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PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet
Autoren: Perry Rhodan
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Meisterschaft darin entwickelt, Dinge und Ideen aus anderen Gesellschaften abzuschauen oder zu stehlen, um sie für das Wohl ihrer kleinen, dreizehnköpfigen Gemeinschaft einzusetzen.
    Ein durchdringender Ton kündete vom Beginn der Bildübertragung. Das Abbild zweier Galaxien, unterschiedlich groß und goldfarben, erschien auf dem Fiktivschirm. Ein fluoreszierendes Band umzog die beiden Sterneninseln. Seine seltsame Leuchtkraft faszinierte und irritierte gleichermaßen.
    So wie das Wesen, das sich gleich melden würde.
    »Meine treuen Vasallen«, sagte die sanfte, androgyn klingende Stimme. Sie schien aus dem virtuellen Band des Symbolbilds zu dringen. »Es freut mich, dass Sie Zeit gefunden haben, unserer Versammlung beizuwohnen.«
    »Verspotten Sie uns, Faktor I?«, fragte Kolin-Uns, der wie immer mit geschlossenen Augen dasaß und mit Hingabe an seinen Fingernägeln kaute.
    »Keinesfalls«, antwortete der Unbekannte. »Ich weiß um die Größe eurer Aufgaben. Eine Galaxis muss verwaltet und in unserem Sinn gesteuert werden.« Kurze Pause. »Ich bin überwiegend zufrieden mit den Fortschritten, die wir in der Großen Insel machen. Unsere Machtposition in der Zentrumsregion ist unbestritten, tefrodi-sche Einheiten dringen in die äußeren Spiralarme vor und melden dort mit aller Vehemenz unsere Ansprüche an.« Der Unbekannte stockte für einen Augenblick. Als er weiterredete, klang seine Stimme ungeduldig und forsch. »An der Grenze zu jenen Zentrumsbereichen, die wir in Zukunft als unsere innerste Machtdomäne anse-hen möchten, behindern kleinere und größere Schlachtgeplänkel seit geraumer Zeit eine raschere Ausbreitung unserer Macht.«
    »Zeit kann nun wirklich nicht das Problem sein«, warf Trinar Mo-lat ein.
    Da und dort erntete er ein belustigtes Augenzwinkern. Aset-Radol enthielt sich jeder Meinungsäußerung. Faktor I schätzte Sarkasmus nicht sonderlich.
    »Unsterblichkeit allein ist kein Garant für das Erreichen unserer Ziele«, sagte ihr unbekannter Gastgeber. »Es sind unsere Kraft und unser Wille, die uns von anderen Lemurern - oder Tefrodern - unterscheiden. Das Wissen, ewig zu leben, hilft uns lediglich bei unseren Vorhaben und erlaubt uns eine Weitsichtigkeit, die anderen Wesen verwehrt bleibt. Doch Überheblichkeit oder Ignoranz können den kleinen Vorteil, den wir uns geschaffen haben, im Nu ausgleichen.«
    Sie alle schwiegen.
    Manche, weil sie ihre despektierlichen Gedanken für sich behalten wollten, andere, weil sie Faktor I recht gaben.
    »Zurück zum Thema«, sagte Faktor I. »Im Sektor Nyamand begegnen unsere Flotten dem heftigem Widerstand abtrünniger Siedler, die einstmals von Lemuria ausgezogen sind. Ich will, dass dieser Widerstand so rasch wie möglich gebrochen wird. Unter Einsatz aller verfügbaren Mittel. Erbarmungslos. Ich will keine diplomatischen Noten, keine Verhandlungsangebote, keine Überlebenden. Ich will, dass getötet und vernichtet wird. Zerbombt die Planeten, zerstört die Raumschiffe.«
    »Das bedeutet, dass wir einen Großteil unserer Kräfte in Nya-mand bündeln müssen«, warf Proht Meyhet ein. »Dadurch würden wir andernorts an Kapazitäten verlieren.«
    »Es geht um die Beispielwirkung, mein guter Freund«, entgegnete Faktor I. »Wir statuieren ein Exempel und dokumentieren diesen Feldzug in aller Ausführlichkeit. Aufzeichnungen und Stimmen der Schlachten sollen in ganz Karahol verteilt, die Allmacht unserer
    Streitkräfte ins beste Licht gerückt werden. Mit der Macht der Bilder brechen wir den Widerstand eher als mit langwierigen politischen Installationen auf einem Planeten nach dem anderen.«
    »Wir gehen ein großes Risiko ein, wenn wir so handeln«, flüsterte Nevis-Latan. Er fuhr sich nervös über die buschigen Augenbrauen, wie so oft. »Sollte irgendetwas von unseren Plänen an die Öffentlichkeit geraten, würden unsere Feinde die Gelegenheit nutzen und offenen Widerstand wagen. Womit wir mehr verloren als gewonnen hätten.«
    »Wollen Sie andeuten, dass es einen Verräter unter uns gibt, der Informationen weiterreichen könnte?« Die Stimme von Faktor I klang süßlich. Sanft - und weiblich.
    »So habe ich das nicht gemeint«, sagte Nevis-Latan erschrocken. Er streckte die langen, fleischigen Arme von sich, als müsste er sich gegen einen Schlag wehren. »Ich sprach lediglich von Möglichkeiten.«
    Langes Schweigen.
    »Dann ist es gut, mein Bester. Der Gedanke, dass ein Abtrünniger an unserem Tisch sitzen könnte, bereitete mir für einen
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