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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft
Autoren: Hubert Haensel
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Fingerspitzen massierte sie ihre Schläfen. Bull musterte sie aus halb zusammengekniffenen Augen. »Kopfschmerzen?«, wollte er wissen.
    Sie nickte. »Das kenne ich überhaupt nicht. Bisher...«
    Die nachdenklichen Falten auf Bulls Stirn gruben sich tiefer ein. »Ich spüre das auch«, murmelte er und schwang sich aus dem Sitz. Mit raschen Schritten verschwand er Richtung Pilotenkanzel.
    »Was ist...?«
    »Später, Fran.« Rhodan folgte dem Freund. Er sah nicht mehr, dass Fran Imith sich ruckartig versteifte. Sie trug an allen Fingern fein gravierte silberne Ringe. An einem dieser Schmuckstücke hantierte sie überaus interessiert. Dabei schweifte ihr Blick mehrmals zur Pilotenkanzel.
    Draußen hatte sich der Himmel zugezogen. Die Sicht war auf ein Minimum geschrumpft, die fernen Höhenzüge ließen sich nicht einmal mehr erahnen. Fran Imith ballte die Linke zur Faust. Sie schlug mit den Knöcheln gegen die Zähne. »Irgendetwas stimmt nicht«, murmelte sie.
    Im Bus machte sich Unruhe breit. Viele Passagiere hatten den nahenden Sturm schon bemerkt, die anderen wurden jetzt aufmerksam.
    Jemand stieß einen erschreckten Ausruf aus. Funken huschten über die Verstrebungen zwischen den Fenstern, energetische Entladungen, die an Elmsfeuer erinnerten. Ein heftiges Unwetter schien sich zusammenzubrauen.
    Der Pilot wandte sich nicht um, als Reginald Bull die Kanzel betrat. Mehrere Zusatzaggregate waren aktiviert und überspielten ihre Anzeigen auf die Frontscheibe. Die Bodentaster vermittelten ein monochromes Abbild der Planetenoberfläche. Größere Spalten wurden ebenso angezeigt wie die verstreut liegenden Findlinge. Eine Kollision mit den teils sehr großen Felsen wäre dem Schwebebus trotz der Prallfelder schlecht bekommen.
    »Und?«
    »Noch zwölf Kilometer bis zu den Ausgrabungen.« »Das meine ich nicht. Ich will wissen, ob alles in Ordnung ist.«
    »Schon.« Kopfnickend deutete der Mann nach draußen. »Da braut sich allerdings einiges zusammen.«
    Reginald Bull beobachtete die Anzeigen auf der Scheibe ebenso wie die rasch um sich greifende Schwärze. Der Stand der Sonne war nicht mehr festzustellen, lediglich ein fahler Hauch hing noch irgendwo im Zenit. Nicht weit voraus zuckte ein vielfach verzweigter Blitz aus den Wolken herab.
    Die Schwärze riss auf. Ein grelles Licht traf den Schwebebus und zerstob in einem irrlichternden Funkenmeer.
    »Erzähl mir keiner, dass das normal ist!«, brauste Bull auf. »Was ist mit den Steuerimpulsen?«
    Ein kurzes Zögern, dann: »Keine Beeinträchtigung. Soll ich den Bus landen?«
    »Nein!«, bestimmte Perry Rhodan aus dem Hintergrund. »Solange wir nicht wissen, was geschieht...«
    »Du glaubst...?« Bull schüttelte den Kopf. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    In rascher Folge flammten neue Entladungen in der Schwärze auf. Ein Funkenmeer umfloss den Bus wie ein dichter werdendes Schneetreiben. Die Energieortung spielte verrückt.
    »Das ist alles, nur kein Unwetter.« Rhodan checkte die Anzeigen seines Kombiarmbands. »Mehrdimensionale Energien... Bestimmung nicht möglich.«
    »Du glaubst«, Reginald Bull schüttelte den Kopf, »dieser dreimal verdammte Mars verschwindet schon wieder aus dem Sonnensystem? Ausgerechnet in dem Moment, in dem wir...? Nein, das kannst du anderen erzählen, aber nicht mir.«
    Der Bodentaster fiel aus. Flackernd erloschen alle Einblendungen auf der Frontscheibe. Mars-Liner-01 schwamm inmitten eines endlos schwarzen Ozeans, in dem es keine Orientierung mehr gab.
    »Ausfall der Leitimpulse!«, meldete der Pilot.
    »Umschalten auf Handsteuerung! Runter mit der Kiste!«
    Die Geschwindigkeit hatte nur noch zweihundert Stundenkilometer betragen. Den Bus aus wenigen Metern Flughöhe aufzusetzen, erschien Reginald Bull weit ungefährlicher als blind ins Ungewisse zu fliegen.
    »Runter, hab’ ich gesagt!«
    Heftiger peitschte der Funkenregen dem Liner entgegen. Wirbel bildeten sich, Strömungszonen wie unter einem unsichtbaren äußeren Einfluss. Dennoch schien die Zeit plötzlich stillzustehen. Etwas veränderte sich. Reginald Bull spürte es deutlich. Er brachte dennoch keinen Laut über die Lippen. Ein unheimlicher Zwang schnürte ihm die Luft ab.
    Neben ihm sackte der Pilot im Sessel zusammen, seine Hände fielen auf die Kontrollen - aber weder bohrte sich der Bus kopfüber in den Sand, noch kippte er seitlich weg. Bulls Reaktion wäre ohnehin zu spät erfolgt.
    Ein unheimlicher goldener Schein durchflutete plötzlich die Kanzel. Der Funkenregen
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