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PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

Titel: PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
Autoren: div.
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den Augen durchdringen. Er lächelte. »Jetzt«, sagte er.
    Es war der 30. September 2328.
    Vier Tage terranischer Zeitrechnung sind für kosmische Geschichte wenig. Sie sind fast bedeutungslos. Auch vierhundert Jahre sind für die Entwicklung der Galaxis bedeutungslos.
    An Bord eines Raumschiffes jedoch sind vier Tage eine lange Zeit. Gerade dann, wenn man auf irgend etwas wartet, wenn viel auf dem Spiel steht. Rhodan wußte, daß es sinnlos war, den Mutanten anzutreiben oder mit gutgemeinten Ratschlägen zu unterstützen. Noir wußte genau, was er zu tun hatte. Er arbeitete so schnell es ging.
    Er war sehr oft in der Kabine der Gefangenen. Allein. Er unterhielt sich mit ihnen über belanglose Dinge, spielte mit Matthieu Schach und ließ sich durch nichts anmerken, was er wirklich bezweckte.
    Doch die drei jungen Männer waren nicht dumm. Sie ahnten, daß der Unbekannte, der sie ständig besuchte, irgend etwas von ihnen wollte. Das Mißtrauen der Gefangenen wuchs. Am zweiten Tag zeigten sie zum erstenmal Anzeichen von Nervosität. Noir tat, als bemerke er es nicht. Er hockte sich zu ihnen, währenddessen Turpin lauschend vor der Tür stand und hoffte, etwas von den geheimnisvollen Gesprächen zu hören, die in der Kabine geführt wurden.
    Am Abend des zweiten Tages hielt Matthieu Noir am Arm fest, als dieser den Raum verlassen wollte. Noir blickte ihn überrascht an.
    »Was wollen Sie eigentlich von uns?« fragte Matthieu barsch. Noir sagte: »Ich unterhalte Sie ein wenig, damit die Zeit schneller für Sie vergeht.«
    Matthieu ließ ihn los. »Sie sollen uns aushorchen. Sind Sie ein Telepath?«
    »Wäre ich das, müßte ich mich dann ständig zu Ihnen setzen?« fragte Noir dagegen.
    »Laß ihn in Ruhe«, rief Berrings vorn Bett aus. »Du siehst doch, daß er harmlos ist. Was kann er uns schon anhaben.« Noir lächelte verlegen, strich seine Jacke glatt und ging.
    »Bald«, sagte er zu Rhodan, als er die Zentrale betrat. »Bald, Sir.«
    Major Telbaro schickte den ersten Bericht. Die Spezialisten der AMALDO hatten die wichtigsten Untersuchungen abgeschlossen. Es hatte einen Schwerverletzten gegeben, als sich Dr. Dedrange über einen scheinbar bewußtlosen Eingeborenen gebeugt und einen Hieb von einem Holzschwert bekommen hatte. Sonst war es zu keinen Zwischenfällen gekommen.
    Die Wissenschaftler hatten festgestellt, daß die Verlangsamung des elektrischen Potentialaustausches zwischen den Gehirnzellen der Eingeborenen zwar aufgehört hatte, aber trotzdem keine merkbare Steigerung der Intelligenz festzustellen war. Es schien, als hielte die Wirkung des Emotio-Strahlers, vor allem bei solchen Eingeborenen an, die schon lange Zeit unter seinem Einfluß standen.
    Für die Stupos hatte der Verdummungsprozeß zu lange angehalten. Selbst jene Eingeborenen, die zwanzig Jahre zuvor erwachsen und intelligent gewesen waren, konnten sich kaum an ihre verlassenen Städte und Maschinenanlagen erinnern. Es war aussichtslos, darauf zu hoffen, daß die Stupos nach der Vernichtung des Strahlers ihr altes Wissen zurückgewinnen würden.
    Daraus folgerten Atlan und Rhodan, daß der Emotio-Strahler zweierlei Funktion ausüben konnte. Bei nur kurzfristiger
    Tätigkeit bewirkte er eine hochgradige Lähmung des Denk- und Erinnerungsvermögens. Bei längerer Einwirkung auf die Hirnzellen trat eine so schwere Schädigung ein, daß an die Zurückgewinnung der ehemaligen Intelligenz, vordringlich aber an eine Zurückgewinnung des alten Wissensgutes, nicht mehr gedacht werden konnte.
    Dadurch wurde der Emotio-Strahler zu einer Waffe, die indirekt tödlich war. Und das wiederum ließ das Vorgehen der geheimnisvollen Macht gegen die Stupos noch unmenschlicher erscheinen.
    »Ich kann nicht glauben, daß Menschen die Urheber dieser Teufelei sind«, sagte Rhodan zu Atlan, nachdem sie den Bericht gehört hatten.
    »Unsere Gefangenen sind aber Menschen«, erinnerte Atlan. »Sobald Noir mit ihnen fertig ist, werden wir alles erfahren «, sagte Bully. »Dann werden wir wissen, wer die Hintermänner dieser Aktion sind.«
    Klick, machte der automatische Regler der Frischluftzufuhr. Mit kaum hörbarem Zischen strömte Sauerstoff in den Raum. Irgendwo regulierte ein weiteres Gerät die Luftfeuchtigkeit. Die Männer an Bord der CREST atmeten die gesündeste Luft, die man sich vorstellen konnte. Trotzdem hätten sie ein Leben in der Atmosphäre eines unberührten Sauerstoffplaneten für einige Zeit vorgezogen.
    Niemand in der Zentrale hörte noch die typischen
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