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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft
Autoren: Hubert Haensel
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stob nicht mehr seitlich davon, sondern klatschte zäh auf den Rumpf des Schwebebusses, und das Licht schien sogar den Stahl zu durchdringen.
    »Angleichung unterschiedlicher Energieniveaus«, bemerkte Perry Rhodan.
    Bull reagierte nicht darauf. Er hatte die Magnetgurte des Piloten gelöst und zerrte ihn aus dem Sesseln »Hilf mir schon! Der Kerl wiegt mindestens 120 Kilo.«
    Es war zu spät.
    Das Arkonit der Außenhaut löste sich in flirrenden Eruptionen auf. Dahinter zeigte sich Nichts!
    Ein anderer, treffenderer Begriff kam Reginald Bull nicht in den Sinn. Nicht einmal Sekundenbruchteile blieben ihm, dann war nur mehr das entsetzliche Gefühl, von gewaltigen Kräften zerrissen zu werden, mit einem Teil des eigenen Ich noch auf dem Mars zu sein, während der Rest in Raum und Zeit verwehte.
    Er stürzte in die Unendlichkeit.

Kapitel 3
    Quart Homphé
    »»Nein, nein, nein, so geht das nicht. Etwas mehr Gefühl, wenn ich bitten darf. Das ist ein Kunstwerk. Kunst, verstehst du? K wie kolossal, U wie unübertrefflich, N wie...«
    »»Nicht normal?«, platzt der Gnom heraus.
    »]a. - Ah, nein, natürlich nicht. Du machst mich völlig wirr im Kopf, Quintus.«
    Der Kleine kichert schrill. »»N wie natürlich von Quartodezimus Homphé. War es das, was du sagen wolltest, großer Meister?«
    »»Nein«, ächzt Quart Homphé. Das klingt schon nicht mehr so fest wie eben, sondern eher weinerlich. »»Nein und nochmals nein. Mein Kunstwerk lasse ich mir nicht von einem dahergelaufenen...« Ohne darauf zu achten, passiert er die äußere Sperre. Seine unförmige Gestalt, einmal in Bewegung geraten, ist nicht so leicht wieder zu stoppen. Erst als die Holosäulen aufbrechen, bleibt er breitbeinig stehen. Vornüber gebeugt, die Hände auf die Oberschenkel gestützt, schaut er sich nach seinem Assistenten um. Doch die in der Dämmerung aufflammende Helligkeit blendet ihn.
    »»Quintus!«, keucht er. »»Schalt das ab! Sofort!«
    »»Unmöglich, Quart.«
    »»Nichts ist unmöglich, merk dir das.« Endlich entdeckt Homphé den Gnom hinter einer halb kugelförmigen Projektorphalanx. »»Abschalten!« Er brüllt beinahe. »»Die Präsentation ist erst für übermorgen...«
    Zu spät. 48 dicke Lichtsäulen berühren in dem Moment die tief hängende Wolkendecke über der neu errichteten Anlage für Recycling und Wiederaufbereitung. Zehn Quadratkilometer misst das Areal. Es ist kreisrund angelegt und wird von großen Container-Transmittern begrenzt, die in ihrer Bauweise wie Megalithen wirken. Es gibt nichts, was hier nicht entgiftet werden kann, und die offizielle Eröffnung wird in zwei Tagen stattfinden, begleitet von einer holografischen Installation des bislang nur Eingeweihten bekannten Next-Wave-Künstlers Quart Homphé.
    Die Lichtsäulen fluten an den Wolken auseinander. Monatelang hat Quart gerechnet und programmiert und immer von neuem modifiziert. Inzwischen ist er überzeugt davon, seine holografische Installation auf geniale Weise fertig gestellt zu haben. Die Farbkomponenten bilden nur noch das Tüpfelchen auf dem I.
    Ergriffen starrt Quart Homphé in die Höhe, schwer atmend und den Tränen näher denn je. Wie eine Brandungswelle flutet das Licht von den Säulen nach innen, entlang der fein strukturierten Bänder der Cirro-cumuluswolken. In nahezu acht Kilometern Höhe überschlägt es sich in einem perfekten Zusammenspiel von Helligkeit und Schatten, die Farben vermischen sich, und im Zentrum der Installation entsteht ein erster überdimensionaler Tropfen. Erst funkelnd wie ein Diamant, dann von strahlendem Blau. So gewaltig wie ein Leichter Kreuzer. Seltsamerweise denkt Quart in dem Moment an die Wetterkontrolle. Was heute so perfekt funktioniert, muss auch übermorgen klappen.
    Der Tropfen löst sich. Schneller werdend fällt er herab - als wolle er alles unter seiner Lichtfülle begraben.
    »»Imposant«, seufzt Quart Homphé. »»Ich habe mich selbst übertroffen.«
    Die nächsten Lichttropfen wachsen unter den Wolkenschleiern. Es ist ein unglaublich erhebender Anblick.
    Es regnet funkelndes Licht.
    Nur fünfhundert Meter vor Quart Homphé schlägt der erste Tropfen auf. Mit offenem Mund beobachtet der Künstler das Geschehen und nimmt jedes Detail begierig in sich auf, während seine Hände die Brille malträtieren, die er an einem geflochtenen Halsband trägt. Die altmodischen Gläser sind für den Fall gedacht, dass er seine Weitsichtigkeit verliert, eine Bedrohung, die wie ein Damoklesschwert über ihm hängt, ihn
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