Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR NEO 0041 – Zu den Sternen

PR NEO 0041 – Zu den Sternen

Titel: PR NEO 0041 – Zu den Sternen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
war das? Ich habe keinen Abschussstrahl gesehen. Die Explosion erfolgte ohne jegliche Vorzeichen!«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Bull wahrheitsgemäß. »Auf jeden Fall nichts, von dem wir wussten, dass es existiert.«
    »Die ultimative Waffe«, stellte Lodevven fest.
    Bull nickte grimmig. »Genau die.«
    »Waren die Positronikspezialisten erfolgreich?«
    »Das wissen wir noch nicht. Wir müssen auf Zeit spielen! Novaal! Stellen Sie sofort wieder Verbindung mit der Stationspositronik her. Versuchen Sie, mit ihr Verhandlungen aufzunehmen. Sie müssen unbedingt mindestens fünf Minuten herausholen. Können Sie das?«
    »Ich werde es versuchen«, versprach der Naat.
    Reginald Bull atmete tief ein, dann blickte er erneut auf die Ortungsdaten der zweiten Explosion. »Fusionsbomben aus dem Nichts«, murmelte er. »Leichte Strukturerschütterungen im Raum. Zwei Punkt eins Gigatonnen Vergleichs-TNT. Ausgelöst durch eine unbekannte Waffe einer zehntausend Jahre alten Station von der Venus ...«
    Ihm wurde abwechslungsweise heiß und kalt. In seinen negativsten Befürchtungen hatte eine »ultimative Waffe« keine Bedeutung gespielt. Er war von Spionage ausgegangen, von Manipulationen des Weltraumfahrstuhls und ähnlichen Dingen.
    Aber dass es im Innern der Station eine wie auch immer geartete Waffe gab, die ein derart verheerendes Zerstörungspotenzial offenbarte, bereitete ihm Angst.
    Wie war es möglich, solche Explosionen aus dem Nichts heraus entstehen zu lassen? Wie weit reichte diese Waffe? Wäre es der Station gar möglich, irgendeine Stadt auf der Erde einfach so »hochgehen« zu lassen, falls sie sich nur provoziert genug fühlte?
    »Da ist noch etwas, das Sie sich ansehen sollten«, unterbrach ihn Josefin Alvén in seinen düsteren Gedanken. »Ich habe folgenden Funkspruch aufgefangen!«
    Sie tippte auf eine Sensortaste auf ihrem Bedienfeld. Eine Stimme erklang.
    »Leka-drei. Sie haben keine Abflugerlaubnis. Ich wiederhole: Sie haben keine Abflugerlaubnis!«
    »Und gleich darauf kam noch dies!«
    »Leka-drei! Kehren Sie sofort in die Parkposition zurück. Ich wiederho...«
    Bull runzelte die Stirn. »Jemand hat eine Leka-Disk gestohlen? Wollten welche angesichts des offensichtlichen Angriffs fliehen?«
    »Ich habe Zugriff auf das Stationslog«, sagte die Pilotin. »Allem Anschein nach handelt es sich bei den Insassen der geflohenen Leka-Disk um zwei Kadetten der Raumakademie!«
    »Etwa diejenigen, die kurz zuvor mit dem Weltraumfahrstuhl hochgeheizt sind?«, fragte Bull.
    Alvén zuckte mit den Schultern. »Das steht hier nicht drin. Der Vorfall wird noch untersucht.«
    Bull fragte bei der NESBITT-BRECK an, ob sie die geflohene Leka-Disk auf ihren Ortungsmonitoren sehen konnten.
    »Wir sehen sie«, bestätigte Eugene de Veers. »Sollen wir sie einfangen?«
    »Es wäre ein schlechtes Zeichen, wenn sich Ihr Schiff nun von der Station entfernen würde«, urteilte Bull. »Wir lassen sie vorerst mal ziehen. Weit werden sie ja im Sonnensystem nicht kommen.«
    Bull lehnte sich zurück. Ungläubig schüttelte er den Kopf. »Jetzt können wir nur noch hoffen, dass sich der Aufwand gelohnt hat und Jeethar und Whistler erfolgreich sind.«
    Erneut schüttelte er den Kopf. Noch vor zwei Wochen hätte er das junge Technikgenie, das ständig am Rande des Wahnsinns zu balancieren schien, am liebsten in einem Laborgefängnis in der Wüste Alashan verrotten lassen.
    Und nun ruhten seine gesamten Hoffnungen auf ihm und seinem neu gewonnenen naatischen Freund.

24.
    27. April 2037
     
    Während das umkämpfte Terrania Orbital langsam hinter ihnen zurückblieb und das Adrenalin in seinem Körper zurückging, drängte sich eine Frage in den Vordergrund, die er in den vergangenen Minuten erfolgreich unterdrückt hatte.
    »Maurice«, sagte er langsam. »Wohin fliegen wir eigentlich?«
    Der Kalifornier blickte ihn mit einem kalten Lächeln an. »Wir sind frei, können fliegen, wohin wir wollen.«
    Sid schüttelte verwirrt den Kopf. »Nein, das können wir eben nicht. Die Leka hat keinen Überlichtantrieb. Wir sind im Sonnensystem gefangen.«
    »Wärst du lieber auf der Erde und möchtest eine weitere Predigt von Kowaltschuk oder dem Schlumpf anhören?«
    Sids Hände krampften sich um den Joystick, mit dem er die Leka steuerte. »Es sind Ferronen, Maurice. Ich hasse es, wenn du sie abfällig bezeichnest.«
    Hollander zuckte die Achseln.
    »Und überhaupt«, fuhr Sid fort. »Hast du eine Ahnung davon, was uns blüht, wenn sie uns erwischen?
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher