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PR NEO 0041 – Zu den Sternen

PR NEO 0041 – Zu den Sternen

Titel: PR NEO 0041 – Zu den Sternen
Autoren: Marc A. Herren
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Akademie.
    Kurz meinte er, Juris samtbraunes Gesicht und Dahlins blonde Haare zu sehen, aber es ging zu schnell.
    Alarmsirenen heulten auf. Techniker und anderes Personal eilten auf mannshohe Kästen zu und entnahmen ihnen weiße Kleidungsstücke.
    Schutzanzüge!
    »Los!«, rief einer der Sicherheitsoffiziere. »Wir ziehen uns ebenfalls einen Schutzanzug an!«
    »Das ist nicht nach Protokoll!«, gab der andere schnaufend zurück.
    »Darüber können wir debattieren, wenn wir einen Schutzanzug tragen. Mach schon! Und ihr auch, Jungs!«
    Er rannte voraus. Sid wollte ihm folgen, aber Hollander hielt ihn zurück. »Schau mal dort drüben!«
    Sid folgte mit dem Blick Hollanders ausgestrecktem Arm. Er erkannte sofort, was der andere ihm zeigen wollte.
    An der Außenseite des Hangars klebte eine Leka-Disk. Ihre Personenschleuse war geöffnet, und eine Gangway stand davor.
    »Das ist das Beiboot, von dem Wrinkle gesprochen hat«, sagte Hollander hastig. »Mit dieser Leka hätten wir das Sonnensystem erkundet.«
    »Ja, und?«
    »Wir können sie fliegen! Zu zweit!«
    Sid stockte der Atem. Hatte er richtig gehört?
    »Das kann nicht dein Ernst sein!«
    »Jungs!«, rief der Sicherheitsoffizier, der ein paar Schritte gelaufen war und sich dann umgedreht hatte. »Kommt mit, wir müssen Schutzanzüge anlegen!«
    Hollander ergriff Sids Schultern. »Wir haben nichts zu verlieren!«, sagte er. »Die Station ist unter Beschuss. Es herrscht Chaos. Niemand wird sich um eine einzelne Leka kümmern!«
    Sid schwirrte der Kopf. Was sollte er tun?
    »Aber dann müssen wir Juri und die anderen mitnehmen!«, sagte er.
    »Kommt endlich!«, rief der Sicherheitsoffizier.
    »Wie sollten wir die denn in diesem Chaos finden?«, fragte Hollander. »Komm, bevor es zu spät ist!«
    Ich kann teleportieren!, dachte Sid. Ich kann sie suchen und mit ihnen in die Leka springen, und dann ...
    »Und überhaupt«, fügte Hollander hinzu. »Angeblich sollte es ja in der Station sicherer sein als draußen. Komm! Hauen wir von hier ab, solange wir noch können!«
    Sid rang ein paar Sekunden mit sich und nickte dann ergeben. Sie hatten tatsächlich nichts zu verlieren.
    »Auf drei«, sagte Hollander. »Eins, zwei ...«
    Sie rannten gleichzeitig los, auf die Leka zu. Hinter sich hörte Sid, wie der Sicherheitsoffizier einen wütenden Schrei ausstieß.
    »Bleibt sofort stehen, oder ...«
    »Er trägt keine Waffe bei sich«, sagte Hollander hastig. »Er steht nur vor der Wahl, uns zu verfolgen oder einen Schutzanzug anzuziehen. Er wird sich für den Anzug entscheiden!«
    Sid warf einen Blick über die Schulter. Der Sicherheitsmann zeigte ihnen drohend die Faust und rannte dann in entgegengesetzter Richtung davon.
    Sie erreichten die Gangway, stolperten hinauf und sprangen in die Schleuse. »Du startest die Disk, ich mache hier zu!«, befahl Hollander.
    »Verstanden!«, meldete Sid automatisch, wie sie es in ihrem Training gelernt hatten.
    Da die Disk vertikal zum Boden der Station stand, kehrte es ihm kurz den Magen um, als er in das Schwerkraftfeld der Leka kam, das um neunzig Grad gedreht war.
    Er spurtete in die Zentrale und warf sich in den Sessel des Ersten Piloten. Alles war so, wie sie es innerhalb des Trainings angetroffen hatten.
    »Luke geschlossen!«, hörte er Hollanders dumpfe Stimme vom Eingang her.
    Sid aktivierte die Antigravaggregate, fuhr die Energiemeiler des Antriebsblocks hoch. Danach schaltete er der Reihe nach die Bildschirme ein und wartete auf die Grünwerte aus den Bereichen Klima, Antrieb, Bewaffnung, Schutzschirm.
    Jeder Handgriff saß, wie er es geübt hatte.
    Hollander stürzte herein. In den Armen hielt er zwei zusammengefaltete Schutzanzüge. Einen von ihnen warf er Sid zu.
    Während er den Blick starr auf den Bildschirm gerichtet hielt, auf dem Zeile um Zeile grüne Bestätigungen aufleuchteten, schlüpfte er rasch in Beine und Arme des Schutzanzugs, ließ den Magnetsaum zuklappen und setzte sich wieder hin.
    Hollander nahm im Sessel des Zweiten Piloten Platz. »Bereit?«, fragte er.
    »Bereit!«
    Sid löste die Landeverankerung und steuerte die Leka auf dem Antigravfeld eng an der Hülle der Orbitalstation entlang.
    »Leka-drei«, erklang eine nervöse Stimme in den Lautsprechern. »Sie haben keine Abflugerlaubnis. Ich wiederhole: Sie haben keine Abflugerlaubnis!«
    Sid blickte zu Hollander hinüber.
    Dieser schüttelte den Kopf. »Weiter!«
    Sid drehte das diskusförmige Schiff auf den Rücken und gab für den Bruchteil einer Sekunde
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