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PR NEO 0041 – Zu den Sternen

PR NEO 0041 – Zu den Sternen

Titel: PR NEO 0041 – Zu den Sternen
Autoren: Marc A. Herren
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angebliche Bedrohung der Menschheit, wenn er die Aussicht hatte, Zugriff auf diesen hochpotenten Rechner zu erhalten?
    Je ängstlicher und damit auch irgendwie menschlicher Jeethar aufgrund der sich zuspitzenden Situation geworden war, desto stärker hatte er Whistler ins Grübeln gebracht. Und nun würde der Naat einer Gefahr ins Auge blicken, die wahrscheinlich nur er richtig einschätzen konnte. Wenn er sich vor der Begegnung mit der Positronik in ihrer ureigenen Welt fürchtete, dann war der Spruch mit dem Quatik nicht nur leichtfertig dahingesagt gewesen.
    Dann fürchtete Jeethar tatsächlich um sein Leben.
    Allister T. Whistler öffnete eine der Gürteltaschen seines Raumanzugs, und Mark Vier kletterte behände heraus. Die Programmierung für den bevorstehenden Einsatz hatte er bereits vor Stunden vorgenommen.
    Wie sie es zuvor gemeinsam ausgetüftelt hatten, verband er sein modifiziertes Robopet mit Jeethars Quatik und schickte die beiden auf ihren Weg quer durch die Disk 5.
    Danach aktivierte er das Funkgerät und stellte die Verbindung zu Bull her.
    »Die fünf Minuten sind vor zwei Minuten abgelaufen«, sagte Bull. »Weshalb konnte ich Sie nicht erreichen?«
    »Jeethar und ich mussten die Planung kurzfristig ändern«, antwortete Whistler rasch. »Der erste Versuch war viel zu schnell vorüber.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Die Positronik muss erneut diese ultimative Waffe abfeuern!«
    »Sind Sie verrückt?«
    Whistler sog scharf die Luft ein. »Hören Sie, Bull: Ich werde gleich meinen Hintern für Sie und die Menschheit riskieren, die mich bisher nur wie den letzten Dreck behandelt hat. Egal, was Sie von mir halten – nennen Sie mich niemals wieder verrückt!«
    Bull stieß einen unterdrückten Fluch aus. »In Ordnung!«, sagte er dann. »Sie sind nicht verrückt. Aber helfen Sie mir nun endlich, Herr der Lage zu werden! Uns verrinnt die Zeit zwischen den Fingern!«
    »Ich weiß. Schaffen Sie es, die beiden Schiffe ein Angriffsmanöver fliegen zu lassen, das die Station dazu verleitet, die ultimative Waffe auszulösen?«
    Bull zögerte eine halbe Sekunde mit der Antwort. »Ich habe inzwischen die ITAK'TYLAM und die KEAT'ARK IV hierher beordert. Wenn diese beiden Schiffe ein ultrakurzes Verbundmanöver fliegen und sich bereithalten, jederzeit aus der Gefahrenzone zu springen, dann könnten wir es riskieren.«
    »Sehr gut! Geben Sie mir noch zwei Minuten, dann sind sowohl Jeethar als auch unsere kleinen Helfer auf dem Posten! Und danach geht es ganz schnell ...«
    »Die Sache gefällt mir nicht«, sagte Bull.
    »Sie wird Ihnen gefallen, wenn wir sie hinter uns gebracht haben.« Whistler unterbrach die Verbindung.
    Dann forderte er von Mark Vier und dem Quatik eine Statusmeldung. Die beiden Miniagenten hatten bereits die Hälfte der Positronikschnittstellen aufgesucht und die Datenpakete hinterlegt. Wenn die geforderten zwei Minuten abgelaufen waren, würden sie auch noch den Rest erledigt haben.
    Nun hoffte er inständig, dass auch Jeethar genügend Zeit und Kraft hatte, sein Ziel zu erreichen.
    Whistler blickte auf eines der Informationsterminals, mit dem man auf die öffentlichen Datenbanken der Stationspositronik zugreifen konnte. Ob der tapfere Naat gerade in diesem Augenblick als entstofflichtes Bewusstsein durch sie hindurchraste?
    Jeethar musste zurückkehren – allein schon, um ihm zu zeigen, wie der virtuelle Transmittersprung funktionierte. Diese Technologie würde seinen eigenen Forschungen eine neue, geradezu phantastische Welt ungeahnter Möglichkeiten weisen.
    Der Stationsalarm heulte auf. Whistler blickte auf den kleinen Pod, den Jeethar ihm überlassen hatte. Mit wenigen Tippbewegungen gelang es ihm, die Bildübertragung der externen Kameras einzufangen.
    Zwei Kugelraumschiffe flogen ein Angriffsmanöver. Blendend weiße Lichtblitze lösten sich aus ihren Körpern, trafen in den Schutzschirm der Station. Ihre Energien lösten sich in tausendfachen Verästelungen auf.
    Bevor die beiden Schiffe abdrehen konnten, leuchtete direkt zwischen ihnen eine kleine Sonne auf. Mit wetterleuchtenden Schutzschirmen drehten sie ab, stoben auseinander und flogen unbeeindruckt ein zweites Angriffsmanöver.
    Jetzt!, dachte Allister T. Whistler.
    Über die Podverbindung löste er die vorbereiteten Katastrophenmeldungen aus, die von Mark Vier und dem Quatik platziert worden waren.
    Dann stürzte er sich an das nächste Positronikterminal. Von überall aus der Station kamen Ausfall- und Zerstörungsmeldungen
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