitte habt Verständnis, dass die Zentralen und Maschinenräume während des Flugs unbedingt aus den erwähnten Gründen abgeschottet bleiben müssen. Wir sehen uns dann nach der Landung in Groschir von Angesicht zu Angesicht.«
    »Eins noch. Besitzt Ihr Unterlagen über das neue Knechtschaftslager?«
    »Bedaure, nein. Ich bin nur für die Übersiedlung zuständig. Doch nach dem, was man so hört, dürft Ihr davon ausgehen, dass die Zeit der Zärteleien vorbei ist.« Tamra lachte dreckig. »Kat-Greer hasst alles, was mit Altera zusammenhängt. So gut wie in Taphior unter Elbanger werden die Menschlinge es wohl nicht mehr haben.«
    »Das ist ganz in meinem Sinne.«
    »Dachte ich mir, Verwalterin. Man lobt Eure strenge Hand und gesunde Härte sehr. Angenehmen Flug!«
    Gleich einer Viehherde wurden sie über Prallfeld-Rampen in den Bauch des Troventaars getrieben. Viele Weiber und Kinder weinten. Die Männer stapften gebückt unter schweren Lasten; es war ihnen gestattet worden, an Habseligkeiten mitzunehmen, was sie tragen konnten.
    Mitrade erblickte Jason Neko in der Menge. Er hatte nur ein kleines Bündel geschultert. Offenbar vertraute der Idiot ihrer Aussage, die Siedlung bei Groschir sei noch viel luxuriöser ausgestattet als die alte von Dekombor. Nun, er würde sich wundern...
    Einer nach dem anderen entluden die Schweber ihre Last, manche schon zum zweiten Mal. Flott und ohne Komplikationen ging die Einschleusung vonstatten. Auch die Freigeborenen fügten sich in ihr Schicksal. Die Besatzungsmitglieder des abgeschossenen altera-nischen Spionageschiffs wankten benommen dahin; man sah ihnen die Nachwirkungen des langen künstlichen Tiefschlafs deutlich an. Sie wirkten ebenfalls nicht, als würden sie Schwierigkeiten machen.
    Na bitte. Flutscht doch prächtig, dachte Mitrade-Parkk.
    Aber warum verspürte sie dann so ein merkwürdiges Flattern im Magen? Wegen der nach wie vor verschollenen Scheuche? Es missfiel Mitrade sehr, dass ihre Rache unvollendet bleiben sollte. Hatte sich Tamra ihr entzogen, um in den Freitod zu gehen, so wie der verrückte Hausmeister Boffään? Nein, sicher nicht; sich auf diese Weise davonzustehlen, das konnte und würde eine Cantu dem Ungeborenen in ihrem Leib nicht antun. Sie musste Komplizen gehabt haben. Mitrade nahm sich vor, dem alten Vinales auf den Zahn zu fühlen, sobald die Dinge im Knechtschaftslager geregelt waren. Folter stand ab morgen sowieso täglich auf dem Menü. Obwohl sie sich nicht vorzustellen vermochte, wie der Tattergreis die Scheuche weggeschafft haben
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